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Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799.

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3. Pro secundo kann man hier erfahren
Den Unterschied der jüngern und ältern Jah-
ren,
Und wie wahr das gemeine Sprüchwort
spricht:
Der Verstand kommt oft vor dem Alter nicht.
4. Denn Hieronimus war vormals in seiner Ju-
gend
Eben kein Liebhaber der Gelehrsamkeit und Tu-
gend,
Bis er, als Schwabe, nach 40 Jahr,
Ein vernünft'ger und gelehrter Mann erst
war.
5. Pro tertio muß man niemals verzagen
In trüben und finstern Elendstagen,
Weil im künftigen Lebenslauf
Die Glückssonne sich oft kläret auf.
6. Denn als Hieronimus im Nachtwächterstande
Ja gar als Todter im Sarge sich befande,
Ging es ihm traurig und schlecht, nachher
Ging es ihm desto angenehmer.
7. Pro quarto würkt ein vermeintes Ungelücke
Manchmal günstige Aenderung im Menschen-
geschicke,
Und aus Dornen spriessen sehr oft
Gleichsam Rosen hervor gar unverhofft.
8. Denn
3. Pro secundo kann man hier erfahren
Den Unterſchied der juͤngern und aͤltern Jah-
ren,
Und wie wahr das gemeine Spruͤchwort
ſpricht:
Der Verſtand kommt oft vor dem Alter nicht.
4. Denn Hieronimus war vormals in ſeiner Ju-
gend
Eben kein Liebhaber der Gelehrſamkeit und Tu-
gend,
Bis er, als Schwabe, nach 40 Jahr,
Ein vernuͤnft’ger und gelehrter Mann erſt
war.
5. Pro tertio muß man niemals verzagen
In truͤben und finſtern Elendstagen,
Weil im kuͤnftigen Lebenslauf
Die Gluͤcksſonne ſich oft klaͤret auf.
6. Denn als Hieronimus im Nachtwaͤchterſtande
Ja gar als Todter im Sarge ſich befande,
Ging es ihm traurig und ſchlecht, nachher
Ging es ihm deſto angenehmer.
7. Pro quarto wuͤrkt ein vermeintes Ungeluͤcke
Manchmal guͤnſtige Aenderung im Menſchen-
geſchicke,
Und aus Dornen ſprieſſen ſehr oft
Gleichſam Roſen hervor gar unverhofft.
8. Denn
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[188/0210] 3. Pro secundo kann man hier erfahren Den Unterſchied der juͤngern und aͤltern Jah- ren, Und wie wahr das gemeine Spruͤchwort ſpricht: Der Verſtand kommt oft vor dem Alter nicht. 4. Denn Hieronimus war vormals in ſeiner Ju- gend Eben kein Liebhaber der Gelehrſamkeit und Tu- gend, Bis er, als Schwabe, nach 40 Jahr, Ein vernuͤnft’ger und gelehrter Mann erſt war. 5. Pro tertio muß man niemals verzagen In truͤben und finſtern Elendstagen, Weil im kuͤnftigen Lebenslauf Die Gluͤcksſonne ſich oft klaͤret auf. 6. Denn als Hieronimus im Nachtwaͤchterſtande Ja gar als Todter im Sarge ſich befande, Ging es ihm traurig und ſchlecht, nachher Ging es ihm deſto angenehmer. 7. Pro quarto wuͤrkt ein vermeintes Ungeluͤcke Manchmal guͤnſtige Aenderung im Menſchen- geſchicke, Und aus Dornen ſprieſſen ſehr oft Gleichſam Roſen hervor gar unverhofft. 8. Denn

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Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 2. Dortmund, 1799, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade02_1799/210>, abgerufen am 21.11.2024.