Kopisch, August: Der Träumer. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 14. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–67. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.wird uns Alles klar werden! Lachend setzten sich die Freunde, und Giovanni erzählte in Eile die Geschichte seiner Liebe und schloß mit folgender Bitte: Nun, mein lieber Sacchetti, sieh, auf dich hab' ich, nächst dem Himmel, am meisten gerechnet. Auf dieser Erde giebt es ja nicht Fisch nicht Vogel, nicht Thier nicht Kraut, nicht Baum nicht Strauch, das du nicht darstellen könntest mit deiner großen Kunst, als wenn es wirklich wäre. Komm und hilf mir in meinem Weinberge ein Fest anrichten, welches den Sinn des harten Mannes bezwingt. -- Von Herzen gern, sagte Sacchetti sage nur, wie? --Hierauf theilte ihm Giovanni einen Plan mit, welchen der Erzähler noch verschweigen muß, zu dem aber Sacchetti rief: Vortrefflich, vortrefflich! -- Doch Alles wird nichts ohne dich, sagte Giovanni; hilf mir, lieber, lieber Sacchetti, du kannst es und thust es! Ich thu' es und will sehen, ob ich es kann, sagte Sacchetti: wir haben aber kaum drei Tage Zeit; und ich zweifle fast, ob ich Alles zu Stande bringe. . . Doch ja, es geht! . . . Für das Glück eines solchen lieben Freundes arbeit' ich auch die Nacht. Der alte Strintillo soll Wunder sehen! Engel Gottes! rief Giovanni und weinte an Sacchetti's Halse. Nun, drücke ihn nicht auch todt! sagte Ciccio und machte den Maler frei, der fortfuhr und sagte: Jetzt, Freund Giovanni, fahr du mit deinem Freunde wird uns Alles klar werden! Lachend setzten sich die Freunde, und Giovanni erzählte in Eile die Geschichte seiner Liebe und schloß mit folgender Bitte: Nun, mein lieber Sacchetti, sieh, auf dich hab' ich, nächst dem Himmel, am meisten gerechnet. Auf dieser Erde giebt es ja nicht Fisch nicht Vogel, nicht Thier nicht Kraut, nicht Baum nicht Strauch, das du nicht darstellen könntest mit deiner großen Kunst, als wenn es wirklich wäre. Komm und hilf mir in meinem Weinberge ein Fest anrichten, welches den Sinn des harten Mannes bezwingt. — Von Herzen gern, sagte Sacchetti sage nur, wie? —Hierauf theilte ihm Giovanni einen Plan mit, welchen der Erzähler noch verschweigen muß, zu dem aber Sacchetti rief: Vortrefflich, vortrefflich! — Doch Alles wird nichts ohne dich, sagte Giovanni; hilf mir, lieber, lieber Sacchetti, du kannst es und thust es! Ich thu' es und will sehen, ob ich es kann, sagte Sacchetti: wir haben aber kaum drei Tage Zeit; und ich zweifle fast, ob ich Alles zu Stande bringe. . . Doch ja, es geht! . . . Für das Glück eines solchen lieben Freundes arbeit' ich auch die Nacht. Der alte Strintillo soll Wunder sehen! Engel Gottes! rief Giovanni und weinte an Sacchetti's Halse. Nun, drücke ihn nicht auch todt! sagte Ciccio und machte den Maler frei, der fortfuhr und sagte: Jetzt, Freund Giovanni, fahr du mit deinem Freunde <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0051"/> wird uns Alles klar werden! Lachend setzten sich die Freunde, und Giovanni erzählte in Eile die Geschichte seiner Liebe und schloß mit folgender Bitte: Nun, mein lieber Sacchetti, sieh, auf dich hab' ich, nächst dem Himmel, am meisten gerechnet. Auf dieser Erde giebt es ja nicht Fisch nicht Vogel, nicht Thier nicht Kraut, nicht Baum nicht Strauch, das du nicht darstellen könntest mit deiner großen Kunst, als wenn es wirklich wäre. Komm und hilf mir in meinem Weinberge ein Fest anrichten, welches den Sinn des harten Mannes bezwingt. — Von Herzen gern, sagte Sacchetti sage nur, wie? —Hierauf theilte ihm Giovanni einen Plan mit, welchen der Erzähler noch verschweigen muß, zu dem aber Sacchetti rief: Vortrefflich, vortrefflich! — Doch Alles wird nichts ohne dich, sagte Giovanni; hilf mir, lieber, lieber Sacchetti, du kannst es und thust es!</p><lb/> <p>Ich thu' es und will sehen, ob ich es kann, sagte Sacchetti: wir haben aber kaum drei Tage Zeit; und ich zweifle fast, ob ich Alles zu Stande bringe. . . Doch ja, es geht! . . . Für das Glück eines solchen lieben Freundes arbeit' ich auch die Nacht. Der alte Strintillo soll Wunder sehen!</p><lb/> <p>Engel Gottes! rief Giovanni und weinte an Sacchetti's Halse.</p><lb/> <p>Nun, drücke ihn nicht auch todt! sagte Ciccio und machte den Maler frei, der fortfuhr und sagte: Jetzt, Freund Giovanni, fahr du mit deinem Freunde<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [0051]
wird uns Alles klar werden! Lachend setzten sich die Freunde, und Giovanni erzählte in Eile die Geschichte seiner Liebe und schloß mit folgender Bitte: Nun, mein lieber Sacchetti, sieh, auf dich hab' ich, nächst dem Himmel, am meisten gerechnet. Auf dieser Erde giebt es ja nicht Fisch nicht Vogel, nicht Thier nicht Kraut, nicht Baum nicht Strauch, das du nicht darstellen könntest mit deiner großen Kunst, als wenn es wirklich wäre. Komm und hilf mir in meinem Weinberge ein Fest anrichten, welches den Sinn des harten Mannes bezwingt. — Von Herzen gern, sagte Sacchetti sage nur, wie? —Hierauf theilte ihm Giovanni einen Plan mit, welchen der Erzähler noch verschweigen muß, zu dem aber Sacchetti rief: Vortrefflich, vortrefflich! — Doch Alles wird nichts ohne dich, sagte Giovanni; hilf mir, lieber, lieber Sacchetti, du kannst es und thust es!
Ich thu' es und will sehen, ob ich es kann, sagte Sacchetti: wir haben aber kaum drei Tage Zeit; und ich zweifle fast, ob ich Alles zu Stande bringe. . . Doch ja, es geht! . . . Für das Glück eines solchen lieben Freundes arbeit' ich auch die Nacht. Der alte Strintillo soll Wunder sehen!
Engel Gottes! rief Giovanni und weinte an Sacchetti's Halse.
Nun, drücke ihn nicht auch todt! sagte Ciccio und machte den Maler frei, der fortfuhr und sagte: Jetzt, Freund Giovanni, fahr du mit deinem Freunde
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