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Kopisch, August: Ein Carnevalsfest auf Ischia. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 5. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–62. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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wenn Einer schon ganz darniederlag ; sondern wo er einen Ehrlichen sah, der sich plagte mit seiner Wirthschaft und doch mehr zurück als vorwärts kam, -- zu dem ging er hin und fragte: Freund, wie steht es? Und wenn er Alles erforscht hatte, sprach er weiter: Ich will dir einen Rath geben: so und so mußt du es machen; aber ich sehe, deine Mittel sind zu schwach; darum komm zu mir und hole dir Werkzeug, silbernes und eisernes, damit magst du wirthschaften. Ich will dir Zweig und Samen geben und doch sehn, ob ich Recht habe mit meinem Rathe.

So und noch viel besser wußte Don Antonio mit den Leuten zu sprechen und stand Allen bei mit Rath und That und schlichtete manchen schlimmen Handel. Daher kamen alle Sorgenvollen auf der Insel zu ihm, und wem er half, der achtete sich damit gelobt und nahm sich zusammen, daß er seinem Helfer keine Schande machte. Durch solche Dinge ward Don Antonio bei Vornehm und Gering groß angesehn. Sein aufrichtiges Thun und Treiben war so herrlich, daß er sich gar nichts damit vergab, wenn er schlichthin mit Jedermann sprach und scherzte; dazu waren seine Reden in allen Stücken unmuthig zu hören für Jeden, er mochte sein, wer er wollte, und wo ehrliche Leute fröhlich waren, sparte Don Antonio nichts, er gab mit Freuden her und lachte mit.

Da ihm nun Jung und Alt so zugethan war, so war, wie sich leicht denken läßt, auch großer Segen auf

wenn Einer schon ganz darniederlag ; sondern wo er einen Ehrlichen sah, der sich plagte mit seiner Wirthschaft und doch mehr zurück als vorwärts kam, — zu dem ging er hin und fragte: Freund, wie steht es? Und wenn er Alles erforscht hatte, sprach er weiter: Ich will dir einen Rath geben: so und so mußt du es machen; aber ich sehe, deine Mittel sind zu schwach; darum komm zu mir und hole dir Werkzeug, silbernes und eisernes, damit magst du wirthschaften. Ich will dir Zweig und Samen geben und doch sehn, ob ich Recht habe mit meinem Rathe.

So und noch viel besser wußte Don Antonio mit den Leuten zu sprechen und stand Allen bei mit Rath und That und schlichtete manchen schlimmen Handel. Daher kamen alle Sorgenvollen auf der Insel zu ihm, und wem er half, der achtete sich damit gelobt und nahm sich zusammen, daß er seinem Helfer keine Schande machte. Durch solche Dinge ward Don Antonio bei Vornehm und Gering groß angesehn. Sein aufrichtiges Thun und Treiben war so herrlich, daß er sich gar nichts damit vergab, wenn er schlichthin mit Jedermann sprach und scherzte; dazu waren seine Reden in allen Stücken unmuthig zu hören für Jeden, er mochte sein, wer er wollte, und wo ehrliche Leute fröhlich waren, sparte Don Antonio nichts, er gab mit Freuden her und lachte mit.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T13:47:01Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T13:47:01Z)

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Zitationshilfe: Kopisch, August: Ein Carnevalsfest auf Ischia. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 5. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–62. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kopisch_karnevalfest_1910/9>, abgerufen am 24.11.2024.