Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814.Und Jahrtausende sind Staub geworden, Und erzählten trotz dem Sturmgetöse, Ihrer Zeit von der Heroen Größe, Der Gefall'nen und von Sparta's Dank. -- Groß war Griechenland durch seine Helden, Aber größer noch durch sein Vergelten, Wenn der Bürger für die Freiheit sank. Jenseits lohnt ein Gott mit ew'gen Strahlen, Doch das Leben will auch seinen Glanz. Nur mit Ird'schem kann die Erde zahlen, Und der Oehlzweig windet sich zum Kranz. Drum soll es die Nachwelt laut erfahren, Wie auch deutsche Bürger dankbar waren, Wie wir der Gefallnen That erkannt, Daß ihr Tod uns Lebende ermuthet, Daß sie für Unwürd'ge nicht geblutet, Das beweise, deutsches Vaterland! -- Und Jahrtauſende ſind Staub geworden, Und erzaͤhlten trotz dem Sturmgetoͤſe, Ihrer Zeit von der Heroen Groͤße, Der Gefall'nen und von Sparta's Dank. — Groß war Griechenland durch ſeine Helden, Aber groͤßer noch durch ſein Vergelten, Wenn der Buͤrger fuͤr die Freiheit ſank. Jenſeits lohnt ein Gott mit ew'gen Strahlen, Doch das Leben will auch ſeinen Glanz. Nur mit Ird'ſchem kann die Erde zahlen, Und der Oehlzweig windet ſich zum Kranz. Drum ſoll es die Nachwelt laut erfahren, Wie auch deutſche Buͤrger dankbar waren, Wie wir der Gefallnen That erkannt, Daß ihr Tod uns Lebende ermuthet, Daß ſie fuͤr Unwuͤrd'ge nicht geblutet, Das beweiſe, deutſches Vaterland! — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="6"> <pb facs="#f0022" n="10"/> <l>Und Jahrtauſende ſind Staub geworden,</l><lb/> <l>Jenes Marmors heil'ge Saͤule brach,</l><lb/> <l>Doch in triumphirenden Accorden,</l><lb/> <l>Riefen's die Jahrhunderte ſich nach.</l><lb/> </lg> <lg n="7"> <l>Und erzaͤhlten trotz dem Sturmgetoͤſe,</l><lb/> <l>Ihrer Zeit von der Heroen Groͤße,</l><lb/> <l>Der Gefall'nen und von Sparta's Dank. —</l><lb/> <l>Groß war Griechenland durch ſeine Helden,</l><lb/> <l>Aber groͤßer noch durch ſein Vergelten,</l><lb/> <l>Wenn der Buͤrger fuͤr die Freiheit ſank.</l><lb/> <l>Jenſeits lohnt ein Gott mit ew'gen Strahlen,</l><lb/> <l>Doch das Leben will auch ſeinen Glanz.</l><lb/> <l>Nur mit Ird'ſchem kann die Erde zahlen,</l><lb/> <l>Und der Oehlzweig windet ſich zum Kranz.</l><lb/> </lg> <lg n="8"> <l>Drum ſoll es die Nachwelt laut erfahren,</l><lb/> <l>Wie auch deutſche Buͤrger dankbar waren,</l><lb/> <l>Wie wir der Gefallnen That erkannt,</l><lb/> <l>Daß ihr Tod uns Lebende ermuthet,</l><lb/> <l>Daß ſie fuͤr Unwuͤrd'ge nicht geblutet,</l><lb/> <l>Das beweiſe, deutſches Vaterland! —</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [10/0022]
Und Jahrtauſende ſind Staub geworden,
Jenes Marmors heil'ge Saͤule brach,
Doch in triumphirenden Accorden,
Riefen's die Jahrhunderte ſich nach.
Und erzaͤhlten trotz dem Sturmgetoͤſe,
Ihrer Zeit von der Heroen Groͤße,
Der Gefall'nen und von Sparta's Dank. —
Groß war Griechenland durch ſeine Helden,
Aber groͤßer noch durch ſein Vergelten,
Wenn der Buͤrger fuͤr die Freiheit ſank.
Jenſeits lohnt ein Gott mit ew'gen Strahlen,
Doch das Leben will auch ſeinen Glanz.
Nur mit Ird'ſchem kann die Erde zahlen,
Und der Oehlzweig windet ſich zum Kranz.
Drum ſoll es die Nachwelt laut erfahren,
Wie auch deutſche Buͤrger dankbar waren,
Wie wir der Gefallnen That erkannt,
Daß ihr Tod uns Lebende ermuthet,
Daß ſie fuͤr Unwuͤrd'ge nicht geblutet,
Das beweiſe, deutſches Vaterland! —
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Zitationshilfe: | Körner, Theodor: Leyer und Schwerdt. Berlin, 1814, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/koerner_leyer_1814/22>, abgerufen am 22.07.2024. |