Kölliker, Albert von: Entwicklungsgeschichte des Menschen und der höheren Thiere. Leipzig, 1861.Siebenzehnte Vorlesung. und -Spalten und Sinnesorgane verhalten sich wie in dem Falle vonCoste. Auge und Ohr treten deutlich hervor, jedoch ist, was von letzterem sichtbar wird, wiederum nur die Anlage des primitiven Ohrbläschens, nicht die des äusseren Gehörganges. Das Amnios umhüllt den Embryo ziemlich dicht; die vordere Extremität ist in der Zeichnung sichtbar, ob die hintere schon vorhanden war, ist nicht zu erkennen. Dieses Ei, dessen Alter Thomson, offenbar zu hoch, auf 4--5 Wochen schätzt, war 12''' gross und enthielt im In- nern eine grosse Höhle, der Embryo betrug 2''' und der Dotter- sack 11/2'''. Embryonen der [Abbildung]
Fig. 70. Embryo [Abbildung]
Fig. 70. Menschlicher Embryo der vierten Woche nach einer nicht edirten Siebenzehnte Vorlesung. und -Spalten und Sinnesorgane verhalten sich wie in dem Falle vonCoste. Auge und Ohr treten deutlich hervor, jedoch ist, was von letzterem sichtbar wird, wiederum nur die Anlage des primitiven Ohrbläschens, nicht die des äusseren Gehörganges. Das Amnios umhüllt den Embryo ziemlich dicht; die vordere Extremität ist in der Zeichnung sichtbar, ob die hintere schon vorhanden war, ist nicht zu erkennen. Dieses Ei, dessen Alter Thomson, offenbar zu hoch, auf 4—5 Wochen schätzt, war 12‴ gross und enthielt im In- nern eine grosse Höhle, der Embryo betrug 2‴ und der Dotter- sack 1½‴. Embryonen der [Abbildung]
Fig. 70. Embryo [Abbildung]
Fig. 70. Menschlicher Embryo der vierten Woche nach einer nicht edirten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0146" n="130"/><fw place="top" type="header">Siebenzehnte Vorlesung.</fw><lb/> und -Spalten und Sinnesorgane verhalten sich wie in dem Falle von<lb/><hi rendition="#k">Coste</hi>. Auge und Ohr treten deutlich hervor, jedoch ist, was von<lb/> letzterem sichtbar wird, wiederum nur die Anlage des primitiven<lb/> Ohrbläschens, nicht die des äusseren Gehörganges. Das Amnios<lb/> umhüllt den Embryo ziemlich dicht; die vordere Extremität ist in<lb/> der Zeichnung sichtbar, ob die hintere schon vorhanden war, ist<lb/> nicht zu erkennen. Dieses Ei, dessen Alter <hi rendition="#k">Thomson</hi>, offenbar zu<lb/> hoch, auf 4—5 Wochen schätzt, war 12‴ gross und enthielt im In-<lb/> nern eine grosse Höhle, der Embryo betrug 2‴ und der Dotter-<lb/> sack 1½‴.</p><lb/> <p><note place="left">Embryonen der<lb/> 4. Woche.</note>Wir kommen nun zu Embryonen, die durch das deutliche<lb/> Gestieltsein des Nabelbläschens und das bestimmte Hervortreten der<lb/> Extremitäten ganz bestimmt von den bisher beschriebenen sich un-<lb/> terscheiden und sicher nicht jünger als 3½ Wochen sind. Solcher<lb/> Embryonen sind schon so viele beobachtet, dass es nicht mehr mög-<lb/> lich ist, alle Fälle einzeln durchzugehen und beschränke ich mich<lb/> daher auf folgende Darstellungen, indem ich Sie mit Bezug auf an-<lb/> dere Erfahrungen namentlich auf <hi rendition="#k">Ecker</hi>’s <hi rendition="#i">Icon. phys</hi>. und dann auch<lb/> auf <hi rendition="#k">Erdl</hi>’s Abbildungen verweise.</p><lb/> <figure> <head>Fig. 70.</head> </figure><lb/> <p><note place="left">Embryo<lb/> von <hi rendition="#k">Thomson</hi>.</note>Fig. 70 zeigt Ihnen einen sol-<lb/> chen Embryo nach einer nicht<lb/> edirten Zeichnung von <hi rendition="#k">Thomson</hi>,<lb/> dessen einzelne Theile auch ohne<lb/> ausführliche Beschreibung ver-<lb/> ständlich sein werden. <hi rendition="#k">Thomson</hi><lb/> schätzt diesen Embryo, der, die<lb/> Krümmung mitgerechnet, 5‴<lb/> maass, auf 4—5 Wochen. Der<lb/> Dottersack betrug 2‴. Zwei<lb/> ähnliche Embryonen von 25—<lb/> 28 Tagen hat auch <hi rendition="#k">Coste</hi> (Pl.<lb/> III und III <hi rendition="#i">a</hi>) beschrieben, deren<lb/> Bau ich Ihnen noch etwas detail-<lb/><figure><p>Fig. 70. Menschlicher Embryo der vierten Woche nach einer nicht edirten<lb/> Zeichnung von <hi rendition="#k">Thomson</hi> vergr. dargestellt. <hi rendition="#i">a</hi> Amnios, das am Rücken in einer ge-<lb/> wissen Ausdehnung entfernt ist, <hi rendition="#i">b</hi> Dottersack, <hi rendition="#i">b′</hi> Dottergang, <hi rendition="#i">c</hi> Unterkieferfort-<lb/> satz des ersten Kiemenbogens, <hi rendition="#i">d</hi> Oberkieferfortsatz desselben, <hi rendition="#i">e, e′ e″</hi> zweiter<lb/> bis vierter Kiemenbogen, <hi rendition="#i">f</hi> primitives Ohrbläschen, <hi rendition="#i">g</hi> Auge, <hi rendition="#i">h</hi> vordere, <hi rendition="#i">i</hi> hin-<lb/> tere Extremität, <hi rendition="#i">k</hi> Nabelstrang mit kurzer Amniosscheide, <hi rendition="#i">l</hi> Herz, <hi rendition="#i">m</hi> Leber.</p></figure><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [130/0146]
Siebenzehnte Vorlesung.
und -Spalten und Sinnesorgane verhalten sich wie in dem Falle von
Coste. Auge und Ohr treten deutlich hervor, jedoch ist, was von
letzterem sichtbar wird, wiederum nur die Anlage des primitiven
Ohrbläschens, nicht die des äusseren Gehörganges. Das Amnios
umhüllt den Embryo ziemlich dicht; die vordere Extremität ist in
der Zeichnung sichtbar, ob die hintere schon vorhanden war, ist
nicht zu erkennen. Dieses Ei, dessen Alter Thomson, offenbar zu
hoch, auf 4—5 Wochen schätzt, war 12‴ gross und enthielt im In-
nern eine grosse Höhle, der Embryo betrug 2‴ und der Dotter-
sack 1½‴.
Wir kommen nun zu Embryonen, die durch das deutliche
Gestieltsein des Nabelbläschens und das bestimmte Hervortreten der
Extremitäten ganz bestimmt von den bisher beschriebenen sich un-
terscheiden und sicher nicht jünger als 3½ Wochen sind. Solcher
Embryonen sind schon so viele beobachtet, dass es nicht mehr mög-
lich ist, alle Fälle einzeln durchzugehen und beschränke ich mich
daher auf folgende Darstellungen, indem ich Sie mit Bezug auf an-
dere Erfahrungen namentlich auf Ecker’s Icon. phys. und dann auch
auf Erdl’s Abbildungen verweise.
Embryonen der
4. Woche.
[Abbildung Fig. 70. ]
Fig. 70 zeigt Ihnen einen sol-
chen Embryo nach einer nicht
edirten Zeichnung von Thomson,
dessen einzelne Theile auch ohne
ausführliche Beschreibung ver-
ständlich sein werden. Thomson
schätzt diesen Embryo, der, die
Krümmung mitgerechnet, 5‴
maass, auf 4—5 Wochen. Der
Dottersack betrug 2‴. Zwei
ähnliche Embryonen von 25—
28 Tagen hat auch Coste (Pl.
III und III a) beschrieben, deren
Bau ich Ihnen noch etwas detail-
[Abbildung Fig. 70. Menschlicher Embryo der vierten Woche nach einer nicht edirten
Zeichnung von Thomson vergr. dargestellt. a Amnios, das am Rücken in einer ge-
wissen Ausdehnung entfernt ist, b Dottersack, b′ Dottergang, c Unterkieferfort-
satz des ersten Kiemenbogens, d Oberkieferfortsatz desselben, e, e′ e″ zweiter
bis vierter Kiemenbogen, f primitives Ohrbläschen, g Auge, h vordere, i hin-
tere Extremität, k Nabelstrang mit kurzer Amniosscheide, l Herz, m Leber.]
Embryo
von Thomson.
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