Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784.und wirft sie früh der Verwesung in die Arme, Jhr wollt ja euer Land bevölkert haben, wollt und wirft ſie fruͤh der Verweſung in die Arme, Jhr wollt ja euer Land bevoͤlkert haben, wollt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0220" n="212"/> und wirft ſie fruͤh der Verweſung in die Arme,<lb/> oder was noch ſchreklicher iſt, wenn ſie ihr Ver-<lb/> moͤgen im Arm der Wolluſt verpraßt, Maugel<lb/> und Duͤrftigkeit auf ſich zu eilen ſehen, ſo ſchlieſ-<lb/> ſen ſie Ehebuͤndniſſe, und machen ein ſchuldloſes<lb/> Maͤdchen ungluͤklich. Mit ihren Umarmuugen<lb/> ſchleicht ſich das Gift in ihre Adern, floͤßt ſich<lb/> in alle Theile ihres Koͤrpers — ſo welkt ſie zuſe-<lb/> hends hin, giebt oftmals einem Wurm das Da-<lb/> ſein, deſſen Glieder von Gift aufgeſchwollen<lb/> ſind, und ſtirbt an einer unheilbaren Krankheit,<lb/> das ihr der Gatte in der erſten Brautnacht zum<lb/> Geſchenk gab — — O falle nieder Vorhang —<lb/> und doch moͤchte ich dich den <hi rendition="#fr">Vaͤtern des Lan-<lb/> des,</hi> den <hi rendition="#fr">Beherrſchern der Nationen</hi> ent-<lb/> huͤllen, und ihnen dieſe traurige Gruppen auf-<lb/> dekken. Warum hemmt ihr den Strom der Zuͤ-<lb/> gelloſigkeit nicht, das euer Land uͤberſchwemmt?<lb/> Wozu gab <hi rendition="#fr">euch</hi> die Vorſicht Macht und Staͤrke?<lb/> Nicht Laͤnder zu rauben, und freie Voͤlker zu un-<lb/> terjochen: ſondern in euren Laͤndern Tugend<lb/> und Weisheit zu verbreiten, und eure Untertha-<lb/> nen gluͤklich und froh zu machen.</p><lb/> <p>Jhr wollt ja euer Land bevoͤlkert haben, wollt<lb/> ruͤſtige ſtarke Maͤnner, eure <supplied>R</supplied>echte zu ſchuͤzzen,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [212/0220]
und wirft ſie fruͤh der Verweſung in die Arme,
oder was noch ſchreklicher iſt, wenn ſie ihr Ver-
moͤgen im Arm der Wolluſt verpraßt, Maugel
und Duͤrftigkeit auf ſich zu eilen ſehen, ſo ſchlieſ-
ſen ſie Ehebuͤndniſſe, und machen ein ſchuldloſes
Maͤdchen ungluͤklich. Mit ihren Umarmuugen
ſchleicht ſich das Gift in ihre Adern, floͤßt ſich
in alle Theile ihres Koͤrpers — ſo welkt ſie zuſe-
hends hin, giebt oftmals einem Wurm das Da-
ſein, deſſen Glieder von Gift aufgeſchwollen
ſind, und ſtirbt an einer unheilbaren Krankheit,
das ihr der Gatte in der erſten Brautnacht zum
Geſchenk gab — — O falle nieder Vorhang —
und doch moͤchte ich dich den Vaͤtern des Lan-
des, den Beherrſchern der Nationen ent-
huͤllen, und ihnen dieſe traurige Gruppen auf-
dekken. Warum hemmt ihr den Strom der Zuͤ-
gelloſigkeit nicht, das euer Land uͤberſchwemmt?
Wozu gab euch die Vorſicht Macht und Staͤrke?
Nicht Laͤnder zu rauben, und freie Voͤlker zu un-
terjochen: ſondern in euren Laͤndern Tugend
und Weisheit zu verbreiten, und eure Untertha-
nen gluͤklich und froh zu machen.
Jhr wollt ja euer Land bevoͤlkert haben, wollt
ruͤſtige ſtarke Maͤnner, eure Rechte zu ſchuͤzzen,
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