nichts weiß. Und du hassest den Heuchler, und willst nicht, daß man sich mit der Larve dir nahe, verlangst ein aufrichtiges Herz voll Liebe gegen dich, gegen deine Brüder; du gabst uns die Freuden, sie zu geniessen, und durch sie sollen wir dich erkennen, deine Grösse bewundern, und in stiller Demut vor dir knien, und danken, daß du deine Geschöpfe so glüklich machst, und ihnen so namenlose Freuden zuteilest.
O! laß daher nie die Unschuld durch unsere Zunge sterben, stäle vielmehr unsern Arm, Rä- cher und Retter zu sein, wann die zertretene Unschuld im Staube sich windet; und wann gif- tige Verleumdung unsern guten Namen ver- fälscht, unsere Thaten anlügt, unsere Redlich- keit in Zweifel zieht, so entsündige uns vor der Menschheit, und laß uns rein und unbeflekt da stehen, zum Triumph der Tugend -- zur Freude der Rechtschaffenheit. -- --
nichts weiß. Und du haſſeſt den Heuchler, und willſt nicht, daß man ſich mit der Larve dir nahe, verlangſt ein aufrichtiges Herz voll Liebe gegen dich, gegen deine Bruͤder; du gabſt uns die Freuden, ſie zu genieſſen, und durch ſie ſollen wir dich erkennen, deine Groͤſſe bewundern, und in ſtiller Demut vor dir knien, und danken, daß du deine Geſchoͤpfe ſo gluͤklich machſt, und ihnen ſo namenloſe Freuden zuteileſt.
O! laß daher nie die Unſchuld durch unſere Zunge ſterben, ſtaͤle vielmehr unſern Arm, Raͤ- cher und Retter zu ſein, wann die zertretene Unſchuld im Staube ſich windet; und wann gif- tige Verleumdung unſern guten Namen ver- faͤlſcht, unſere Thaten anluͤgt, unſere Redlich- keit in Zweifel zieht, ſo entſuͤndige uns vor der Menſchheit, und laß uns rein und unbeflekt da ſtehen, zum Triumph der Tugend — zur Freude der Rechtſchaffenheit. — —
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[204/0212]
nichts weiß. Und du haſſeſt den Heuchler, und
willſt nicht, daß man ſich mit der Larve dir nahe,
verlangſt ein aufrichtiges Herz voll Liebe gegen
dich, gegen deine Bruͤder; du gabſt uns die
Freuden, ſie zu genieſſen, und durch ſie ſollen
wir dich erkennen, deine Groͤſſe bewundern, und
in ſtiller Demut vor dir knien, und danken, daß
du deine Geſchoͤpfe ſo gluͤklich machſt, und ihnen
ſo namenloſe Freuden zuteileſt.
O! laß daher nie die Unſchuld durch unſere
Zunge ſterben, ſtaͤle vielmehr unſern Arm, Raͤ-
cher und Retter zu ſein, wann die zertretene
Unſchuld im Staube ſich windet; und wann gif-
tige Verleumdung unſern guten Namen ver-
faͤlſcht, unſere Thaten anluͤgt, unſere Redlich-
keit in Zweifel zieht, ſo entſuͤndige uns vor der
Menſchheit, und laß uns rein und unbeflekt
da ſtehen, zum Triumph der Tugend — zur
Freude der Rechtſchaffenheit. — —
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Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knueppeln_rechte_1784/212>, abgerufen am 27.11.2024.
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