ches und frohes Volk werden. Doch du hast noch Fürsten, und Dank sei es dem Geschik! die jene würdige Namen verdienen, die einst das be- glükte Rom seinem Titus und Trajan gab. Ach! wenn auch diese uns entrissen würden! Denkt den Gedanken, und um ihn euch lebhaft zu denken, so hört die Klagen eines Landes, seht die Tränen eines verwaisten Volks, das Aloy- sius glüklich machte.
Er ist nicht mehr, klagt der zitternde Greis, und wanket zum Grabe. Er ist nicht mehr, klagt der Jüngling im Arm seiner Geliebten, und Tränen der Liebe und des Danks strömen um ihn. Er ist nicht mehr, klagt der Knabe, und vergißt Spiel und Tanz. Er ist nicht mehr, klagt der Arme -- der Kranke hörts, vergißt seinen Schmerz und weint um ihn.
Aber dort ist er, dort lebt, empfindet, und athmet er noch, empfängt die Krone der Unver- gänglichkeit -- und wir trauren um ihn, da er jezt so glüklich ist, glüklicher als wir, die wir noch im Staube wallen? -- doch --
Solt
ches und frohes Volk werden. Doch du haſt noch Fuͤrſten, und Dank ſei es dem Geſchik! die jene wuͤrdige Namen verdienen, die einſt das be- gluͤkte Rom ſeinem Titus und Trajan gab. Ach! wenn auch dieſe uns entriſſen wuͤrden! Denkt den Gedanken, und um ihn euch lebhaft zu denken, ſo hoͤrt die Klagen eines Landes, ſeht die Traͤnen eines verwaiſten Volks, das Aloy- ſius gluͤklich machte.
Er iſt nicht mehr, klagt der zitternde Greis, und wanket zum Grabe. Er iſt nicht mehr, klagt der Juͤngling im Arm ſeiner Geliebten, und Traͤnen der Liebe und des Danks ſtroͤmen um ihn. Er iſt nicht mehr, klagt der Knabe, und vergißt Spiel und Tanz. Er iſt nicht mehr, klagt der Arme — der Kranke hoͤrts, vergißt ſeinen Schmerz und weint um ihn.
Aber dort iſt er, dort lebt, empfindet, und athmet er noch, empfaͤngt die Krone der Unver- gaͤnglichkeit — und wir trauren um ihn, da er jezt ſo gluͤklich iſt, gluͤklicher als wir, die wir noch im Staube wallen? — doch —
Solt
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ches und frohes Volk werden. Doch du haſt noch
Fuͤrſten, und Dank ſei es dem Geſchik! die jene
wuͤrdige Namen verdienen, die einſt das be-
gluͤkte Rom ſeinem Titus und Trajan gab.
Ach! wenn auch dieſe uns entriſſen wuͤrden!
Denkt den Gedanken, und um ihn euch lebhaft
zu denken, ſo hoͤrt die Klagen eines Landes, ſeht
die Traͤnen eines verwaiſten Volks, das Aloy-
ſius gluͤklich machte.
Er iſt nicht mehr, klagt der zitternde Greis,
und wanket zum Grabe. Er iſt nicht mehr, klagt
der Juͤngling im Arm ſeiner Geliebten, und
Traͤnen der Liebe und des Danks ſtroͤmen um
ihn. Er iſt nicht mehr, klagt der Knabe, und
vergißt Spiel und Tanz. Er iſt nicht mehr, klagt
der Arme — der Kranke hoͤrts, vergißt ſeinen
Schmerz und weint um ihn.
Aber dort iſt er, dort lebt, empfindet, und
athmet er noch, empfaͤngt die Krone der Unver-
gaͤnglichkeit — und wir trauren um ihn, da er
jezt ſo gluͤklich iſt, gluͤklicher als wir, die wir
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Knüppeln, Julius Friedrich: Die Rechte der Natur und Menschheit, entweiht durch Menschen. Berlin, 1784, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knueppeln_rechte_1784/184>, abgerufen am 05.07.2024.
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