Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710.daß er seine Augen nicht wendet auf die grösse der Gefahr / da Er in aller Menschen Augen so gut als todt war / sondern auff die gewiß versicherte Hoffnung des Göttlichen Beystandes und Hülffe / und in Ansehung deren mit freudigem Muth in einem starcken Glauben / wieder allen Augenschein und Urtheil der Vernunfft schliesset: Ich werde nicht sterben / sondern leben. Wie solches die Art des wahren Glaubens und der in GOtt gegründeten Hoffnung ist / daß er nicht urtheilet nach dem Ansehen der Dinge so ihm begegnen / sondern nach GOttes Wort / daher hoffet ein Gläubiger da nichts zu hoffen ist mit Abraham / welcher nicht zweiffelte an der Verheissung GOttes durch Unglauben / sondern ward starck im Glauben und gab GOtt die Ehre / und wuste auffs aller gewisseste / daß was GOtt verheisset / das kan er auch thun. Rom. 4/18. Wie uns Paulus den Glauben beschreibet Hebr. 11/1. daß er ist eine gewisse Zuversicht deß das man hoffet und nicht zweiffelt an dem das man nicht siehet. Wo er Göttliche Verheissungen vor sich hat / hänget er dran wie ein Kind an der Mutter Brust / und achtet nicht was die Menschen sehen oder unser eigen Vernunfft sagt / So that auch David / darum sprach er in augenscheinlicher Todes-Gefahr: Ich werde nicht sterben / sondern leben und des HErrn Werck verkündigen / welches GOtt durch seinen mächtigen Arm nach seiner Güte und Wahrheit an ihm thate / worinn er sich dann auch nicht betrogen fand. Was nun hier David für seine Persohn in seinem sonderbahren Leiden so getrost hof- daß er seine Augen nicht wendet auf die grösse der Gefahr / da Er in aller Menschen Augen so gut als todt war / sondern auff die gewiß versicherte Hoffnung des Göttlichen Beystandes und Hülffe / und in Ansehung deren mit freudigem Muth in einem starcken Glauben / wieder allen Augenschein und Urtheil der Vernunfft schliesset: Ich werde nicht sterben / sondern leben. Wie solches die Art des wahren Glaubens und der in GOtt gegründeten Hoffnung ist / daß er nicht urtheilet nach dem Ansehen der Dinge so ihm begegnen / sondern nach GOttes Wort / daher hoffet ein Gläubiger da nichts zu hoffen ist mit Abraham / welcher nicht zweiffelte an der Verheissung GOttes durch Unglauben / sondern ward starck im Glauben und gab GOtt die Ehre / und wuste auffs aller gewisseste / daß was GOtt verheisset / das kan er auch thun. Rom. 4/18. Wie uns Paulus den Glauben beschreibet Hebr. 11/1. daß er ist eine gewisse Zuversicht deß das man hoffet und nicht zweiffelt an dem das man nicht siehet. Wo er Göttliche Verheissungen vor sich hat / hänget er dran wie ein Kind an der Mutter Brust / und achtet nicht was die Menschen sehen oder unser eigen Vernunfft sagt / So that auch David / darum sprach er in augenscheinlicher Todes-Gefahr: Ich werde nicht sterben / sondern leben und des HErrn Werck verkündigen / welches GOtt durch seinen mächtigen Arm nach seiner Güte und Wahrheit an ihm thate / worinn er sich dann auch nicht betrogen fand. Was nun hier David für seine Persohn in seinem sonderbahren Leiden so getrost hof- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0007" n="5"/> daß er seine Augen nicht wendet auf die grösse der Gefahr / da Er in aller Menschen Augen so gut als todt war / sondern auff die gewiß versicherte Hoffnung des Göttlichen Beystandes und Hülffe / und in Ansehung deren mit freudigem Muth in einem starcken Glauben / wieder allen Augenschein und Urtheil der Vernunfft schliesset: Ich werde nicht sterben / sondern leben. Wie solches die Art des wahren Glaubens und der in GOtt gegründeten Hoffnung ist / daß er nicht urtheilet nach dem Ansehen der Dinge so ihm begegnen / sondern nach GOttes Wort / daher hoffet ein Gläubiger da nichts zu hoffen ist mit Abraham / welcher nicht zweiffelte an der Verheissung GOttes durch Unglauben / sondern ward starck im Glauben und gab GOtt die Ehre / und wuste auffs aller gewisseste / daß was GOtt verheisset / das kan er auch thun. Rom. 4/18. Wie uns Paulus den Glauben beschreibet Hebr. 11/1. daß er ist eine gewisse Zuversicht deß das man hoffet und nicht zweiffelt an dem das man nicht siehet. Wo er Göttliche Verheissungen vor sich hat / hänget er dran wie ein Kind an der Mutter Brust / und achtet nicht was die Menschen sehen oder unser eigen Vernunfft sagt /</p> <l>GOttes Wort muß ihm gewisser seyn / Spräch auch sein Hertz gleich lauter nein / Läß’t er sich doch nicht grauen.</l> <p>So that auch David / darum sprach er in augenscheinlicher Todes-Gefahr: Ich werde nicht sterben / sondern leben und des HErrn Werck verkündigen / welches GOtt durch seinen mächtigen Arm nach seiner Güte und Wahrheit an ihm thate / worinn er sich dann auch nicht betrogen fand. Was nun hier David für seine Persohn in seinem sonderbahren Leiden so getrost hof- </p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0007]
daß er seine Augen nicht wendet auf die grösse der Gefahr / da Er in aller Menschen Augen so gut als todt war / sondern auff die gewiß versicherte Hoffnung des Göttlichen Beystandes und Hülffe / und in Ansehung deren mit freudigem Muth in einem starcken Glauben / wieder allen Augenschein und Urtheil der Vernunfft schliesset: Ich werde nicht sterben / sondern leben. Wie solches die Art des wahren Glaubens und der in GOtt gegründeten Hoffnung ist / daß er nicht urtheilet nach dem Ansehen der Dinge so ihm begegnen / sondern nach GOttes Wort / daher hoffet ein Gläubiger da nichts zu hoffen ist mit Abraham / welcher nicht zweiffelte an der Verheissung GOttes durch Unglauben / sondern ward starck im Glauben und gab GOtt die Ehre / und wuste auffs aller gewisseste / daß was GOtt verheisset / das kan er auch thun. Rom. 4/18. Wie uns Paulus den Glauben beschreibet Hebr. 11/1. daß er ist eine gewisse Zuversicht deß das man hoffet und nicht zweiffelt an dem das man nicht siehet. Wo er Göttliche Verheissungen vor sich hat / hänget er dran wie ein Kind an der Mutter Brust / und achtet nicht was die Menschen sehen oder unser eigen Vernunfft sagt /
GOttes Wort muß ihm gewisser seyn / Spräch auch sein Hertz gleich lauter nein / Läß’t er sich doch nicht grauen. So that auch David / darum sprach er in augenscheinlicher Todes-Gefahr: Ich werde nicht sterben / sondern leben und des HErrn Werck verkündigen / welches GOtt durch seinen mächtigen Arm nach seiner Güte und Wahrheit an ihm thate / worinn er sich dann auch nicht betrogen fand. Was nun hier David für seine Persohn in seinem sonderbahren Leiden so getrost hof-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/7 |
Zitationshilfe: | Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/7>, abgerufen am 16.02.2025. |