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Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710.

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nach ihrem Tode / und war also auch die Zahl seiner Kinder doppelt / denn er hatte zehen im Himmel / und zehen auf Erden. Das bedencket auch ihr / meine Allerliebsten; Ist der wohlselige Herr durch sein Abscheiden euren Augen entzogen / daß ihr seines Umganges allhier nicht mehr geniessen könnet / so ist er darum nicht verlohren / sondern zum erfreulichen Wiedersehen euch aufgehoben in der Hand eures und seines GOttes. Klaget ihr denn / insonderheit die durch diesen schmertzlichen Todes-Fall am meisten betrübte verwittwete Frau Trostin von dem Busch / daß Sie seiner Liebe / Rahts und Vorsorge nicht mehr geniessen könne / so gedencke Sie / daß der Wohlseelige Herr nichts mehr gewesen / als das Werckzeug durch welches GOtt seine Vorsorge an Ihr verrichtet / ist denn das Werckzeug schon weggenommen / so bleibet doch GOtt der Er zuvor gewesen / und hat deren mehr durch welche Er sein Werck an Ihr verrichten kan / ob sie auch gleich deren keinen wüste und kennete. Ja es ist Ihm so leicht ohne dem Wohl-seeligen Herren sie zu versorgen als durch ihm / nur daß Sie Ihren GOTT traue / und sich auff seine Verheissung festiglich verlasse / da Er Ihr verspricht Hebr. 13. Ich will dich nicht verlassen noch versäumen. Ja wenn Sie und alle über diesem Todes-Fall Betrübte es recht bedencken / so werden Sie finden daß Sie mehr Ursach haben GOtt zu dancken / als über das Verfahren GOttes zu klagen. Denn gestehen Sie / daß Sie an dem Wohl-Seeligen eine theure Gabe GOttes gehabt / so sind Sie ja schuldig GOTT zu dancken / daß Er Ihnen dieselbe so viel Jahr gnädigst zu Ihrem Trost und Freude gegönnet. Wenn uns

nach ihrem Tode / und war also auch die Zahl seiner Kinder doppelt / denn er hatte zehen im Himmel / und zehen auf Erden. Das bedencket auch ihr / meine Allerliebsten; Ist der wohlselige Herr durch sein Abscheiden euren Augen entzogen / daß ihr seines Umganges allhier nicht mehr geniessen könnet / so ist er darum nicht verlohren / sondern zum erfreulichen Wiedersehen euch aufgehoben in der Hand eures und seines GOttes. Klaget ihr denn / insonderheit die durch diesen schmertzlichen Todes-Fall am meisten betrübte verwittwete Frau Trostin von dem Busch / daß Sie seiner Liebe / Rahts und Vorsorge nicht mehr geniessen könne / so gedencke Sie / daß der Wohlseelige Herr nichts mehr gewesen / als das Werckzeug durch welches GOtt seine Vorsorge an Ihr verrichtet / ist denn das Werckzeug schon weggenommen / so bleibet doch GOtt der Er zuvor gewesen / und hat deren mehr durch welche Er sein Werck an Ihr verrichten kan / ob sie auch gleich deren keinen wüste und kennete. Ja es ist Ihm so leicht ohne dem Wohl-seeligen Herren sie zu versorgen als durch ihm / nur daß Sie Ihren GOTT traue / und sich auff seine Verheissung festiglich verlasse / da Er Ihr verspricht Hebr. 13. Ich will dich nicht verlassen noch versäumen. Ja wenn Sie und alle über diesem Todes-Fall Betrübte es recht bedencken / so werden Sie finden daß Sie mehr Ursach haben GOtt zu dancken / als über das Verfahren GOttes zu klagen. Denn gestehen Sie / daß Sie an dem Wohl-Seeligen eine theure Gabe GOttes gehabt / so sind Sie ja schuldig GOTT zu dancken / daß Er Ihnen dieselbe so viel Jahr gnädigst zu Ihrem Trost und Freude gegönnet. Wenn uns

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                     nicht mehr geniessen könnet / so ist er darum nicht verlohren / sondern zum
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[49/0051] nach ihrem Tode / und war also auch die Zahl seiner Kinder doppelt / denn er hatte zehen im Himmel / und zehen auf Erden. Das bedencket auch ihr / meine Allerliebsten; Ist der wohlselige Herr durch sein Abscheiden euren Augen entzogen / daß ihr seines Umganges allhier nicht mehr geniessen könnet / so ist er darum nicht verlohren / sondern zum erfreulichen Wiedersehen euch aufgehoben in der Hand eures und seines GOttes. Klaget ihr denn / insonderheit die durch diesen schmertzlichen Todes-Fall am meisten betrübte verwittwete Frau Trostin von dem Busch / daß Sie seiner Liebe / Rahts und Vorsorge nicht mehr geniessen könne / so gedencke Sie / daß der Wohlseelige Herr nichts mehr gewesen / als das Werckzeug durch welches GOtt seine Vorsorge an Ihr verrichtet / ist denn das Werckzeug schon weggenommen / so bleibet doch GOtt der Er zuvor gewesen / und hat deren mehr durch welche Er sein Werck an Ihr verrichten kan / ob sie auch gleich deren keinen wüste und kennete. Ja es ist Ihm so leicht ohne dem Wohl-seeligen Herren sie zu versorgen als durch ihm / nur daß Sie Ihren GOTT traue / und sich auff seine Verheissung festiglich verlasse / da Er Ihr verspricht Hebr. 13. Ich will dich nicht verlassen noch versäumen. Ja wenn Sie und alle über diesem Todes-Fall Betrübte es recht bedencken / so werden Sie finden daß Sie mehr Ursach haben GOtt zu dancken / als über das Verfahren GOttes zu klagen. Denn gestehen Sie / daß Sie an dem Wohl-Seeligen eine theure Gabe GOttes gehabt / so sind Sie ja schuldig GOTT zu dancken / daß Er Ihnen dieselbe so viel Jahr gnädigst zu Ihrem Trost und Freude gegönnet. Wenn uns

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Zitationshilfe: Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/51>, abgerufen am 02.05.2024.