Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710.dieser Zahl der Vielheit eines Theils siehet. Denn aber auch / daß er dadurch ausdrücke den allerhöchsten grad der Barmhertzigkeit / welchen er insonderheit ausgeübet in Sendung seines Sohns wie Christus selbst zeiget Joh. 3 / 6. wenn er sagt: Also hat GOtt die Welt geliebet / daß er seinen eingebohrnen Sohn gab / und Paulus Rom. 5. v. 8. Darum preiset GOtt seine Liebe gegen uns / daß Christus für uns gestorben ist da wir noch Sünder waren / in welchem grad die Barmhertzigkeit GOttes kein Exempel das ihr gleichete in der gantzen Welt hat / daher auch die Heil. Schrifft von keiner Göttlichen Eigenschafft häuffiger redet und mehr Wercks machet als von der Barmhertzigkeit GOttes. (c) Beschreibet er ihm als dem GOtt alles Trostes. Der Trost ist insgemein zweyerley Art; die eine Art bestehet allein in Worten / welcher zwar die Betrübniß nicht gantz wegnimmt / doch dieselbe gutes Theils lindern kan. Die ander Art des Trostes bestehet in würcklicher Hülffe und Befreyung von dem was uns betrübet / beyderley Arten des Trostes kommen von GOtt / der uns nicht allein sein Wort giebt / als ein herrliches und rechtes Trost-Wort / sondern auch durch dasselbe sich selbst denen Gläubigen zum Trost schencket / wie Assaph sagt: Ps. 73 / 1. Israel hat dennoch GOtt zum Trost / wer nur reines Hertzens ist / und abermahls v. 15. 16. HErr / wenn ich nur dich habe / so frage ich nichts nach Himmel und Erden / wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet / so bistu doch Gott allezeit meines Hertzens Trost und mein Theil. (II.) Zei- dieser Zahl der Vielheit eines Theils siehet. Denn aber auch / daß er dadurch ausdrücke den allerhöchsten grad der Barmhertzigkeit / welchen er insonderheit ausgeübet in Sendung seines Sohns wie Christus selbst zeiget Joh. 3 / 6. wenn er sagt: Also hat GOtt die Welt geliebet / daß er seinen eingebohrnen Sohn gab / und Paulus Rom. 5. v. 8. Darum preiset GOtt seine Liebe gegen uns / daß Christus für uns gestorben ist da wir noch Sünder waren / in welchem grad die Barmhertzigkeit GOttes kein Exempel das ihr gleichete in der gantzen Welt hat / daher auch die Heil. Schrifft von keiner Göttlichen Eigenschafft häuffiger redet und mehr Wercks machet als von der Barmhertzigkeit GOttes. (c) Beschreibet er ihm als dem GOtt alles Trostes. Der Trost ist insgemein zweyerley Art; die eine Art bestehet allein in Worten / welcher zwar die Betrübniß nicht gantz wegnimmt / doch dieselbe gutes Theils lindern kan. Die ander Art des Trostes bestehet in würcklicher Hülffe und Befreyung von dem was uns betrübet / beyderley Arten des Trostes kommen von GOtt / der uns nicht allein sein Wort giebt / als ein herrliches uñ rechtes Trost-Wort / sondern auch durch dasselbe sich selbst denen Gläubigen zum Trost schencket / wie Assaph sagt: Ps. 73 / 1. Israel hat dennoch GOtt zum Trost / wer nur reines Hertzens ist / und abermahls v. 15. 16. HErr / wenn ich nur dich habe / so frage ich nichts nach Him̃el und Erden / weñ mir gleich Leib und Seele verschmachtet / so bistu doch Gott allezeit meines Hertzens Trost und mein Theil. (II.) Zei- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0015" n="13"/> dieser Zahl der Vielheit eines Theils siehet. Denn aber auch / daß er dadurch ausdrücke den allerhöchsten grad der Barmhertzigkeit / welchen er insonderheit ausgeübet in Sendung seines Sohns wie Christus selbst zeiget Joh. 3 / 6. wenn er sagt: Also hat GOtt die Welt geliebet / daß er seinen eingebohrnen Sohn gab / und Paulus Rom. 5. v. 8. Darum preiset GOtt seine Liebe gegen uns / daß Christus für uns gestorben ist da wir noch Sünder waren / in welchem grad die Barmhertzigkeit GOttes kein Exempel das ihr gleichete in der gantzen Welt hat / daher auch die Heil. Schrifft von keiner Göttlichen Eigenschafft häuffiger redet und mehr Wercks machet als von der Barmhertzigkeit GOttes. (c) Beschreibet er ihm als dem GOtt alles Trostes. Der Trost ist insgemein zweyerley Art; die eine Art bestehet allein in Worten / welcher zwar die Betrübniß nicht gantz wegnimmt / doch dieselbe gutes Theils lindern kan. Die ander Art des Trostes bestehet in würcklicher Hülffe und Befreyung von dem was uns betrübet / beyderley Arten des Trostes kommen von GOtt / der uns nicht allein sein Wort giebt / als ein herrliches uñ rechtes Trost-Wort / sondern auch durch dasselbe sich selbst denen Gläubigen zum Trost schencket / wie Assaph sagt: Ps. 73 / 1. Israel hat dennoch GOtt zum Trost / wer nur reines Hertzens ist / und abermahls v. 15. 16. HErr / wenn ich nur dich habe / so frage ich nichts nach Him̃el und Erden / weñ mir gleich Leib und Seele verschmachtet / so bistu doch Gott allezeit meines Hertzens Trost und mein Theil. (II.) Zei- </p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0015]
dieser Zahl der Vielheit eines Theils siehet. Denn aber auch / daß er dadurch ausdrücke den allerhöchsten grad der Barmhertzigkeit / welchen er insonderheit ausgeübet in Sendung seines Sohns wie Christus selbst zeiget Joh. 3 / 6. wenn er sagt: Also hat GOtt die Welt geliebet / daß er seinen eingebohrnen Sohn gab / und Paulus Rom. 5. v. 8. Darum preiset GOtt seine Liebe gegen uns / daß Christus für uns gestorben ist da wir noch Sünder waren / in welchem grad die Barmhertzigkeit GOttes kein Exempel das ihr gleichete in der gantzen Welt hat / daher auch die Heil. Schrifft von keiner Göttlichen Eigenschafft häuffiger redet und mehr Wercks machet als von der Barmhertzigkeit GOttes. (c) Beschreibet er ihm als dem GOtt alles Trostes. Der Trost ist insgemein zweyerley Art; die eine Art bestehet allein in Worten / welcher zwar die Betrübniß nicht gantz wegnimmt / doch dieselbe gutes Theils lindern kan. Die ander Art des Trostes bestehet in würcklicher Hülffe und Befreyung von dem was uns betrübet / beyderley Arten des Trostes kommen von GOtt / der uns nicht allein sein Wort giebt / als ein herrliches uñ rechtes Trost-Wort / sondern auch durch dasselbe sich selbst denen Gläubigen zum Trost schencket / wie Assaph sagt: Ps. 73 / 1. Israel hat dennoch GOtt zum Trost / wer nur reines Hertzens ist / und abermahls v. 15. 16. HErr / wenn ich nur dich habe / so frage ich nichts nach Him̃el und Erden / weñ mir gleich Leib und Seele verschmachtet / so bistu doch Gott allezeit meines Hertzens Trost und mein Theil. (II.) Zei-
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Zitationshilfe: | Knopff, Albrecht F.: Die über dem Todt der Gläubigen reichlich getröstete Leydtragende. Minden, 1710, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knopff_todt_1710/15>, abgerufen am 16.02.2025. |