daher, in Rücksicht auf den Umgang mit Aerz¬ ten empfehlen;
Lebe mäßig in allem Betrachte; so magst Du den Arzt als Freund bey Dir sehn, aber Du wirst seiner Hülfe selten bedürfen!
Gieb wohl Acht auf das, was Deiner Con¬ stitution schädlich und heilsam ist, was Dir wohl, und was Dir übel bekömmt! Richte darnach strenge Deine Lebensart ein; so wirst Du nicht oft in den Fall kommen, Dein Geld in die Apo¬ theke zu schicken!
Wenn man nicht ganz fremd in der Physic, dabey ein wenig bewandert in medicinischen Bü¬ chern ist; sein Temperament kennt, und weiß, zu welchen Krankheiten man Anlage hat, und was Würkung auf uns macht; so kann man auch oft, bey würklichen Krankheiten, sein eige¬ ner Arzt seyn. Jeder Mensch ist einer Art von Gebrechen mehr ausgesetzt, als einer andern, in so fern er einförmig lebt. Studiert er nun mit Ernst diesen einzigen Zweig der Heilkunde; so müsste es sonderbar zugehn, wenn er davon
nicht
daher, in Ruͤckſicht auf den Umgang mit Aerz¬ ten empfehlen;
Lebe maͤßig in allem Betrachte; ſo magſt Du den Arzt als Freund bey Dir ſehn, aber Du wirſt ſeiner Huͤlfe ſelten beduͤrfen!
Gieb wohl Acht auf das, was Deiner Con¬ ſtitution ſchaͤdlich und heilſam iſt, was Dir wohl, und was Dir uͤbel bekoͤmmt! Richte darnach ſtrenge Deine Lebensart ein; ſo wirſt Du nicht oft in den Fall kommen, Dein Geld in die Apo¬ theke zu ſchicken!
Wenn man nicht ganz fremd in der Phyſic, dabey ein wenig bewandert in mediciniſchen Buͤ¬ chern iſt; ſein Temperament kennt, und weiß, zu welchen Krankheiten man Anlage hat, und was Wuͤrkung auf uns macht; ſo kann man auch oft, bey wuͤrklichen Krankheiten, ſein eige¬ ner Arzt ſeyn. Jeder Menſch iſt einer Art von Gebrechen mehr ausgeſetzt, als einer andern, in ſo fern er einfoͤrmig lebt. Studiert er nun mit Ernſt dieſen einzigen Zweig der Heilkunde; ſo muͤſſte es ſonderbar zugehn, wenn er davon
nicht
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daher, in Ruͤckſicht auf den Umgang mit Aerz¬
ten empfehlen;
Lebe maͤßig in allem Betrachte; ſo magſt
Du den Arzt als Freund bey Dir ſehn, aber
Du wirſt ſeiner Huͤlfe ſelten beduͤrfen!
Gieb wohl Acht auf das, was Deiner Con¬
ſtitution ſchaͤdlich und heilſam iſt, was Dir wohl,
und was Dir uͤbel bekoͤmmt! Richte darnach
ſtrenge Deine Lebensart ein; ſo wirſt Du nicht
oft in den Fall kommen, Dein Geld in die Apo¬
theke zu ſchicken!
Wenn man nicht ganz fremd in der Phyſic,
dabey ein wenig bewandert in mediciniſchen Buͤ¬
chern iſt; ſein Temperament kennt, und weiß,
zu welchen Krankheiten man Anlage hat, und
was Wuͤrkung auf uns macht; ſo kann man
auch oft, bey wuͤrklichen Krankheiten, ſein eige¬
ner Arzt ſeyn. Jeder Menſch iſt einer Art von
Gebrechen mehr ausgeſetzt, als einer andern,
in ſo fern er einfoͤrmig lebt. Studiert er nun
mit Ernſt dieſen einzigen Zweig der Heilkunde;
ſo muͤſſte es ſonderbar zugehn, wenn er davon
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Knigge, Adolph von: Ueber den Umgang mit Menschen. Bd. 2. Hannover, 1788, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/knigge_umgang02_1788/132>, abgerufen am 25.11.2024.
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