Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite
II. Cap. Recht der Neutralität.
d) Gleichfalls anerkannt in dem angef. preussisch-nordamerika-
nischen Handelsvertrag, Art. 13.
e) J. G. Heineccius diss. de navibus ob vecturam vetitarum
mercium commissis (Hal. 1721. 4. u. in s. Sylloge opuscu-
lor. n. 8.), cap. 2. §. 3. sqq.
§. 290.
Fortsetzung.

4) Doch ist jetzt in den meisten Handels-
verträgen bedungen a), dass die KriegsContre-
bande confiscirt werden dürfe, nicht aber die
übrige Ladung b), auch nicht Wagen und Zug-
vieh, oder Fahrzeug. Nur in manchen Ver-
trägen ist festgesetzt, dass in gewissen Fällen
auch die übrige Ladung c), wohl gar nebst
dem TransportMittel, confiscirt werden dürfe.
5) Ausser dem Fall solcher Verträge, fehlt es
noch an einem gleichförmigen Gebrauch der eu-
ropäischen Mächte. Politik und Uebermacht
walten häufig vor. KriegsContrebande wird oft
confiscirt, andere Waare aber gegen Bezahlung
weggenommen.

a) Vergl. überhaupt davon, Bouchaud theorie des traites de
commerce, ch. 12, die angef. Essais von Steck, und An
Essay on Contraband, by Robert Ward Esq. Lond. 1801. 8.
Englisch-nordamerikanischer Handelsvertrag v. 1794, Art. 17.
b) Verschiedene Verordnungen französischer Könige, z. B. von
1543, 1569, 1584, unterwarfen der Confiscation auch die
übrige Ladung, nach dem Sprichwort: la robe de l'ennemi
confisque celle de l'ami (das italiänische Wort Roba bedeutet
Waare, Eigenthum, u. d.). Du Mont corps diplomatique,
T. VI, P. 2, p. 103. Lamberty memoires, T. III. p. 676.
Schmauss C. J. G. p. 1619. Heineccius diss. cit. c. 2. §. 7.
-- Manche haben behauptet, die übrige Ladung sey dann
II. Cap. Recht der Neutralität.
d) Gleichfalls anerkannt in dem angef. preussisch-nordamerika-
nischen Handelsvertrag, Art. 13.
e) J. G. Heineccius diss. de navibus ob vecturam vetitarum
mercium commissis (Hal. 1721. 4. u. in s. Sylloge opuscu-
lor. n. 8.), cap. 2. §. 3. sqq.
§. 290.
Fortsetzung.

4) Doch ist jetzt in den meisten Handels-
verträgen bedungen a), daſs die KriegsContre-
bande confiscirt werden dürfe, nicht aber die
übrige Ladung b), auch nicht Wagen und Zug-
vieh, oder Fahrzeug. Nur in manchen Ver-
trägen ist festgesetzt, daſs in gewissen Fällen
auch die übrige Ladung c), wohl gar nebst
dem TransportMittel, confiscirt werden dürfe.
5) Ausser dem Fall solcher Verträge, fehlt es
noch an einem gleichförmigen Gebrauch der eu-
ropäischen Mächte. Politik und Uebermacht
walten häufig vor. KriegsContrebande wird oft
confiscirt, andere Waare aber gegen Bezahlung
weggenommen.

a) Vergl. überhaupt davon, Bouchaud théorie des traités de
commerce, ch. 12, die angef. Essais von Steck, und An
Essay on Contraband, by Robert Ward Esq. Lond. 1801. 8.
Englisch-nordamerikanischer Handelsvertrag v. 1794, Art. 17.
b) Verschiedene Verordnungen französischer Könige, z. B. von
1543, 1569, 1584, unterwarfen der Confiscation auch die
übrige Ladung, nach dem Sprichwort: la robe de l’ennemi
confisque celle de l’ami (das italiänische Wort Roba bedeutet
Waare, Eigenthum, u. d.). Du Mont corps diplomatique,
T. VI, P. 2, p. 103. Lamberty mémoires, T. III. p. 676.
Schmauss C. J. G. p. 1619. Heineccius diss. cit. c. 2. §. 7.
— Manche haben behauptet, die übrige Ladung sey dann
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0097" n="465"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#i">II. Cap. Recht der Neutralität.</hi> </fw><lb/>
                <note place="end" n="d)">Gleichfalls anerkannt in dem angef. preussisch-nordamerika-<lb/>
nischen Handelsvertrag, Art. 13.</note><lb/>
                <note place="end" n="e)">J. G. <hi rendition="#k">Heineccius</hi> diss. de navibus ob vecturam vetitarum<lb/>
mercium commissis (Hal. 1721. 4. u. in s. Sylloge opuscu-<lb/>
lor. n. 8.), cap. 2. §. 3. sqq.</note>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 290.<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Fortsetzung</hi></hi>.</head><lb/>
                <p>4) Doch ist jetzt in den meisten Handels-<lb/>
verträgen bedungen <hi rendition="#i">a</hi>), da&#x017F;s die KriegsContre-<lb/>
bande confiscirt werden dürfe, nicht aber die<lb/>
übrige Ladung <hi rendition="#i">b</hi>), auch nicht Wagen und Zug-<lb/>
vieh, oder Fahrzeug. Nur in manchen Ver-<lb/>
trägen ist festgesetzt, da&#x017F;s in gewissen Fällen<lb/>
auch die übrige Ladung <hi rendition="#i">c</hi>), wohl gar nebst<lb/>
dem TransportMittel, confiscirt werden dürfe.<lb/>
5) Ausser dem Fall solcher Verträge, fehlt es<lb/>
noch an einem gleichförmigen Gebrauch der eu-<lb/>
ropäischen Mächte. Politik und Uebermacht<lb/>
walten häufig vor. KriegsContrebande wird oft<lb/>
confiscirt, andere Waare aber gegen Bezahlung<lb/>
weggenommen.</p><lb/>
                <note place="end" n="a)">Vergl. überhaupt davon, <hi rendition="#k">Bouchaud</hi> théorie des traités de<lb/>
commerce, ch. 12, die angef. Essais von <hi rendition="#k">Steck</hi>, und An<lb/>
Essay on Contraband, by Robert <hi rendition="#k">Ward</hi> Esq. Lond. 1801. 8.<lb/>
Englisch-nordamerikanischer Handelsvertrag v. 1794, Art. 17.</note><lb/>
                <note place="end" n="b)">Verschiedene Verordnungen französischer Könige, z. B. von<lb/>
1543, 1569, 1584, unterwarfen der Confiscation auch die<lb/>
übrige Ladung, nach dem Sprichwort: la robe de l&#x2019;ennemi<lb/>
confisque celle de l&#x2019;ami (das italiänische Wort <hi rendition="#i">Roba</hi> bedeutet<lb/>
Waare, Eigenthum, u. d.). <hi rendition="#k">Du Mont</hi> corps diplomatique,<lb/>
T. VI, P. 2, p. 103. <hi rendition="#k">Lamberty</hi> mémoires, T. III. p. 676.<lb/><hi rendition="#k">Schmauss</hi> C. J. G. p. 1619. <hi rendition="#k">Heineccius</hi> diss. cit. c. 2. §. 7.<lb/>
&#x2014; Manche haben behauptet, die übrige Ladung sey dann<lb/></note>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[465/0097] II. Cap. Recht der Neutralität. d⁾ Gleichfalls anerkannt in dem angef. preussisch-nordamerika- nischen Handelsvertrag, Art. 13. e⁾ J. G. Heineccius diss. de navibus ob vecturam vetitarum mercium commissis (Hal. 1721. 4. u. in s. Sylloge opuscu- lor. n. 8.), cap. 2. §. 3. sqq. §. 290. Fortsetzung. 4) Doch ist jetzt in den meisten Handels- verträgen bedungen a), daſs die KriegsContre- bande confiscirt werden dürfe, nicht aber die übrige Ladung b), auch nicht Wagen und Zug- vieh, oder Fahrzeug. Nur in manchen Ver- trägen ist festgesetzt, daſs in gewissen Fällen auch die übrige Ladung c), wohl gar nebst dem TransportMittel, confiscirt werden dürfe. 5) Ausser dem Fall solcher Verträge, fehlt es noch an einem gleichförmigen Gebrauch der eu- ropäischen Mächte. Politik und Uebermacht walten häufig vor. KriegsContrebande wird oft confiscirt, andere Waare aber gegen Bezahlung weggenommen. a⁾ Vergl. überhaupt davon, Bouchaud théorie des traités de commerce, ch. 12, die angef. Essais von Steck, und An Essay on Contraband, by Robert Ward Esq. Lond. 1801. 8. Englisch-nordamerikanischer Handelsvertrag v. 1794, Art. 17. b⁾ Verschiedene Verordnungen französischer Könige, z. B. von 1543, 1569, 1584, unterwarfen der Confiscation auch die übrige Ladung, nach dem Sprichwort: la robe de l’ennemi confisque celle de l’ami (das italiänische Wort Roba bedeutet Waare, Eigenthum, u. d.). Du Mont corps diplomatique, T. VI, P. 2, p. 103. Lamberty mémoires, T. III. p. 676. Schmauss C. J. G. p. 1619. Heineccius diss. cit. c. 2. §. 7. — Manche haben behauptet, die übrige Ladung sey dann

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821/97
Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821/97>, abgerufen am 21.11.2024.