[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Oden. Hamburg, 1771.Einfältiger Sitte bist du, und weise, Bist ernsten tieferen Geistes. Kraft ist dein Wort, Entscheidung dein Schwert. Doch wandelst du gern es in die Sichel, und triefst, Wohl dir! von dem Blute nicht der anderen Welten! Mir winket ihr eiserner Arm! Ich schweige Bis etwa sie wieder schlummert; Und sinne dem edlen schreckenden Gedanken nach, Deiner werth zu seyn, mein Vaterland. [Abbildung]
Vater-
Einfaͤltiger Sitte biſt du, und weiſe, Biſt ernſten tieferen Geiſtes. Kraft iſt dein Wort, Entſcheidung dein Schwert. Doch wandelſt du gern es in die Sichel, und triefſt, Wohl dir! von dem Blute nicht der anderen Welten! Mir winket ihr eiſerner Arm! Ich ſchweige Bis etwa ſie wieder ſchlummert; Und ſinne dem edlen ſchreckenden Gedanken nach, Deiner werth zu ſeyn, mein Vaterland. [Abbildung]
Vater-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg> <pb facs="#f0220" n="212"/> <lg n="395"> <l><hi rendition="#in">E</hi>infaͤltiger Sitte biſt du, und weiſe,</l><lb/> <l>Biſt ernſten tieferen Geiſtes. Kraft iſt dein Wort,</l><lb/> <l>Entſcheidung dein Schwert. Doch wandelſt du gern<lb/><hi rendition="#et">es in die Sichel, und triefſt,</hi></l><lb/> <l>Wohl dir! von dem Blute nicht der anderen<lb/><hi rendition="#et">Welten!</hi></l> </lg><lb/> <lg n="396"> <l><hi rendition="#in">M</hi>ir winket ihr eiſerner Arm! Ich ſchweige</l><lb/> <l>Bis etwa ſie wieder ſchlummert;</l><lb/> <l>Und ſinne dem edlen ſchreckenden Gedanken nach,</l><lb/> <l>Deiner werth zu ſeyn, mein Vaterland.</l> </lg> </lg><lb/> <figure/> </div> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Vater-</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [212/0220]
Einfaͤltiger Sitte biſt du, und weiſe,
Biſt ernſten tieferen Geiſtes. Kraft iſt dein Wort,
Entſcheidung dein Schwert. Doch wandelſt du gern
es in die Sichel, und triefſt,
Wohl dir! von dem Blute nicht der anderen
Welten!
Mir winket ihr eiſerner Arm! Ich ſchweige
Bis etwa ſie wieder ſchlummert;
Und ſinne dem edlen ſchreckenden Gedanken nach,
Deiner werth zu ſeyn, mein Vaterland.
[Abbildung]
Vater-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_oden_1771 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_oden_1771/220 |
Zitationshilfe: | [Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Oden. Hamburg, 1771, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_oden_1771/220>, abgerufen am 22.07.2024. |