[Klopstock, Friedrich Gottlieb]: Der Messias. Bd. 1. Halle, 1751.
Das L
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<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="3"> <l> <pb facs="#f0173" n="161"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Fuͤnfter Geſang.</hi> </fw> </l><lb/> <l>Jſt von jedem das Maaß) die Entfernung folgte der Seraph.</l><lb/> <l>Gott gieng itzt durch die Sterne, die wir die Milchſtraße nennen,</l><lb/> <l>Aber bey den Unſterblichen heißt ſie, die Ruheſtatt Gottes.</l><lb/> <l>Denn da der erſte himmliſche Sabbat vollendet die Welt ſah,</l><lb/> <l>Stand Gott hier, und ſchaute von da den werdenden Sabbat.</l><lb/> <l>Gott gieng nah an einem Geſtirne, wo Menſchen waren;</l><lb/> <l>Menſchen, wie wir von Geſtalt, doch voll Unſchuld, nicht ſterbliche Menſchen.</l><lb/> <l>Und ihr erſter Vater ſtand freudig, voll maͤnnlicher Jugend,</l><lb/> <l>Obgleich hinter dem Ruͤcken des Juͤnglings Jahrhunderte waren,</l><lb/> <l>Unter ſeinen unausgearteten Kindern. Sein Auge</l><lb/> <l>War nicht dunkel geworden, die ſeligen Enkel zu ſchauen;</l><lb/> <l>Noch zu Freudenthraͤnen verſiegt. Sein hoͤrendes Ohr war</l><lb/> <l>Nicht verſchloſſen, die Stimme des Schoͤpfers, der Seraphim Stimme,</l><lb/> <l>Und aus dem Munde der Enkel, dich, Vaternamen, zu hoͤren.</l><lb/> <l>An der rechten Seite ſtand ihm die Mutter der Menſchen,</l><lb/> <l>Seiner Kinder, ſo ſchoͤn, als wenn itzt der bildende Schoͤpfer</l><lb/> <l>Jhres Mannes Umarmungen erſt die Unſterbliche braͤchte;</l><lb/> <l>Unter ihren bluͤhenden Toͤchtern der Maͤnninnen ſchoͤnſte.</l><lb/> <l>An der linken Seite ſtand ihm ſein erſtgeborner,</l><lb/> <l>Wuͤrdiger Sohn, nach dem Bilde des Vaters, voll himmliſcher Unſchuld.</l><lb/> <l>Weit verbreitet zu ſeinen Fuͤßen, auf lachenden Huͤgeln,</l><lb/> <l>Und das lockichtwerdende Haar mit Blumen umkraͤnzet,</l><lb/> <l>Und mit klopfenden Herzen, der Tugend des Vaters zu folgen,</l><lb/> <l>Saßen die juͤngſten Enkel. Sie, brachten die Vaͤter und Muͤtter,</l><lb/> <l>Jtzt ein Jahr alt, der erſten Umarmung des ſegnenden Vaters.</l><lb/> <l>Und er hub von dem ſeligen Anblick ſein Auge gen Himmel,</l><lb/> <l>Sah Gott wandeln, und neigte ſich tief, und rief, und ſagte:</l> </lg><lb/> <fw place="bottom" type="sig">L</fw> <fw place="bottom" type="catch">Das</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [161/0173]
Fuͤnfter Geſang.
Jſt von jedem das Maaß) die Entfernung folgte der Seraph.
Gott gieng itzt durch die Sterne, die wir die Milchſtraße nennen,
Aber bey den Unſterblichen heißt ſie, die Ruheſtatt Gottes.
Denn da der erſte himmliſche Sabbat vollendet die Welt ſah,
Stand Gott hier, und ſchaute von da den werdenden Sabbat.
Gott gieng nah an einem Geſtirne, wo Menſchen waren;
Menſchen, wie wir von Geſtalt, doch voll Unſchuld, nicht ſterbliche Menſchen.
Und ihr erſter Vater ſtand freudig, voll maͤnnlicher Jugend,
Obgleich hinter dem Ruͤcken des Juͤnglings Jahrhunderte waren,
Unter ſeinen unausgearteten Kindern. Sein Auge
War nicht dunkel geworden, die ſeligen Enkel zu ſchauen;
Noch zu Freudenthraͤnen verſiegt. Sein hoͤrendes Ohr war
Nicht verſchloſſen, die Stimme des Schoͤpfers, der Seraphim Stimme,
Und aus dem Munde der Enkel, dich, Vaternamen, zu hoͤren.
An der rechten Seite ſtand ihm die Mutter der Menſchen,
Seiner Kinder, ſo ſchoͤn, als wenn itzt der bildende Schoͤpfer
Jhres Mannes Umarmungen erſt die Unſterbliche braͤchte;
Unter ihren bluͤhenden Toͤchtern der Maͤnninnen ſchoͤnſte.
An der linken Seite ſtand ihm ſein erſtgeborner,
Wuͤrdiger Sohn, nach dem Bilde des Vaters, voll himmliſcher Unſchuld.
Weit verbreitet zu ſeinen Fuͤßen, auf lachenden Huͤgeln,
Und das lockichtwerdende Haar mit Blumen umkraͤnzet,
Und mit klopfenden Herzen, der Tugend des Vaters zu folgen,
Saßen die juͤngſten Enkel. Sie, brachten die Vaͤter und Muͤtter,
Jtzt ein Jahr alt, der erſten Umarmung des ſegnenden Vaters.
Und er hub von dem ſeligen Anblick ſein Auge gen Himmel,
Sah Gott wandeln, und neigte ſich tief, und rief, und ſagte:
Das
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