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Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774.

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lich mit Auslassung der Stelle: aber nicht Friede-
rich; und Deutschland war doch auch sein Vaterland.
erhalten ... Es steht Jhnen völlig frey, die De-
dication so drucken zu lassen, wie Sie dieselbe em-
pfangen werden. Denn so ist sie von der Hofcanz-
ley durch einen Vortrag an den Kaiser gegangen;
und auch so von Jhm gut geheissen worden.

K. den 16 Sept. 69. Die Anmerkungen zu dem
Plane sind erst jezt hinzugekommen. Jn der Vor-
aussezung, daß Sie die Beylagen durchgesehn ha-
ben, hab ich jezo nur noch dieses zu sagen. Jch bin
darauf, daß ich das edle Vorhaben des Kaisers in
der Dedication vor Hermanns Schlacht zuerst habe
bekant machen dürfen, so stolz, als wenn ich die
Erlaubnis erhalten hätte, eine Aufschrift unter eine
Bildsäule des Kaisers zu sezen, und meinen Namen
dabey zu nennen. Jch lese bisweilen in Gedanken
jene Worte der Bekantmachung, als eine Umschrift
des von mir oft wiederangesehnen Brustbildes der
Medaille, die Seine Majestät mir zu geben die
Gnade gehabt haben ... (guten und vortreflichen)
Man war mit den Urtheilen, die eine Schrift oder
Erfindung für gut erklärten, sparsam; und mit de-
nen, die ihre Vortreflichkeit entschieden, geizig.
Nicht wenige derer französischen Werke, welche dem
Jahrhunderte Ludewigs des Vierzehnten angehören,
würden die deutsche Untersuchung nicht ausgehalten
haben. (Ausspähung des bescheidnen Verdienstes)
Diese Art zu verfahren war allein schon zureichend,
die Unterstüzung der Wissenschaften durch Joseph
den Zweyten von denen zu unterscheiden, die in an-
dern Ländern und Zeiten, gröstentheils bloß zur
Schau, sind unternommen worden. Denn es ist
hier der so wesentliche Unterschied des Scheinens

und

lich mit Auslaſſung der Stelle: aber nicht Friede-
rich; und Deutſchland war doch auch ſein Vaterland.
erhalten … Es ſteht Jhnen voͤllig frey, die De-
dication ſo drucken zu laſſen, wie Sie dieſelbe em-
pfangen werden. Denn ſo iſt ſie von der Hofcanz-
ley durch einen Vortrag an den Kaiſer gegangen;
und auch ſo von Jhm gut geheiſſen worden.

K. den 16 Sept. 69. Die Anmerkungen zu dem
Plane ſind erſt jezt hinzugekommen. Jn der Vor-
ausſezung, daß Sie die Beylagen durchgeſehn ha-
ben, hab ich jezo nur noch dieſes zu ſagen. Jch bin
darauf, daß ich das edle Vorhaben des Kaiſers in
der Dedication vor Hermanns Schlacht zuerſt habe
bekant machen duͤrfen, ſo ſtolz, als wenn ich die
Erlaubnis erhalten haͤtte, eine Aufſchrift unter eine
Bildſaͤule des Kaiſers zu ſezen, und meinen Namen
dabey zu nennen. Jch leſe bisweilen in Gedanken
jene Worte der Bekantmachung, als eine Umſchrift
des von mir oft wiederangeſehnen Bruſtbildes der
Medaille, die Seine Majeſtaͤt mir zu geben die
Gnade gehabt haben … (guten und vortreflichen)
Man war mit den Urtheilen, die eine Schrift oder
Erfindung fuͤr gut erklaͤrten, ſparſam; und mit de-
nen, die ihre Vortreflichkeit entſchieden, geizig.
Nicht wenige derer franzoͤſiſchen Werke, welche dem
Jahrhunderte Ludewigs des Vierzehnten angehoͤren,
wuͤrden die deutſche Unterſuchung nicht ausgehalten
haben. (Ausſpaͤhung des beſcheidnen Verdienſtes)
Dieſe Art zu verfahren war allein ſchon zureichend,
die Unterſtuͤzung der Wiſſenſchaften durch Joſeph
den Zweyten von denen zu unterſcheiden, die in an-
dern Laͤndern und Zeiten, groͤſtentheils bloß zur
Schau, ſind unternommen worden. Denn es iſt
hier der ſo weſentliche Unterſchied des Scheinens

und
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[430/0506] lich mit Auslaſſung der Stelle: aber nicht Friede- rich; und Deutſchland war doch auch ſein Vaterland. erhalten … Es ſteht Jhnen voͤllig frey, die De- dication ſo drucken zu laſſen, wie Sie dieſelbe em- pfangen werden. Denn ſo iſt ſie von der Hofcanz- ley durch einen Vortrag an den Kaiſer gegangen; und auch ſo von Jhm gut geheiſſen worden. K. den 16 Sept. 69. Die Anmerkungen zu dem Plane ſind erſt jezt hinzugekommen. Jn der Vor- ausſezung, daß Sie die Beylagen durchgeſehn ha- ben, hab ich jezo nur noch dieſes zu ſagen. Jch bin darauf, daß ich das edle Vorhaben des Kaiſers in der Dedication vor Hermanns Schlacht zuerſt habe bekant machen duͤrfen, ſo ſtolz, als wenn ich die Erlaubnis erhalten haͤtte, eine Aufſchrift unter eine Bildſaͤule des Kaiſers zu ſezen, und meinen Namen dabey zu nennen. Jch leſe bisweilen in Gedanken jene Worte der Bekantmachung, als eine Umſchrift des von mir oft wiederangeſehnen Bruſtbildes der Medaille, die Seine Majeſtaͤt mir zu geben die Gnade gehabt haben … (guten und vortreflichen) Man war mit den Urtheilen, die eine Schrift oder Erfindung fuͤr gut erklaͤrten, ſparſam; und mit de- nen, die ihre Vortreflichkeit entſchieden, geizig. Nicht wenige derer franzoͤſiſchen Werke, welche dem Jahrhunderte Ludewigs des Vierzehnten angehoͤren, wuͤrden die deutſche Unterſuchung nicht ausgehalten haben. (Ausſpaͤhung des beſcheidnen Verdienſtes) Dieſe Art zu verfahren war allein ſchon zureichend, die Unterſtuͤzung der Wiſſenſchaften durch Joſeph den Zweyten von denen zu unterſcheiden, die in an- dern Laͤndern und Zeiten, groͤſtentheils bloß zur Schau, ſind unternommen worden. Denn es iſt hier der ſo weſentliche Unterſchied des Scheinens und

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Zitationshilfe: Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/506>, abgerufen am 22.11.2024.