Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite

als ich. Dieses ist die Ursach, warum ich sie berührt
habe. Wenn Sie in den Fall kommen solten. sie
bestreiten zu müssen; so kenne ich keine besseren Waf-
fen, als sich auf ihre Folgen zu beziehn ... Jch
wünschte sehr, daß Sie in Jhren Bemühungen für
unsre Sache bald einmal zu der Frage kämen: Wie
viel man jedes Jahr, und zwar fürs erste nur auf
einige Jahre, für die Wissenschaften bestimme? ..
Jch bin nicht gern Vorausversprecher; aber ich bin
überzeugt, daß der Erfolg weniger Jahre so seyn
würde, daß man sie, ohne meine Bitte, würde ver-
mehren wollen.

Wien, den 19 Oct. 68. Da wir wieder auf dem
Plaze sind, wo der Graf handeln kann; so sind wir
doch schon wieder so viel näher ... Es wird doch,
wenn nicht im Ganzen, doch gewiß zum Theile gut
gehen; und was Sie immer freuen solte, und was
mich auch für Sie, und für Wien unendlich freut,
ist, daß man Sie hier kent, und daß Sie durch die
jezige Negociation noch mehr und genauer bekant
werden ... Der Ausdruk, dessen ich mich bedient,
und der Sie nicht vollkommen befriedigte, will sa-
gen, daß der Graf die Sache auch bey Verschiednen,
die man, ich meine der Fürst, wenn von den Wis-
senschaften die Rede ist, anhört, angebracht, und
Sie auch empfolen habe.

W. den 10 Dec. 68. Jch wiederhol es Jhnen:
Mit der edelsten, mit einer Seiner würdigen Art,
hat unser angebeteter, hofnungsvoller Kaiser Jhre
Dedication angenommen ... Der Graf hoft |alles
wieder gut zu machen, wenn Er Jhnen selbst schrei-
ben werde. Sie sollen alsdann auch die Zueignungs-
schrift mit den wenigen Veränderungen, die mir

wirk-

als ich. Dieſes iſt die Urſach, warum ich ſie beruͤhrt
habe. Wenn Sie in den Fall kommen ſolten. ſie
beſtreiten zu muͤſſen; ſo kenne ich keine beſſeren Waf-
fen, als ſich auf ihre Folgen zu beziehn … Jch
wuͤnſchte ſehr, daß Sie in Jhren Bemuͤhungen fuͤr
unſre Sache bald einmal zu der Frage kaͤmen: Wie
viel man jedes Jahr, und zwar fuͤrs erſte nur auf
einige Jahre, fuͤr die Wiſſenſchaften beſtimme? ..
Jch bin nicht gern Vorausverſprecher; aber ich bin
uͤberzeugt, daß der Erfolg weniger Jahre ſo ſeyn
wuͤrde, daß man ſie, ohne meine Bitte, wuͤrde ver-
mehren wollen.

Wien, den 19 Oct. 68. Da wir wieder auf dem
Plaze ſind, wo der Graf handeln kann; ſo ſind wir
doch ſchon wieder ſo viel naͤher … Es wird doch,
wenn nicht im Ganzen, doch gewiß zum Theile gut
gehen; und was Sie immer freuen ſolte, und was
mich auch fuͤr Sie, und fuͤr Wien unendlich freut,
iſt, daß man Sie hier kent, und daß Sie durch die
jezige Negociation noch mehr und genauer bekant
werden … Der Ausdruk, deſſen ich mich bedient,
und der Sie nicht vollkommen befriedigte, will ſa-
gen, daß der Graf die Sache auch bey Verſchiednen,
die man, ich meine der Fuͤrſt, wenn von den Wiſ-
ſenſchaften die Rede iſt, anhoͤrt, angebracht, und
Sie auch empfolen habe.

W. den 10 Dec. 68. Jch wiederhol es Jhnen:
Mit der edelſten, mit einer Seiner wuͤrdigen Art,
hat unſer angebeteter, hofnungsvoller Kaiſer Jhre
Dedication angenommen … Der Graf hoft |alles
wieder gut zu machen, wenn Er Jhnen ſelbſt ſchrei-
ben werde. Sie ſollen alsdann auch die Zueignungs-
ſchrift mit den wenigen Veraͤnderungen, die mir

wirk-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0504" n="428"/>
als ich. Die&#x017F;es i&#x017F;t die Ur&#x017F;ach, warum ich &#x017F;ie beru&#x0364;hrt<lb/>
habe. Wenn Sie in den Fall kommen &#x017F;olten. &#x017F;ie<lb/>
be&#x017F;treiten zu mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en; &#x017F;o kenne ich keine be&#x017F;&#x017F;eren Waf-<lb/>
fen, als &#x017F;ich auf ihre Folgen zu beziehn &#x2026; Jch<lb/>
wu&#x0364;n&#x017F;chte &#x017F;ehr, daß Sie in Jhren Bemu&#x0364;hungen fu&#x0364;r<lb/>
un&#x017F;re Sache bald einmal zu der Frage ka&#x0364;men: Wie<lb/>
viel man jedes Jahr, und zwar fu&#x0364;rs er&#x017F;te nur auf<lb/>
einige Jahre, fu&#x0364;r die Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaften be&#x017F;timme? ..<lb/>
Jch bin nicht gern Vorausver&#x017F;precher; aber ich bin<lb/>
u&#x0364;berzeugt, daß der Erfolg weniger Jahre &#x017F;o &#x017F;eyn<lb/>
wu&#x0364;rde, daß man &#x017F;ie, ohne meine Bitte, wu&#x0364;rde ver-<lb/>
mehren wollen.</p><lb/>
          <p>Wien, den 19 Oct. 68. Da wir wieder auf dem<lb/>
Plaze &#x017F;ind, wo der Graf handeln kann; &#x017F;o &#x017F;ind wir<lb/>
doch &#x017F;chon wieder &#x017F;o viel na&#x0364;her &#x2026; Es wird doch,<lb/>
wenn nicht im Ganzen, doch gewiß zum Theile gut<lb/>
gehen; und was Sie immer freuen &#x017F;olte, und was<lb/>
mich auch fu&#x0364;r Sie, und fu&#x0364;r Wien unendlich freut,<lb/>
i&#x017F;t, daß man Sie hier kent, und daß Sie durch die<lb/>
jezige Negociation noch mehr und genauer bekant<lb/>
werden &#x2026; Der Ausdruk, de&#x017F;&#x017F;en ich mich bedient,<lb/>
und der Sie nicht vollkommen befriedigte, will &#x017F;a-<lb/>
gen, daß der Graf die Sache auch bey Ver&#x017F;chiednen,<lb/>
die man, ich meine der Fu&#x0364;r&#x017F;t, wenn von den Wi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;chaften die Rede i&#x017F;t, anho&#x0364;rt, angebracht, und<lb/>
Sie auch empfolen habe.</p><lb/>
          <p>W. den 10 Dec. 68. Jch wiederhol es Jhnen:<lb/>
Mit der edel&#x017F;ten, mit einer Seiner wu&#x0364;rdigen Art,<lb/>
hat un&#x017F;er angebeteter, hofnungsvoller Kai&#x017F;er Jhre<lb/>
Dedication angenommen &#x2026; Der Graf hoft |alles<lb/>
wieder gut zu machen, wenn Er Jhnen &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;chrei-<lb/>
ben werde. Sie &#x017F;ollen alsdann auch die Zueignungs-<lb/>
&#x017F;chrift mit den wenigen Vera&#x0364;nderungen, die mir<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wirk-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[428/0504] als ich. Dieſes iſt die Urſach, warum ich ſie beruͤhrt habe. Wenn Sie in den Fall kommen ſolten. ſie beſtreiten zu muͤſſen; ſo kenne ich keine beſſeren Waf- fen, als ſich auf ihre Folgen zu beziehn … Jch wuͤnſchte ſehr, daß Sie in Jhren Bemuͤhungen fuͤr unſre Sache bald einmal zu der Frage kaͤmen: Wie viel man jedes Jahr, und zwar fuͤrs erſte nur auf einige Jahre, fuͤr die Wiſſenſchaften beſtimme? .. Jch bin nicht gern Vorausverſprecher; aber ich bin uͤberzeugt, daß der Erfolg weniger Jahre ſo ſeyn wuͤrde, daß man ſie, ohne meine Bitte, wuͤrde ver- mehren wollen. Wien, den 19 Oct. 68. Da wir wieder auf dem Plaze ſind, wo der Graf handeln kann; ſo ſind wir doch ſchon wieder ſo viel naͤher … Es wird doch, wenn nicht im Ganzen, doch gewiß zum Theile gut gehen; und was Sie immer freuen ſolte, und was mich auch fuͤr Sie, und fuͤr Wien unendlich freut, iſt, daß man Sie hier kent, und daß Sie durch die jezige Negociation noch mehr und genauer bekant werden … Der Ausdruk, deſſen ich mich bedient, und der Sie nicht vollkommen befriedigte, will ſa- gen, daß der Graf die Sache auch bey Verſchiednen, die man, ich meine der Fuͤrſt, wenn von den Wiſ- ſenſchaften die Rede iſt, anhoͤrt, angebracht, und Sie auch empfolen habe. W. den 10 Dec. 68. Jch wiederhol es Jhnen: Mit der edelſten, mit einer Seiner wuͤrdigen Art, hat unſer angebeteter, hofnungsvoller Kaiſer Jhre Dedication angenommen … Der Graf hoft |alles wieder gut zu machen, wenn Er Jhnen ſelbſt ſchrei- ben werde. Sie ſollen alsdann auch die Zueignungs- ſchrift mit den wenigen Veraͤnderungen, die mir wirk-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/504
Zitationshilfe: Klopstock, Friedrich Gottlieb: Deutsche Gelehrtenrepublik. Hamburg, 1774, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klopstock_gelehrtenrepublik_1774/504>, abgerufen am 23.11.2024.