Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Drittes Buch. werts/ dem Fluß entgegen/ und bey dem Paß Ab-diara/ bey welchem vormahls die unglückliche Schlacht des Chaumigrems geschehen/ und mit Aracanern wohl besetzet war/ übergehen muste. Denn ob zwar Pegu disseits des Haupt-Stroms gelegen war/ so hinderte doch ein auffgeschwellter Arm hiervon des Nherandi Uberzug/ also daß er nothwendig diesen Umbweg nahm. Hier ließ Nherandi die Völcker sich einen Tag erfrischen/ und besahe die Wahlstatt/ worauff sich Balacin einen so herrlich- und blutigen Sieg vor weniger Zeit erhalten hatte: Da er sich denn nicht genung über die wunderliche List des Korangerims/ und der entsetzlichen Gewalt des Pulvers/ verwun- dern kunte. Jndem er aber nebst dem Feld-Herrn Paduk- Si- R r 5
Drittes Buch. werts/ dem Fluß entgegen/ und bey dem Paß Ab-diara/ bey welchem vormahls die ungluͤckliche Schlacht des Chaumigrems geſchehen/ und mit Aracanern wohl beſetzet war/ uͤbergehen muſte. Denn ob zwar Pegu diſſeits des Haupt-Stroms gelegen war/ ſo hinderte doch ein auffgeſchwellter Arm hiervon des Nherandi Uberzug/ alſo daß er nothwendig dieſen Umbweg nahm. Hier ließ Nherandi die Voͤlcker ſich einen Tag erfriſchen/ und beſahe die Wahlſtatt/ worauff ſich Balacin einen ſo herrlich- und blutigen Sieg vor weniger Zeit erhalten hatte: Da er ſich denn nicht genung uͤber die wunderliche Liſt des Korangerims/ und der entſetzlichen Gewalt des Pulvers/ verwun- dern kunte. Jndem er aber nebſt dem Feld-Herrn Paduk- Si- R r 5
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Drittes Buch.
werts/ dem Fluß entgegen/ und bey dem Paß Ab-
diara/ bey welchem vormahls die ungluͤckliche
Schlacht des Chaumigrems geſchehen/ und mit
Aracanern wohl beſetzet war/ uͤbergehen muſte.
Denn ob zwar Pegu diſſeits des Haupt-Stroms
gelegen war/ ſo hinderte doch ein auffgeſchwellter
Arm hiervon des Nherandi Uberzug/ alſo daß er
nothwendig dieſen Umbweg nahm. Hier ließ
Nherandi die Voͤlcker ſich einen Tag erfriſchen/
und beſahe die Wahlſtatt/ worauff ſich Balacin
einen ſo herrlich- und blutigen Sieg vor weniger
Zeit erhalten hatte: Da er ſich denn nicht genung
uͤber die wunderliche Liſt des Korangerims/ und
der entſetzlichen Gewalt des Pulvers/ verwun-
dern kunte.
Jndem er aber nebſt dem Feld-Herrn Paduk-
ko/ (welcher bey Eroberung von Odia ſich in ei-
nem Prieſter-Kleide unter den Geiſtlichen ent-
halten/) dieſen mit Blut geduͤngeten Kirch-Hoff
beſichtigte/ und ſich alles genau von einigen Ara-
canern erzehlen und bedeuten ließ/ werden ſie von
fernen einiger fluͤchtigen Reuter gewahr/ welche
ſich endlich dermaſſen vermehrten/ daß ſie einer
kleinen Armee nicht unaͤhnlich ſchienen. Nheran-
di verließ alſofort den Platz/ und ließ in Eil zu
Pferde blaſen: Padukko aber ließ gleichfalls Ler-
men ſchlagen/ als ob ein feindlicher Einbruch zu
beſorgen waͤre/ alſo/ daß die Siammiſche Armee
in kurtzem in freyem Felde/ und zum Schlagen
fertig ſtund. Als nun die fluͤchtigen Avaner der
Si-
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