Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Anderes Buch.
von allen Kriegs-Obersten gebilliget/ auch endlich
von dem Printzen beliebet ward/ so wurden die
Nachsetzenden zurücke/ die übrigen aber zusam-
men beruffen: Und nachdem man den Feind ge-
nungsam geschlagen/ und vor ihm gesichert zu
sey vermeynte/ wurde die Helffte der Armee
wieder in Schlacht-Ordnung gestellet/ umb dem
Feinde gebührend zu begegnen/ welcher sich etwa
unvermuthet wieder setzen/ oder verstärcket ha-
ben/ und also noch einmahl sein Heil versuchen
möchte: Der andern Helffte wurde zu plündern
erlaubet/ iedoch/ daß die Beute alsdenn gleich ge-
theilet werden solte. Hiebey nun wurden über
drey und achtzig tausend todte Peguaner gezehlet/
da doch der Printz nicht über sechzehen tausend
vermissete. Daß also dieses ein ansehnlicher
Sieg würde gewesen seyn/ wenn der Verlust so
wohl die Haupt-Armee/ als nur den Vorzug be-
troffen hätte.

Nach gehaltener Plünderung zog sich die gan-
tze Armee zurücke ins Lager/ allwo die Beute ge-
theilet/ und hernach das Lager geschleiffet ward/
damit sich der herannahende Feind dessen nicht zu
einigem Vortheil bedienen möchte. Die Völcker
aber wurden alle in die Stadt geführet/ weil aus-
ser denen funfftzig tausend Bürgern/ welche auff
ihre eigene Kosten in Kriegs-Zeiten dem Könige
dienen/ und ihre Stadt beschirmen müssen/ keine
andere Besatzung vorhanden war. Welche
wir indefsen alle Anstalt zur äussersten Gegenwehr

machen

Anderes Buch.
von allen Kriegs-Oberſten gebilliget/ auch endlich
von dem Printzen beliebet ward/ ſo wurden die
Nachſetzenden zuruͤcke/ die uͤbrigen aber zuſam-
men beruffen: Und nachdem man den Feind ge-
nungſam geſchlagen/ und vor ihm geſichert zu
ſey vermeynte/ wurde die Helffte der Armee
wieder in Schlacht-Ordnung geſtellet/ umb dem
Feinde gebuͤhrend zu begegnen/ welcher ſich etwa
unvermuthet wieder ſetzen/ oder verſtaͤrcket ha-
ben/ und alſo noch einmahl ſein Heil verſuchen
moͤchte: Der andern Helffte wurde zu pluͤndern
erlaubet/ iedoch/ daß die Beute alsdenn gleich ge-
theilet werden ſolte. Hiebey nun wurden uͤber
drey und achtzig tauſend todte Peguaner gezehlet/
da doch der Printz nicht uͤber ſechzehen tauſend
vermiſſete. Daß alſo dieſes ein anſehnlicher
Sieg wuͤrde geweſen ſeyn/ wenn der Verluſt ſo
wohl die Haupt-Armee/ als nur den Vorzug be-
troffen haͤtte.

Nach gehaltener Pluͤnderung zog ſich die gan-
tze Armee zuruͤcke ins Lager/ allwo die Beute ge-
theilet/ und hernach das Lager geſchleiffet ward/
damit ſich der herannahende Feind deſſen nicht zu
einigem Vortheil bedienen moͤchte. Die Voͤlcker
aber wurden alle in die Stadt gefuͤhret/ weil auſ-
ſer denen funfftzig tauſend Buͤrgern/ welche auff
ihre eigene Koſten in Kriegs-Zeiten dem Koͤnige
dienen/ und ihre Stadt beſchirmen muͤſſen/ keine
andere Beſatzung vorhanden war. Welche
wir indefſen alle Anſtalt zur aͤuſſerſten Gegenwehr

machen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0515" n="495"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anderes Buch.</hi></fw><lb/>
von allen Kriegs-Ober&#x017F;ten gebilliget/ auch endlich<lb/>
von dem Printzen beliebet ward/ &#x017F;o wurden die<lb/>
Nach&#x017F;etzenden zuru&#x0364;cke/ die u&#x0364;brigen aber zu&#x017F;am-<lb/>
men beruffen: Und nachdem man den Feind ge-<lb/>
nung&#x017F;am ge&#x017F;chlagen/ und vor ihm ge&#x017F;ichert zu<lb/>
&#x017F;ey vermeynte/ wurde die Helffte der Armee<lb/>
wieder in Schlacht-Ordnung ge&#x017F;tellet/ umb dem<lb/>
Feinde gebu&#x0364;hrend zu begegnen/ welcher &#x017F;ich etwa<lb/>
unvermuthet wieder &#x017F;etzen/ oder ver&#x017F;ta&#x0364;rcket ha-<lb/>
ben/ und al&#x017F;o noch einmahl &#x017F;ein Heil ver&#x017F;uchen<lb/>
mo&#x0364;chte: Der andern Helffte wurde zu plu&#x0364;ndern<lb/>
erlaubet/ iedoch/ daß die Beute alsdenn gleich ge-<lb/>
theilet werden &#x017F;olte. Hiebey nun wurden u&#x0364;ber<lb/>
drey und achtzig tau&#x017F;end todte Peguaner gezehlet/<lb/>
da doch der Printz nicht u&#x0364;ber &#x017F;echzehen tau&#x017F;end<lb/>
vermi&#x017F;&#x017F;ete. Daß al&#x017F;o die&#x017F;es ein an&#x017F;ehnlicher<lb/>
Sieg wu&#x0364;rde gewe&#x017F;en &#x017F;eyn/ wenn der Verlu&#x017F;t &#x017F;o<lb/>
wohl die Haupt-Armee/ als nur den Vorzug be-<lb/>
troffen ha&#x0364;tte.</p><lb/>
          <p>Nach gehaltener Plu&#x0364;nderung zog &#x017F;ich die gan-<lb/>
tze Armee zuru&#x0364;cke ins Lager/ allwo die Beute ge-<lb/>
theilet/ und hernach das Lager ge&#x017F;chleiffet ward/<lb/>
damit &#x017F;ich der herannahende Feind de&#x017F;&#x017F;en nicht zu<lb/>
einigem Vortheil bedienen mo&#x0364;chte. Die Vo&#x0364;lcker<lb/>
aber wurden alle in die Stadt gefu&#x0364;hret/ weil au&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er denen funfftzig tau&#x017F;end Bu&#x0364;rgern/ welche auff<lb/>
ihre eigene Ko&#x017F;ten in Kriegs-Zeiten dem Ko&#x0364;nige<lb/>
dienen/ und ihre Stadt be&#x017F;chirmen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ keine<lb/>
andere Be&#x017F;atzung vorhanden war. Welche<lb/>
wir indef&#x017F;en alle An&#x017F;talt zur a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;ten Gegenwehr<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">machen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[495/0515] Anderes Buch. von allen Kriegs-Oberſten gebilliget/ auch endlich von dem Printzen beliebet ward/ ſo wurden die Nachſetzenden zuruͤcke/ die uͤbrigen aber zuſam- men beruffen: Und nachdem man den Feind ge- nungſam geſchlagen/ und vor ihm geſichert zu ſey vermeynte/ wurde die Helffte der Armee wieder in Schlacht-Ordnung geſtellet/ umb dem Feinde gebuͤhrend zu begegnen/ welcher ſich etwa unvermuthet wieder ſetzen/ oder verſtaͤrcket ha- ben/ und alſo noch einmahl ſein Heil verſuchen moͤchte: Der andern Helffte wurde zu pluͤndern erlaubet/ iedoch/ daß die Beute alsdenn gleich ge- theilet werden ſolte. Hiebey nun wurden uͤber drey und achtzig tauſend todte Peguaner gezehlet/ da doch der Printz nicht uͤber ſechzehen tauſend vermiſſete. Daß alſo dieſes ein anſehnlicher Sieg wuͤrde geweſen ſeyn/ wenn der Verluſt ſo wohl die Haupt-Armee/ als nur den Vorzug be- troffen haͤtte. Nach gehaltener Pluͤnderung zog ſich die gan- tze Armee zuruͤcke ins Lager/ allwo die Beute ge- theilet/ und hernach das Lager geſchleiffet ward/ damit ſich der herannahende Feind deſſen nicht zu einigem Vortheil bedienen moͤchte. Die Voͤlcker aber wurden alle in die Stadt gefuͤhret/ weil auſ- ſer denen funfftzig tauſend Buͤrgern/ welche auff ihre eigene Koſten in Kriegs-Zeiten dem Koͤnige dienen/ und ihre Stadt beſchirmen muͤſſen/ keine andere Beſatzung vorhanden war. Welche wir indefſen alle Anſtalt zur aͤuſſerſten Gegenwehr machen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Zum Zeitpunkt der Volltextdigitalisierung im Deut… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/515
Zitationshilfe: Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kliphausen_helikon_1689/515>, abgerufen am 22.11.2024.