Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Der Asiatischen Banise. tung hinein/ und fieng mit bedecktem Hauptean zu reden: Jch/ als ein Abgeordneter des all- gemeinen Uberwinders/ und Käysers von Pegu/ erscheine vor dem Printzen Nherandi von Siam/ und begehre im Nahmen meines Oberhaupts zu wissen/ ob die bißher erlaubte Gnaden-Zeit von dem Könige Higvero/ zu Betrachtung seiner Wohlfarth/ und Erinnerung seiner Pflicht/ sey angewendet worden. Diesem nach so fordere ich im Nahmen des Höchsten und Großmächtigsten der gantzen Welt/ Oretenan Chaumigrems/ Käysers in Pegu und Brama/ Königes aller Kö- nige: den König Higvero/ die Stadt Odia und gantz Siam auff: daß sie sich mit Leib/ Weib/ Gut/ Blut und Kindern ihm ergeben/ und sich oh- ne fernern Zwang als gehorsame und Pflichtschul- dige Unterthanen ihm unterwerffen. Wird nun Higvero sich mit seiner Gemahlin und Kindern/ und mit ihm gantz Odia/ alsobald zu Fusse auff- machen/ den weissen Elephanten an der Hand zu- führen/ und dem anziehenden Grimme des Käy- sers durch einen Fußfall begegnen: so soll dieses Land und Stadt mit angedroheter Verwüstung verschonet/ und Higvero/ als ein Vasall/ König bleiben. Bey dessen Verweigerung aber/ so solt ihr wissen/ daß e[rw]ehnter Käyser mit einer so ent- setzlichen Macht im Auffzuge ist/ daß auch dessen Rosse das um Odia fliessende Wasser auszusauf- fen vermögen/ wodurch das Volck trocknes Fus- ses gehen/ und die Stadt einnehmen kan. Als- denn
Der Aſiatiſchen Baniſe. tung hinein/ und fieng mit bedecktem Hauptean zu reden: Jch/ als ein Abgeordneter des all- gemeinen Uberwinders/ und Kaͤyſers von Pegu/ erſcheine vor dem Printzen Nherandi von Siam/ und begehre im Nahmen meines Oberhaupts zu wiſſen/ ob die bißher erlaubte Gnaden-Zeit von dem Koͤnige Higvero/ zu Betrachtung ſeiner Wohlfarth/ und Erinnerung ſeiner Pflicht/ ſey angewendet worden. Dieſem nach ſo fordere ich im Nahmen des Hoͤchſten und Großmaͤchtigſten der gantzen Welt/ Oretenan Chaumigrems/ Kaͤyſers in Pegu und Brama/ Koͤniges aller Koͤ- nige: den Koͤnig Higvero/ die Stadt Odia und gantz Siam auff: daß ſie ſich mit Leib/ Weib/ Gut/ Blut und Kindern ihm ergeben/ und ſich oh- ne fernern Zwang als gehorſame und Pflichtſchul- dige Unterthanen ihm unterwerffen. Wird nun Higvero ſich mit ſeiner Gemahlin und Kindern/ und mit ihm gantz Odia/ alſobald zu Fuſſe auff- machen/ den weiſſen Elephanten an der Hand zu- fuͤhren/ und dem anziehenden Grimme des Kaͤy- ſers durch einen Fußfall begegnen: ſo ſoll dieſes Land und Stadt mit angedroheter Verwuͤſtung verſchonet/ und Higvero/ als ein Vaſall/ Koͤnig bleiben. Bey deſſen Verweigerung aber/ ſo ſolt ihr wiſſen/ daß e[rw]ehnter Kaͤyſer mit einer ſo ent- ſetzlichen Macht im Auffzuge iſt/ daß auch deſſen Roſſe das um Odia flieſſende Waſſer auszuſauf- fen vermoͤgen/ wodurch das Volck trocknes Fuſ- ſes gehen/ und die Stadt einnehmen kan. Als- denn
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Der Aſiatiſchen Baniſe.
tung hinein/ und fieng mit bedecktem Haupte
an zu reden: Jch/ als ein Abgeordneter des all-
gemeinen Uberwinders/ und Kaͤyſers von Pegu/
erſcheine vor dem Printzen Nherandi von Siam/
und begehre im Nahmen meines Oberhaupts zu
wiſſen/ ob die bißher erlaubte Gnaden-Zeit von
dem Koͤnige Higvero/ zu Betrachtung ſeiner
Wohlfarth/ und Erinnerung ſeiner Pflicht/ ſey
angewendet worden. Dieſem nach ſo fordere ich
im Nahmen des Hoͤchſten und Großmaͤchtigſten
der gantzen Welt/ Oretenan Chaumigrems/
Kaͤyſers in Pegu und Brama/ Koͤniges aller Koͤ-
nige: den Koͤnig Higvero/ die Stadt Odia und
gantz Siam auff: daß ſie ſich mit Leib/ Weib/
Gut/ Blut und Kindern ihm ergeben/ und ſich oh-
ne fernern Zwang als gehorſame und Pflichtſchul-
dige Unterthanen ihm unterwerffen. Wird nun
Higvero ſich mit ſeiner Gemahlin und Kindern/
und mit ihm gantz Odia/ alſobald zu Fuſſe auff-
machen/ den weiſſen Elephanten an der Hand zu-
fuͤhren/ und dem anziehenden Grimme des Kaͤy-
ſers durch einen Fußfall begegnen: ſo ſoll dieſes
Land und Stadt mit angedroheter Verwuͤſtung
verſchonet/ und Higvero/ als ein Vaſall/ Koͤnig
bleiben. Bey deſſen Verweigerung aber/ ſo ſolt
ihr wiſſen/ daß erwehnter Kaͤyſer mit einer ſo ent-
ſetzlichen Macht im Auffzuge iſt/ daß auch deſſen
Roſſe das um Odia flieſſende Waſſer auszuſauf-
fen vermoͤgen/ wodurch das Volck trocknes Fuſ-
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