Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Anderes Buch. solchen Feld-Geschrey empfangen/ daß die Erdebebete. Endlich/ als diese Ordnung wieder zer- trennet/ und ieder zum Fortzuge fertig war/ wur- de das Zeichen mit den Trompeten gegeben: wor- auf sie nach eingetheilter Qrdnung zu marchieren begunten. Den Vorzug hatte Soudras/ der Bramische Feld-Herr/ mit dreyßig tausend zu Pferde und siebenzig tausend zu Fuß. Den Mit- tel-Zug führete Chaumigrem selbst/ vorher zo- gen dreyßig tausend Mann mit Lanzen/ denen fol- geten die Erephanten/ und hinter denen der Ty- rann/ welchen Abaxar mit der Leibwacht und viel andere Fürsten und Grossen begleiteten. Dar- auff kam Bartrouherri/ Oberster über die Stü- cke/ als General-Feld-Zeugmeister/ seiner Ge- burt nach ein Mohr aus Bandala/ welcher sich das Geschütze/ und die darzu gehörigen Munition- Wagen in verwirreter Ordnung nachführen ließ. Hinter den Stücken kamen fünff und dreißig tau- send zu Rosse/ und alsdenn achtmal hundert tau- send Mann zu Fusse/ welche wiederum mit fünff und dreyßig tausend Reutern beschlossen wurden. Endlich folgete der Nachzug/ welchen der Feld- Herr Martong führete/ und in hundert und funf- zig tausend zu Fusse/ und funffzig tausend zu Pfer- de bestund/ bey welchen die sämtliche Bagage in viel tausend mit Püffeln bespanneten Wagen be- stehende/ sich auffhielt. Mit dieser erschreckli- chen Macht zog er denen Gräntzen von Siam zu/ und zwar in so guter Ordnung/ daß allezeit die Hauf- H h 4
Anderes Buch. ſolchen Feld-Geſchrey empfangen/ daß die Erdebebete. Endlich/ als dieſe Ordnung wieder zer- trennet/ und ieder zum Fortzuge fertig war/ wur- de das Zeichen mit den Trompeten gegeben: wor- auf ſie nach eingetheilter Qrdnung zu marchieren begunten. Den Vorzug hatte Soudras/ der Bramiſche Feld-Herr/ mit dreyßig tauſend zu Pferde und ſiebenzig tauſend zu Fuß. Den Mit- tel-Zug fuͤhrete Chaumigrem ſelbſt/ vorher zo- gen dreyßig tauſend Mann mit Lanzen/ denen fol- geten die Erephanten/ und hinter denen der Ty- rann/ welchen Abaxar mit der Leibwacht und viel andere Fuͤrſten und Groſſen begleiteten. Dar- auff kam Bartrouherri/ Oberſter uͤber die Stuͤ- cke/ als General-Feld-Zeugmeiſter/ ſeiner Ge- burt nach ein Mohr aus Bandala/ welcher ſich das Geſchuͤtze/ und die darzu gehoͤrigen Munition- Wagen in verwirreter Ordnung nachfuͤhren ließ. Hinter den Stuͤcken kamen fuͤnff und dreißig tau- ſend zu Roſſe/ und alsdenn achtmal hundert tau- ſend Mann zu Fuſſe/ welche wiederum mit fuͤnff und dreyßig tauſend Reutern beſchloſſen wurden. Endlich folgete der Nachzug/ welchen der Feld- Herr Martong fuͤhrete/ und in hundert und funf- zig tauſend zu Fuſſe/ und funffzig tauſend zu Pfer- de beſtund/ bey welchen die ſaͤmtliche Bagage in viel tauſend mit Puͤffeln beſpanneten Wagen be- ſtehende/ ſich auffhielt. Mit dieſer erſchreckli- chen Macht zog er denen Graͤntzen von Siam zu/ und zwar in ſo guter Ordnung/ daß allezeit die Hauf- H h 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0507" n="487"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anderes Buch.</hi></fw><lb/> ſolchen Feld-Geſchrey empfangen/ daß die Erde<lb/> bebete. Endlich/ als dieſe Ordnung wieder zer-<lb/> trennet/ und ieder zum Fortzuge fertig war/ wur-<lb/> de das Zeichen mit den Trompeten gegeben: wor-<lb/> auf ſie nach eingetheilter Qrdnung zu marchieren<lb/> begunten. Den Vorzug hatte Soudras/ der<lb/> Bramiſche Feld-Herr/ mit dreyßig tauſend zu<lb/> Pferde und ſiebenzig tauſend zu Fuß. Den Mit-<lb/> tel-Zug fuͤhrete Chaumigrem ſelbſt/ vorher zo-<lb/> gen dreyßig tauſend Mann mit Lanzen/ denen fol-<lb/> geten die Erephanten/ und hinter denen der Ty-<lb/> rann/ welchen Abaxar mit der Leibwacht und<lb/> viel andere Fuͤrſten und Groſſen begleiteten. Dar-<lb/> auff kam Bartrouherri/ Oberſter uͤber die Stuͤ-<lb/> cke/ als General-Feld-Zeugmeiſter/ ſeiner Ge-<lb/> burt nach ein Mohr aus Bandala/ welcher ſich<lb/> das Geſchuͤtze/ und die darzu gehoͤrigen Munition-<lb/> Wagen in verwirreter Ordnung nachfuͤhren ließ.<lb/> Hinter den Stuͤcken kamen fuͤnff und dreißig tau-<lb/> ſend zu Roſſe/ und alsdenn achtmal hundert tau-<lb/> ſend Mann zu Fuſſe/ welche wiederum mit fuͤnff<lb/> und dreyßig tauſend Reutern beſchloſſen wurden.<lb/> Endlich folgete der Nachzug/ welchen der Feld-<lb/> Herr Martong fuͤhrete/ und in hundert und funf-<lb/> zig tauſend zu Fuſſe/ und funffzig tauſend zu Pfer-<lb/> de beſtund/ bey welchen die ſaͤmtliche Bagage in<lb/> viel tauſend mit Puͤffeln beſpanneten Wagen be-<lb/> ſtehende/ ſich auffhielt. Mit dieſer erſchreckli-<lb/> chen Macht zog er denen Graͤntzen von Siam zu/<lb/> und zwar in ſo guter Ordnung/ daß allezeit die<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H h 4</fw><fw place="bottom" type="catch">Hauf-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [487/0507]
Anderes Buch.
ſolchen Feld-Geſchrey empfangen/ daß die Erde
bebete. Endlich/ als dieſe Ordnung wieder zer-
trennet/ und ieder zum Fortzuge fertig war/ wur-
de das Zeichen mit den Trompeten gegeben: wor-
auf ſie nach eingetheilter Qrdnung zu marchieren
begunten. Den Vorzug hatte Soudras/ der
Bramiſche Feld-Herr/ mit dreyßig tauſend zu
Pferde und ſiebenzig tauſend zu Fuß. Den Mit-
tel-Zug fuͤhrete Chaumigrem ſelbſt/ vorher zo-
gen dreyßig tauſend Mann mit Lanzen/ denen fol-
geten die Erephanten/ und hinter denen der Ty-
rann/ welchen Abaxar mit der Leibwacht und
viel andere Fuͤrſten und Groſſen begleiteten. Dar-
auff kam Bartrouherri/ Oberſter uͤber die Stuͤ-
cke/ als General-Feld-Zeugmeiſter/ ſeiner Ge-
burt nach ein Mohr aus Bandala/ welcher ſich
das Geſchuͤtze/ und die darzu gehoͤrigen Munition-
Wagen in verwirreter Ordnung nachfuͤhren ließ.
Hinter den Stuͤcken kamen fuͤnff und dreißig tau-
ſend zu Roſſe/ und alsdenn achtmal hundert tau-
ſend Mann zu Fuſſe/ welche wiederum mit fuͤnff
und dreyßig tauſend Reutern beſchloſſen wurden.
Endlich folgete der Nachzug/ welchen der Feld-
Herr Martong fuͤhrete/ und in hundert und funf-
zig tauſend zu Fuſſe/ und funffzig tauſend zu Pfer-
de beſtund/ bey welchen die ſaͤmtliche Bagage in
viel tauſend mit Puͤffeln beſpanneten Wagen be-
ſtehende/ ſich auffhielt. Mit dieſer erſchreckli-
chen Macht zog er denen Graͤntzen von Siam zu/
und zwar in ſo guter Ordnung/ daß allezeit die
Hauf-
H h 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeZum Zeitpunkt der Volltextdigitalisierung im Deut… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |