Ziegler und Kliphausen, Heinrich Anselm von: Asiatische Banise. 2. Aufl. Leipzig, 1700.Anderes Buch. phanten mit fremden Thürmen/ ingleichen vielandere Leute mehr zu Roß und Fuß in unzehliger Menge. Nach diesem blieb er sieben und zwantzig Tage Halß
Anderes Buch. phanten mit fremden Thuͤrmen/ ingleichen vielandere Leute mehr zu Roß und Fuß in unzehliger Menge. Nach dieſem blieb er ſieben und zwantzig Tage Halß
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Anderes Buch.
phanten mit fremden Thuͤrmen/ ingleichen viel
andere Leute mehr zu Roß und Fuß in unzehliger
Menge.
Nach dieſem blieb er ſieben und zwantzig Tage
in der Stadt/ und ließ unterdeſſen die uͤbrigen
Feſtungen/ die es noch mit dem Xemindo hielten/
und noch nichts von deſſen Uberwindung wuſten/
erobern. Jngleichen ſchrieb er viel hoͤfliche Brie-
fe an die Jnwohner ſolcher Feſtungen/ nennete ſie
bißweilen Kinder ſeiner Seelen/ und verziehe
ihnen alles/ was ſie wider ihn begangen/ gleich-
ſam als ob ſie an Beobachtung ihres Eydes/ und
geſchworne Treue/ eine groſſe Suͤnde begangen
haͤtten. Dieſe verſchmitzte Hoͤfligkeit betrog alle
Staͤdte/ Staͤnde und Fuͤrſtenthuͤmer/ daß ſie
ſich nach einander ihm ergaben. Jn waͤhrender
Zeit aber/ welches hoch zu verwundern/ beſuchte
er niemahl das gefangene Frauenzimmer/ viel-
weniger ließ er die Princeßin oder iemand davon
vor ſich kommen/ welche inzwiſchen/ wie ich ver-
nahm/ in ſteter Traurigkeit verharrete. Waͤh-
render Zeit unterließ er auch nicht/ den entflohe-
nen Xemindo durch viele ausgeſchickte Reuter
auffzuſuchen: Und dieſe Spuͤr-Hunde funden
endlich/ ach leider! den ungluͤckſeligen Kaͤyſer an
einen Orte/ Fauclen genannt/ und brachten ihn
mit groſſen Freuden vor den Tyrannen/ welcher
den/ der ihn gefunden/ alſobald zu einem Herrn
von dreyßig tauſend Ducaten Einkom̃ens mach-
te. Dieſen ergriffenen Kaͤyſer fuͤhreten ſie an
Halß
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