sich an den Händen gefaßt, und trieben sich wild in dunklen Figuren herum, wozu der Aberglaube, Wahnsinn und Betrug, auf Dudelsäcken bliesen.
Diesen folgte die Jurisprudenz, eine fei- ste, gut genährte Gestalt, mit Sporteln ge- füttert, und mit Glossen behangen. Sie keuchte ein mühsames Solo, und die Chi- cane strich den Baß dazu.
Zulezt fuhr die Politik in einem Sieges- wagen herein, den zwey Mähren zogen, Schwäche und Betrug. Zu ihrer Rechten saß die Theologie, in einer Hand einen scharfen Dolch haltend, in der andern eine brennende Fackel. Sie selbst trug eine gold- ne Krone auf dem Haupt, und einen Zepter in der Rechten. Sie stieg aus dem Wagen, und tanzte mit der Theologie ein Pas des deux, wozu List, Herrschsucht und Tyran- ney, auf ganz leisen und sanften Instru- menten spielten. Nachdem sie das Pas des deux geendet hatte, gab sie den übrigen Gestalten ein Zeichen, einen allgemeinen
Tanz
ſich an den Haͤnden gefaßt, und trieben ſich wild in dunklen Figuren herum, wozu der Aberglaube, Wahnſinn und Betrug, auf Dudelſaͤcken blieſen.
Dieſen folgte die Jurisprudenz, eine fei- ſte, gut genaͤhrte Geſtalt, mit Sporteln ge- fuͤttert, und mit Gloſſen behangen. Sie keuchte ein muͤhſames Solo, und die Chi- cane ſtrich den Baß dazu.
Zulezt fuhr die Politik in einem Sieges- wagen herein, den zwey Maͤhren zogen, Schwaͤche und Betrug. Zu ihrer Rechten ſaß die Theologie, in einer Hand einen ſcharfen Dolch haltend, in der andern eine brennende Fackel. Sie ſelbſt trug eine gold- ne Krone auf dem Haupt, und einen Zepter in der Rechten. Sie ſtieg aus dem Wagen, und tanzte mit der Theologie ein Pas des deux, wozu Liſt, Herrſchſucht und Tyran- ney, auf ganz leiſen und ſanften Inſtru- menten ſpielten. Nachdem ſie das Pas des deux geendet hatte, gab ſie den uͤbrigen Geſtalten ein Zeichen, einen allgemeinen
Tanz
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ſich an den Haͤnden gefaßt, und trieben ſich
wild in dunklen Figuren herum, wozu der
Aberglaube, Wahnſinn und Betrug, auf
Dudelſaͤcken blieſen.
Dieſen folgte die Jurisprudenz, eine fei-
ſte, gut genaͤhrte Geſtalt, mit Sporteln ge-
fuͤttert, und mit Gloſſen behangen. Sie
keuchte ein muͤhſames Solo, und die Chi-
cane ſtrich den Baß dazu.
Zulezt fuhr die Politik in einem Sieges-
wagen herein, den zwey Maͤhren zogen,
Schwaͤche und Betrug. Zu ihrer Rechten
ſaß die Theologie, in einer Hand einen
ſcharfen Dolch haltend, in der andern eine
brennende Fackel. Sie ſelbſt trug eine gold-
ne Krone auf dem Haupt, und einen Zepter
in der Rechten. Sie ſtieg aus dem Wagen,
und tanzte mit der Theologie ein Pas des
deux, wozu Liſt, Herrſchſucht und Tyran-
ney, auf ganz leiſen und ſanften Inſtru-
menten ſpielten. Nachdem ſie das Pas des
deux geendet hatte, gab ſie den uͤbrigen
Geſtalten ein Zeichen, einen allgemeinen
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Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/56>, abgerufen am 25.11.2024.
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