Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite

Alexander. Recht, meine Tochter, und
ihr sollt nicht schlechter gehalten werden wie
die Priester. Schreibt, Bischof! Absoluti-
on für jede Nonne die H -- y treibt, es
sey mit wem sie wolle, mit ihrem Bruder,
Blutsverwandten oder Beichtvater, außer
oder in dem Bezirke ihres Klosters, mit
Dispensationen, allen Würden des Klosters
vorzustehen, neun Goldgulden.

Chorus. Absolutio! Dispensatio!

Ein Bischof. Absolution und Dispensa-
tion jedem Priester, der eine Beyschläferin
öffentlich unterhält, fünf Goldgulden.

Lucretia. Absolution jedem Christen, der
seine Mutter, Schwester oder sonstige Ver-
wandtin beschläft, funfzehen Goldgulden.

Chorus. Absolutio! Dispensatio!

Faust, den die ganze Scene we-
gen des Teufels entsezlich ärger-
te, der aber doch dem Borgia eins
versetzen wollte:

Abso-

Alexander. Recht, meine Tochter, und
ihr ſollt nicht ſchlechter gehalten werden wie
die Prieſter. Schreibt, Biſchof! Abſoluti-
on fuͤr jede Nonne die H — y treibt, es
ſey mit wem ſie wolle, mit ihrem Bruder,
Blutsverwandten oder Beichtvater, außer
oder in dem Bezirke ihres Kloſters, mit
Diſpenſationen, allen Wuͤrden des Kloſters
vorzuſtehen, neun Goldgulden.

Chorus. Abſolutio! Diſpenſatio!

Ein Biſchof. Abſolution und Diſpenſa-
tion jedem Prieſter, der eine Beyſchlaͤferin
oͤffentlich unterhaͤlt, fuͤnf Goldgulden.

Lucretia. Abſolution jedem Chriſten, der
ſeine Mutter, Schweſter oder ſonſtige Ver-
wandtin beſchlaͤft, funfzehen Goldgulden.

Chorus. Abſolutio! Diſpenſatio!

Fauſt, den die ganze Scene we-
gen des Teufels entſezlich aͤrger-
te, der aber doch dem Borgia eins
verſetzen wollte:

Abſo-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0341" n="330"/>
          <p><hi rendition="#fr">Alexander</hi>. Recht, meine Tochter, und<lb/>
ihr &#x017F;ollt nicht &#x017F;chlechter gehalten werden wie<lb/>
die Prie&#x017F;ter. Schreibt, Bi&#x017F;chof! Ab&#x017F;oluti-<lb/>
on fu&#x0364;r jede Nonne die H &#x2014; y treibt, es<lb/>
&#x017F;ey mit wem &#x017F;ie wolle, mit ihrem Bruder,<lb/>
Blutsverwandten oder Beichtvater, außer<lb/>
oder in dem Bezirke ihres Klo&#x017F;ters, mit<lb/>
Di&#x017F;pen&#x017F;ationen, allen Wu&#x0364;rden des Klo&#x017F;ters<lb/>
vorzu&#x017F;tehen, neun Goldgulden.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Chorus</hi>. Ab&#x017F;olutio! Di&#x017F;pen&#x017F;atio!</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Ein Bi&#x017F;chof</hi>. Ab&#x017F;olution und Di&#x017F;pen&#x017F;a-<lb/>
tion jedem Prie&#x017F;ter, der eine Bey&#x017F;chla&#x0364;ferin<lb/>
o&#x0364;ffentlich unterha&#x0364;lt, fu&#x0364;nf Goldgulden.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Lucretia</hi>. Ab&#x017F;olution jedem Chri&#x017F;ten, der<lb/>
&#x017F;eine Mutter, Schwe&#x017F;ter oder &#x017F;on&#x017F;tige Ver-<lb/>
wandtin be&#x017F;chla&#x0364;ft, funfzehen Goldgulden.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Chorus</hi>. Ab&#x017F;olutio! Di&#x017F;pen&#x017F;atio!</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Fau&#x017F;t</hi>, <hi rendition="#g">den die ganze Scene we-<lb/>
gen des Teufels ent&#x017F;ezlich a&#x0364;rger-<lb/>
te, der aber doch dem Borgia eins<lb/>
ver&#x017F;etzen wollte:</hi></p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Ab&#x017F;o-</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[330/0341] Alexander. Recht, meine Tochter, und ihr ſollt nicht ſchlechter gehalten werden wie die Prieſter. Schreibt, Biſchof! Abſoluti- on fuͤr jede Nonne die H — y treibt, es ſey mit wem ſie wolle, mit ihrem Bruder, Blutsverwandten oder Beichtvater, außer oder in dem Bezirke ihres Kloſters, mit Diſpenſationen, allen Wuͤrden des Kloſters vorzuſtehen, neun Goldgulden. Chorus. Abſolutio! Diſpenſatio! Ein Biſchof. Abſolution und Diſpenſa- tion jedem Prieſter, der eine Beyſchlaͤferin oͤffentlich unterhaͤlt, fuͤnf Goldgulden. Lucretia. Abſolution jedem Chriſten, der ſeine Mutter, Schweſter oder ſonſtige Ver- wandtin beſchlaͤft, funfzehen Goldgulden. Chorus. Abſolutio! Diſpenſatio! Fauſt, den die ganze Scene we- gen des Teufels entſezlich aͤrger- te, der aber doch dem Borgia eins verſetzen wollte: Abſo-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/341
Zitationshilfe: Klinger, Friedrich Maximilian: Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. St. Petersburg, 1791, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klinger_faust_1791/341>, abgerufen am 19.05.2024.