Kleist, Heinrich von: Der zerbrochne Krug. Berlin, 1811.
Doch irgend eine tücksche Waffe mußt' es Gewesen sein. Das wußt' ich wohl. Walter. Zur Sache stets, ihr Herrn, doch! Zur Sache! Adam. Nichts als Allotrien, Herr Schreiber! -- Er, weiter! Ruprecht. Jetzt stürzt der Kerl, und ich schon will mich wenden, Als ich's im Dunkeln auf sich rappeln sehe. Ich denke, lebst du noch? und steig auf's Fenster Und will dem Kerl das Gehen unten legen: Als jetzt, ihr Herrn, da ich zum Sprung just aushol', Mir eine Handvoll grobgekörnten Sandes -- -- Und Kerl und Nacht und Welt und Fensterbrett, Worauf ich steh, denk' ich nicht, straf mich Gott, Das Alles fällt in einen Sack zusammen -- Wie Hagel, stiebend, in die Augen fliegt. Adam. Verflucht! Sieh da! Wer that das? Ruprecht. Wer? Der Lebrecht. Adam. Hallunke! Ruprecht. Meiner Treu! Wenn er's gewesen.
Doch irgend eine tuͤckſche Waffe mußt’ es Geweſen ſein. Das wußt’ ich wohl. Walter. Zur Sache ſtets, ihr Herrn, doch! Zur Sache! Adam. Nichts als Allotrien, Herr Schreiber! — Er, weiter! Ruprecht. Jetzt ſtuͤrzt der Kerl, und ich ſchon will mich wenden, Als ich’s im Dunkeln auf ſich rappeln ſehe. Ich denke, lebſt du noch? und ſteig auf’s Fenſter Und will dem Kerl das Gehen unten legen: Als jetzt, ihr Herrn, da ich zum Sprung juſt aushol’, Mir eine Handvoll grobgekoͤrnten Sandes — — Und Kerl und Nacht und Welt und Fenſterbrett, Worauf ich ſteh, denk’ ich nicht, ſtraf mich Gott, Das Alles faͤllt in einen Sack zuſammen — Wie Hagel, ſtiebend, in die Augen fliegt. Adam. Verflucht! Sieh da! Wer that das? Ruprecht. Wer? Der Lebrecht. Adam. Hallunke! Ruprecht. Meiner Treu! Wenn er’s geweſen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp who="#LIC"> <p><pb facs="#f0082" n="76"/> Doch irgend eine tuͤckſche Waffe mußt’ es<lb/> Geweſen ſein. Das wußt’ ich wohl.</p> </sp><lb/> <sp who="#WAL"> <speaker> <hi rendition="#g">Walter.</hi> </speaker><lb/> <p>Zur Sache ſtets, ihr Herrn, doch! Zur Sache!</p> </sp><lb/> <sp who="#ADA"> <speaker> <hi rendition="#g">Adam.</hi> </speaker><lb/> <p>Nichts als Allotrien, Herr Schreiber! — Er,<lb/> weiter!</p> </sp><lb/> <sp who="#RUP"> <speaker> <hi rendition="#g">Ruprecht.</hi> </speaker><lb/> <p>Jetzt ſtuͤrzt der Kerl, und ich ſchon will mich wenden,<lb/> Als ich’s im Dunkeln auf ſich rappeln ſehe.<lb/> Ich denke, lebſt du noch? und ſteig auf’s Fenſter<lb/> Und will dem Kerl das Gehen unten legen:<lb/> Als jetzt, ihr Herrn, da ich zum Sprung juſt aushol’,<lb/> Mir eine Handvoll grobgekoͤrnten Sandes —<lb/> — Und Kerl und Nacht und Welt und Fenſterbrett,<lb/> Worauf ich ſteh, denk’ ich nicht, ſtraf mich Gott,<lb/> Das Alles faͤllt in einen Sack zuſammen —<lb/> Wie Hagel, ſtiebend, in die Augen fliegt.</p> </sp><lb/> <sp who="#ADA"> <speaker> <hi rendition="#g">Adam.</hi> </speaker><lb/> <p>Verflucht! Sieh da! Wer that das?</p> </sp><lb/> <sp who="#RUP"> <speaker> <hi rendition="#g">Ruprecht.</hi> </speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Wer? Der Lebrecht.</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#ADA"> <speaker> <hi rendition="#g">Adam.</hi> </speaker><lb/> <p>Hallunke!</p> </sp><lb/> <sp who="#RUP"> <speaker> <hi rendition="#g">Ruprecht.</hi> </speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Meiner Treu! Wenn er’s geweſen.</hi> </p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [76/0082]
Doch irgend eine tuͤckſche Waffe mußt’ es
Geweſen ſein. Das wußt’ ich wohl.
Walter.
Zur Sache ſtets, ihr Herrn, doch! Zur Sache!
Adam.
Nichts als Allotrien, Herr Schreiber! — Er,
weiter!
Ruprecht.
Jetzt ſtuͤrzt der Kerl, und ich ſchon will mich wenden,
Als ich’s im Dunkeln auf ſich rappeln ſehe.
Ich denke, lebſt du noch? und ſteig auf’s Fenſter
Und will dem Kerl das Gehen unten legen:
Als jetzt, ihr Herrn, da ich zum Sprung juſt aushol’,
Mir eine Handvoll grobgekoͤrnten Sandes —
— Und Kerl und Nacht und Welt und Fenſterbrett,
Worauf ich ſteh, denk’ ich nicht, ſtraf mich Gott,
Das Alles faͤllt in einen Sack zuſammen —
Wie Hagel, ſtiebend, in die Augen fliegt.
Adam.
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Ruprecht.
Wer? Der Lebrecht.
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