Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807. Amphitryon. Verräther dort! Was soll ich davon denken? Sosias. Laßt mich gewähren. Das sind schlechte Kniffe, Das Diadem halt' ich mit meinen Händen. Amphitryon. Wo? Sosias. Hier. (er zieht ein Kästchen aus der Tasche.) Amphitryon. Das Siegel ist noch unverletzt! (er betrachtet den Gürtel an Alkmenes Brust.) Und gleichwohl -- trügen mich nicht alle Sinne -- (zu Sosias.) Schnell öffne mir das Schloß. Sosias. Mein Seel, der Platz ist leer. Der Teufel hat es wegstipitzt, es ist Kein Diadem des Labdakus zu finden. Amphitryon. Verraͤther dort! Was ſoll ich davon denken? Soſias. Laßt mich gewaͤhren. Das ſind ſchlechte Kniffe, Das Diadem halt’ ich mit meinen Haͤnden. Amphitryon. Wo? Soſias. Hier. (er zieht ein Käſtchen aus der Taſche.) Amphitryon. Das Siegel iſt noch unverletzt! (er betrachtet den Gürtel an Alkmenes Bruſt.) Und gleichwohl — truͤgen mich nicht alle Sinne — (zu Soſias.) Schnell oͤffne mir das Schloß. Soſias. Mein Seel, der Platz iſt leer. Der Teufel hat es wegſtipitzt, es iſt Kein Diadem des Labdakus zu finden. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0084" n="68"/> <sp who="#AMP"> <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/> <p>Verraͤther dort! Was ſoll ich davon denken?</p> </sp><lb/> <sp who="#SOF"> <speaker><hi rendition="#g">Soſias</hi>.</speaker><lb/> <p>Laßt mich gewaͤhren. Das ſind ſchlechte Kniffe,<lb/> Das Diadem halt’ ich mit meinen Haͤnden.</p> </sp><lb/> <sp who="#AMP"> <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/> <p>Wo?</p> </sp><lb/> <sp who="#SOF"> <speaker><hi rendition="#g">Soſias</hi>.</speaker><lb/> <p>Hier.</p> <stage>(er zieht ein Käſtchen aus der Taſche.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#AMP"> <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/> <p>Das Siegel iſt noch unverletzt!</p><lb/> <stage>(er betrachtet den Gürtel an Alkmenes Bruſt.)</stage><lb/> <p>Und gleichwohl — truͤgen mich nicht alle Sinne —</p><lb/> <stage>(zu Soſias.)</stage><lb/> <p>Schnell oͤffne mir das Schloß.</p> </sp><lb/> <sp who="#SOF"> <speaker><hi rendition="#g">Soſias</hi>.</speaker><lb/> <p>Mein Seel, der Platz iſt leer.<lb/> Der Teufel hat es wegſtipitzt, es iſt<lb/> Kein Diadem des Labdakus zu finden.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [68/0084]
Amphitryon.
Verraͤther dort! Was ſoll ich davon denken?
Soſias.
Laßt mich gewaͤhren. Das ſind ſchlechte Kniffe,
Das Diadem halt’ ich mit meinen Haͤnden.
Amphitryon.
Wo?
Soſias.
Hier. (er zieht ein Käſtchen aus der Taſche.)
Amphitryon.
Das Siegel iſt noch unverletzt!
(er betrachtet den Gürtel an Alkmenes Bruſt.)
Und gleichwohl — truͤgen mich nicht alle Sinne —
(zu Soſias.)
Schnell oͤffne mir das Schloß.
Soſias.
Mein Seel, der Platz iſt leer.
Der Teufel hat es wegſtipitzt, es iſt
Kein Diadem des Labdakus zu finden.
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Zitationshilfe: | Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807/84>, abgerufen am 17.07.2024. |