Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807.
Ein ehrlicher Kerl, versteht mich, oder so, Wie es bei Hofe üblich, mit euch sprechen? Sag ich euch dreist die Wahrheit, oder soll ich Mich wie ein wohlgezog'ner Mensch betragen? Amphitryon. Nichts von den Fratzen. Ich verpflichte dich, Bericht mir unverhohlen abzustatten. Sosias. Gut. Laßt mich machen jetzt. Ihr sollt be- dient sein. Ihr habt bloß mir die Fragen auszuwerfen. Amphitryon. Auf den Befehl, den ich dir gab --? Sosias. Ging ich Durch eine Höllenfinsterniß, als wäre Der Tag zehntausend Klaftern tief versunken, Euch allen Teufeln, und den Auftrag gebend, Den Weg nach Theben, und die Königsburg. Amphitryon. Was, Schurke, sagst du?
Ein ehrlicher Kerl, verſteht mich, oder ſo, Wie es bei Hofe uͤblich, mit euch ſprechen? Sag ich euch dreiſt die Wahrheit, oder ſoll ich Mich wie ein wohlgezog’ner Menſch betragen? Amphitryon. Nichts von den Fratzen. Ich verpflichte dich, Bericht mir unverhohlen abzuſtatten. Soſias. Gut. Laßt mich machen jetzt. Ihr ſollt be- dient ſein. Ihr habt bloß mir die Fragen auszuwerfen. Amphitryon. Auf den Befehl, den ich dir gab —? Soſias. Ging ich Durch eine Hoͤllenfinſterniß, als waͤre Der Tag zehntauſend Klaftern tief verſunken, Euch allen Teufeln, und den Auftrag gebend, Den Weg nach Theben, und die Koͤnigsburg. Amphitryon. Was, Schurke, ſagſt du? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#SOF"> <p><pb facs="#f0064" n="48"/> Ein ehrlicher Kerl, verſteht mich, oder ſo,<lb/> Wie es bei Hofe uͤblich, mit euch ſprechen?<lb/> Sag ich euch dreiſt die Wahrheit, oder ſoll ich<lb/> Mich wie ein wohlgezog’ner Menſch betragen?</p> </sp><lb/> <sp who="#AMP"> <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/> <p>Nichts von den Fratzen. Ich verpflichte dich,<lb/> Bericht mir unverhohlen abzuſtatten.</p> </sp><lb/> <sp who="#SOF"> <speaker><hi rendition="#g">Soſias</hi>.</speaker><lb/> <p>Gut. Laßt mich machen jetzt. Ihr ſollt be-<lb/> dient ſein.<lb/> Ihr habt bloß mir die Fragen auszuwerfen.</p> </sp><lb/> <sp who="#AMP"> <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/> <p>Auf den Befehl, den ich dir gab —?</p> </sp><lb/> <sp who="#SOF"> <speaker><hi rendition="#g">Soſias</hi>.</speaker><lb/> <p>Ging ich<lb/> Durch eine Hoͤllenfinſterniß, als waͤre<lb/> Der Tag zehntauſend Klaftern tief verſunken,<lb/> Euch allen Teufeln, und den Auftrag gebend,<lb/> Den Weg nach Theben, und die Koͤnigsburg.</p> </sp><lb/> <sp who="#AMP"> <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/> <p>Was, Schurke, ſagſt du?</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [48/0064]
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Wie es bei Hofe uͤblich, mit euch ſprechen?
Sag ich euch dreiſt die Wahrheit, oder ſoll ich
Mich wie ein wohlgezog’ner Menſch betragen?
Amphitryon.
Nichts von den Fratzen. Ich verpflichte dich,
Bericht mir unverhohlen abzuſtatten.
Soſias.
Gut. Laßt mich machen jetzt. Ihr ſollt be-
dient ſein.
Ihr habt bloß mir die Fragen auszuwerfen.
Amphitryon.
Auf den Befehl, den ich dir gab —?
Soſias.
Ging ich
Durch eine Hoͤllenfinſterniß, als waͤre
Der Tag zehntauſend Klaftern tief verſunken,
Euch allen Teufeln, und den Auftrag gebend,
Den Weg nach Theben, und die Koͤnigsburg.
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Zitationshilfe: | Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807/64>, abgerufen am 19.07.2024. |