Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807. Amphitryon. Dank dir! -- Und diese hier, nicht raubst du mir? Sie athmet nicht. Sieh her. Jupiter. Sie wird dir bleiben; Doch laß sie ruhn, wenn sie dir bleiben soll! -- Hermes! (Er verliert sich in den Wolken, welche sich mittlerweile in der Höhe geöffnet haben, und den Gipfel des Olymps zeigen, auf welchem die Olympischen ge- lagert sind.) Alkmene. Amphitryon! Merkur. Gleich folg' ich dir, du Göttlicher! -- Wenn ich erst jenem Kauze dort gesagt, Daß ich sein häßliches Gesicht zu tragen, Nun müde bin, daß ich's mir mit Ambrosia jetzt Von den olymp'schen Wangen waschen werde; Daß er besingenswürd'ge Schläg' empfangen, Und daß ich mehr und minder nicht, als Hermes, Der Fußgeflügelte der Götter bin! (ab.) Amphitryon. Dank dir! — Und dieſe hier, nicht raubſt du mir? Sie athmet nicht. Sieh her. Jupiter. Sie wird dir bleiben; Doch laß ſie ruhn, wenn ſie dir bleiben ſoll! — Hermes! (Er verliert ſich in den Wolken, welche ſich mittlerweile in der Höhe geöffnet haben, und den Gipfel des Olymps zeigen, auf welchem die Olympiſchen ge- lagert ſind.) Alkmene. Amphitryon! Merkur. Gleich folg’ ich dir, du Goͤttlicher! — Wenn ich erſt jenem Kauze dort geſagt, Daß ich ſein haͤßliches Geſicht zu tragen, Nun muͤde bin, daß ich’s mir mit Ambroſia jetzt Von den olymp’ſchen Wangen waſchen werde; Daß er beſingenswuͤrd’ge Schlaͤg’ empfangen, Und daß ich mehr und minder nicht, als Hermes, Der Fußgefluͤgelte der Goͤtter bin! (ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0199" n="183"/> <sp who="#AMP"> <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/> <p>Dank dir! — Und dieſe hier, nicht raubſt du mir?<lb/> Sie athmet nicht. Sieh her.</p> </sp><lb/> <sp who="#JUP"> <speaker><hi rendition="#g">Jupiter</hi>.</speaker><lb/> <p>Sie wird dir bleiben;<lb/> Doch laß ſie ruhn, wenn ſie dir bleiben ſoll! —<lb/> Hermes!</p><lb/> <stage>(Er verliert ſich in den Wolken, welche ſich mittlerweile<lb/> in der Höhe geöffnet haben, und den Gipfel des<lb/> Olymps zeigen, auf welchem die Olympiſchen ge-<lb/> lagert ſind.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#ALK"> <speaker><hi rendition="#g">Alkmene</hi>.</speaker><lb/> <p>Amphitryon!</p> </sp><lb/> <sp who="#MER"> <speaker><hi rendition="#g">Merkur</hi>.</speaker><lb/> <p>Gleich folg’ ich dir, du Goͤttlicher! —<lb/> Wenn ich erſt jenem Kauze dort geſagt,<lb/> Daß ich ſein haͤßliches Geſicht zu tragen,<lb/> Nun muͤde bin, daß ich’s mir mit Ambroſia jetzt<lb/> Von den olymp’ſchen Wangen waſchen werde;<lb/> Daß er beſingenswuͤrd’ge Schlaͤg’ empfangen,<lb/> Und daß ich mehr und minder nicht, als Hermes,<lb/> Der Fußgefluͤgelte der Goͤtter bin!</p> <stage>(ab.)</stage> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [183/0199]
Amphitryon.
Dank dir! — Und dieſe hier, nicht raubſt du mir?
Sie athmet nicht. Sieh her.
Jupiter.
Sie wird dir bleiben;
Doch laß ſie ruhn, wenn ſie dir bleiben ſoll! —
Hermes!
(Er verliert ſich in den Wolken, welche ſich mittlerweile
in der Höhe geöffnet haben, und den Gipfel des
Olymps zeigen, auf welchem die Olympiſchen ge-
lagert ſind.)
Alkmene.
Amphitryon!
Merkur.
Gleich folg’ ich dir, du Goͤttlicher! —
Wenn ich erſt jenem Kauze dort geſagt,
Daß ich ſein haͤßliches Geſicht zu tragen,
Nun muͤde bin, daß ich’s mir mit Ambroſia jetzt
Von den olymp’ſchen Wangen waſchen werde;
Daß er beſingenswuͤrd’ge Schlaͤg’ empfangen,
Und daß ich mehr und minder nicht, als Hermes,
Der Fußgefluͤgelte der Goͤtter bin! (ab.)
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Zitationshilfe: | Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807/199>, abgerufen am 16.07.2024. |