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Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843.

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Muse ruft zu Bach und Thale pkl_038.002
Tausend aber tausend male u. s. w.
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Göthe.

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2)

Des Todes Grimm quillt plötzlich aus der höchsten Lust, pkl_038.005
Schnell färbt sich rosenlichte Liebe oft in Blut, pkl_038.006
Und Leichen häuft auf Leichen zorn'ge Ehr' und Wuth, pkl_038.007
Denn schrecklich rächt oft Ehre noch so kleine Schuld, pkl_038.008
Und muß sie uneins zürnen gar dem eignen Thun, pkl_038.009
Reißt unaufhaltsam wachsend alles fort der Fluch, pkl_038.010
Macht in Verwüstung ihre Allmacht greulich kund.
pkl_038.011
F. Schlegel.

pkl_038.012

3)

Betrogen wird gar leicht, wer auf den Freund gehofft. pkl_038.013
Wie selten ist der treuste treu bis in den Tod! pkl_038.014
Es tödtet unaufhaltsam oft ein schnelles Wort; pkl_038.015
Doch in der Liebe blüht für alle Schmerzen Trost.
pkl_038.016
F. Schlegel.

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4)Die Lüfte. pkl_038.018

Wie säuseln, ach so linde! pkl_038.019
Wir in den Blüthen, pkl_038.020
Und lindern heiße Liebe pkl_038.021
Jn kühlen Düften. pkl_038.022
Wenn Blumen süß erröthen, pkl_038.023
Beschämt sich neigen pkl_038.024
Berühren wir die schönen pkl_038.025
Jn leichter Eile.

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§. 58. Der Gleichklang kann sich ferner beziehen

pkl_038.027

Bauf einzelne Consonanten: in mehreren pkl_038.028
nicht zu weit von einander stehenden Wörtern finden pkl_038.029
sich nämlich dann am Anfange dieselben Mitlaute. pkl_038.030
Der dadurch entstehende Gleichklang, Alliteration pkl_038.031
genannt, ist der schon in der ältesten Zeit und da fast pkl_038.032
ausschließlich in der deutschen Poesie gebrauchte. Wie pkl_038.033
sehr er derselben angemessen ist, das bekundet seine pkl_038.034
häufige Anwendung in der Sprache des gemeinen Lebens. pkl_038.035
Wir führen nur einige Beispiele an: frank und pkl_038.036
frei, Haut und Haar, hoffen und harren, Kling und

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Zitationshilfe: Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleinpaul_poetik_1843/64>, abgerufen am 24.11.2024.