pkl_126.001 herrlichsten Gleichnisse, von denen auch nicht ganz pkl_126.002 wenige dem mit dem Worte Parabel bezeichneten pkl_126.003 näheren Begriffe vollkommen entsprechen. Unter den pkl_126.004 neueren Dichtern glänzt in dieser Beziehung vor allen pkl_126.005 Herder. Neben und nach ihm haben Krummacher, pkl_126.006 Schiller, Göthe, Andreä, Bürger, Rückert, pkl_126.007 Nonne, Agnes Franz, Schwarz u. a. mehr oder pkl_126.008 weniger Bedeutendes geleistet.
pkl_126.009
III. Die poetische Erzählung.
pkl_126.010
§. 186. Erzählung überhaupt ist die sprachliche pkl_126.011 Darstellung einer Begebenheit nach ihrem Verlauf pkl_126.012 und ihren einzelnen Umständen. Verstandesmäßige pkl_126.013 Begründung und Verknüpfung der Begebenheit pkl_126.014 und klare, leichte Darstellung derselben sind die pkl_126.015 Forderungen, die man an eine gute, nichtdichterischepkl_126.016 Erzählung macht. Das Wesen der poetischen pkl_126.017 Erzählung beruht einestheils in der lebendigern, pkl_126.018 vorzugsweise auf die Phantasie berechneten, pkl_126.019 darum anschaulichern, idealern Auffassung,pkl_126.020 anderntheils in der schönern, vollendetern Darstellung pkl_126.021 einer mehr oder weniger einfachen, pkl_126.022 wirklich geschehenen oder erfundenen Begebenheit.pkl_126.023 Die poetische Erzählung kann gewissermaaßen pkl_126.024 als die Grundlage aller epischen Dichtungsarten pkl_126.025 angesehen werden; sie ist auch -- mehr als irgend pkl_126.026 eine andere ihrer Gattung -- mit allen sehr nahe verwandt. pkl_126.027 Daher sind die Gränzen ihres Gebiets sehr pkl_126.028 schwer zu ziehen. Was wir als ihre wesentliche Eigenthümlichkeit pkl_126.029 ansehen, wird sich durch eine nähere pkl_126.030 Erläuterung des oben Gesagten herausstellen. Die
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III. Die poetische Erzählung.
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§. 186. Erzählung überhaupt ist die sprachliche pkl_126.011 Darstellung einer Begebenheit nach ihrem Verlauf pkl_126.012 und ihren einzelnen Umständen. Verstandesmäßige pkl_126.013 Begründung und Verknüpfung der Begebenheit pkl_126.014 und klare, leichte Darstellung derselben sind die pkl_126.015 Forderungen, die man an eine gute, nichtdichterischepkl_126.016 Erzählung macht. Das Wesen der poetischen pkl_126.017 Erzählung beruht einestheils in der lebendigern, pkl_126.018 vorzugsweise auf die Phantasie berechneten, pkl_126.019 darum anschaulichern, idealern Auffassung,pkl_126.020 anderntheils in der schönern, vollendetern Darstellung pkl_126.021 einer mehr oder weniger einfachen, pkl_126.022 wirklich geschehenen oder erfundenen Begebenheit.pkl_126.023 Die poetische Erzählung kann gewissermaaßen pkl_126.024 als die Grundlage aller epischen Dichtungsarten pkl_126.025 angesehen werden; sie ist auch — mehr als irgend pkl_126.026 eine andere ihrer Gattung — mit allen sehr nahe verwandt. pkl_126.027 Daher sind die Gränzen ihres Gebiets sehr pkl_126.028 schwer zu ziehen. Was wir als ihre wesentliche Eigenthümlichkeit pkl_126.029 ansehen, wird sich durch eine nähere pkl_126.030 Erläuterung des oben Gesagten herausstellen. Die
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Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleinpaul_poetik_1843/152>, abgerufen am 16.07.2024.
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