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Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843.

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derung des Schöpfers das Gefühl eigner Ohnmacht, pkl_096.002
Sündhaftigkeit und Schwäche stellt. Dann wird die pkl_096.003
Hymne entweder den Charakter einer erhabenen pkl_096.004
Ruhe
oder den elegischer Wehmuth an sich tragen.

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§. 138. Jn Rücksicht der Form ist dem Hymnen-Dichter pkl_096.006
völlige Freiheit der Wahl gestattet. Man pkl_096.007
hat sich nach dem besondern Charakter der einzelnen pkl_096.008
Hymnen der verschiedensten Versmaaße, häufig auch pkl_096.009
mit gutem Erfolg des Reims bedient.

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§. 139. Sieht man von der nicht unbedeutenden pkl_096.011
Zahl derjenigen unserer Kirchenlieder ab, die den pkl_096.012
Namen Hymne zwar nicht führen, aber doch mit pkl_096.013
gutem Recht verdienen, so finden sich im Deutschen pkl_096.014
verhältnißmäßig nur sehr wenige Hymnen. Namentlich pkl_096.015
ist die neueste Zeit arm daran. Aus dem vorigen pkl_096.016
Jahrhundert dagegen besitzen wir Nennenswerthes der pkl_096.017
Art von Gellert, Klopstock, Cramer und Lavater.

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§. 140. Zusatz. Zu den Hymnen werden -- pkl_096.019
und zwar großentheils mit vollem Rechte -- auch die pkl_096.020
Psalmen, die uns in der Bibel aufbehalten sind, gerechnet. pkl_096.021
Man hat den Namen auch auf deutsche Hymnen pkl_096.022
dann angewendet, wenn dieselben rücksichtlich ihres pkl_096.023
Stoffes in der mosaischen oder christlichen Religion pkl_096.024
wurzeln.

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IV. Die Rhapsodie.
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§. 141. Die Rhapsodie hat, in Rücksicht ihres pkl_096.027
Gegenstandes, entweder mehr den Charakter der Ode pkl_096.028
oder mehr den der Hymnen. Jhre unterscheidende Eigenthümlichkeit pkl_096.029
liegt darin, daß sie 1) ihrem Jnhalt pkl_096.030
nach
nur als ein Bruchstück erscheint, indem sie

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derung des Schöpfers das Gefühl eigner Ohnmacht, pkl_096.002
Sündhaftigkeit und Schwäche stellt. Dann wird die pkl_096.003
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Hymnen der verschiedensten Versmaaße, häufig auch pkl_096.009
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§. 139. Sieht man von der nicht unbedeutenden pkl_096.011
Zahl derjenigen unserer Kirchenlieder ab, die den pkl_096.012
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Jahrhundert dagegen besitzen wir Nennenswerthes der pkl_096.017
Art von Gellert, Klopstock, Cramer und Lavater.

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§. 140. Zusatz. Zu den Hymnen werden — pkl_096.019
und zwar großentheils mit vollem Rechte — auch die pkl_096.020
Psalmen, die uns in der Bibel aufbehalten sind, gerechnet. pkl_096.021
Man hat den Namen auch auf deutsche Hymnen pkl_096.022
dann angewendet, wenn dieselben rücksichtlich ihres pkl_096.023
Stoffes in der mosaischen oder christlichen Religion pkl_096.024
wurzeln.

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IV. Die Rhapsodie.
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§. 141. Die Rhapsodie hat, in Rücksicht ihres pkl_096.027
Gegenstandes, entweder mehr den Charakter der Ode pkl_096.028
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Zitationshilfe: Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleinpaul_poetik_1843/122>, abgerufen am 25.11.2024.