Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Summa / wie vnd nach welcher Natur der HERR Christus vnser Häupt / Erlöser / Gerechtmacher / Mittler / Fürsprecher / Aduocat / Seligmacher oder Heilandt / König vnd Hoherpriester ist / also vnd nach derselben Natur ruffen wir jn auch an / ehren vnd preisen jhn. Item / wie wir getaufft werden auff den HERRN Christum / also ehren wir jhn / vnd beten jhn an. Nun ist aber der HERR Christus nicht allein nach seiner Göttlichen Natur / sondern auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / vnd also nach seinen beyden vnzertrennlichen Naturen vnser Haupt / vnser Erlöser / Mittler / Vorsprecher / Heiland / König / Hoherpriester / Ertzbischoff / vnd Versöhner / etc. Vnd wir werden getaufft / nicht allein nur auff die Gottheit Christi / sondern alle / die wir in Christum Ihesum getaufft sein / die sein in seinen Todt getaufft / Rom. 6. welchen Todt er erlitten hat nach seinem Fleisch. 1. Pet. 3. Darumb folget vnwidersprechlich war / das wir Christum entweder ehren vnd anbeten sollen nach seinen beyden Naturen gantz vnd vnzertrennlich / oder aber sollen gar keinen Christum haben / vnd also aller Gnaden / alles Trostes / vnd aller Seligkeit beraubet sein. Darumb spricht auch die Epistel zu den Ebreern am 5. Cap. Wir haben einen grossen Hohenpriester / Ihesum / den Son Gottes (nach seiner Göttlichen Natur) der gen Himmel gefahren ist (nach seiner angenommenen Menschlichen Natur) So lasset vns nun halten an den Bekändtnüssen / dann wir haben nicht einen Hohenpriester / der nicht könne Mitleyden haben mit vnser Schwachheit / sondern der versucht ist allenthalben / gleich wie wir / doch ohne Sünde / Darumb lasset vns hinzu tretten mit Frewdigkeit zu dem Gnadenstuel / auff das wir Barmhertzigkeit entpfahen / vnd Gnade finden / auff die Zeit / wann vns Hülffe noht sein wird. Vnd baldt darauff: Christus hat sich nicht selbst in diese Ehre gesetzt / das er Hoherpriester würde / sondern der zu jm gesagt hat: Du bist mein Sohn / vnnd du bist ein Priester in Ewigkeit / Summa / wie vnd nach welcher Natur der HERR Christus vnser Haͤupt / Erloͤser / Gerechtmacher / Mittler / Fuͤrsprecher / Aduocat / Seligmacher oder Heilandt / Koͤnig vnd Hoherpriester ist / also vnd nach derselben Natur ruffen wir jn auch an / ehren vñ preisen jhn. Item / wie wir getaufft werden auff den HERRN Christum / also ehren wir jhn / vnd beten jhn an. Nun ist aber der HERR Christus nicht allein nach seiner Goͤttlichen Natur / sondern auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / vnd also nach seinen beyden vnzertrennlichen Naturẽ vnser Haupt / vnser Erloͤser / Mittler / Vorsprecher / Heiland / Koͤnig / Hoherpriester / Ertzbischoff / vñ Versoͤhner / etc. Vnd wir werden getaufft / nicht allein nur auff die Gottheit Christi / sondern alle / die wir in Christum Ihesum getaufft sein / die sein in seinen Todt getaufft / Rom. 6. welchen Todt er erlitten hat nach seinem Fleisch. 1. Pet. 3. Darumb folget vnwidersprechlich war / das wir Christum entweder ehren vnd anbeten sollen nach seinen beyden Naturen gantz vnd vnzertreñlich / oder aber sollen gar keinen Christum haben / vnd also aller Gnaden / alles Trostes / vnd aller Seligkeit beraubet sein. Darumb spricht auch die Epistel zu den Ebreern am 5. Cap. Wir haben einen grossen Hohenpriester / Ihesum / den Son Gottes (nach seiner Goͤttlichen Natur) der gen Himmel gefahren ist (nach seiner angenom̃enen Menschlichen Natur) So lasset vns nun halten an den Bekaͤndtnuͤssen / dann wir haben nicht einen Hohenpriester / der nicht koͤnne Mitleyden haben mit vnser Schwachheit / sondern der versucht ist allenthalben / gleich wie wir / doch ohne Suͤnde / Darumb lasset vns hinzu tretten mit Frewdigkeit zu dem Gnadenstuel / auff das wir Barmhertzigkeit entpfahen / vnd Gnade finden / auff die Zeit / wann vns Huͤlffe noht sein wird. Vnd baldt darauff: Christus hat sich nicht selbst in diese Ehre gesetzt / das er Hoherpriester wuͤrde / sondern der zu jm gesagt hat: Du bist mein Sohn / vnnd du bist ein Priester in Ewigkeit / <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0093" n="37"/> <p>Summa / wie vnd nach welcher Natur der HERR Christus vnser Haͤupt / Erloͤser / Gerechtmacher / Mittler / Fuͤrsprecher / Aduocat / Seligmacher oder Heilandt / Koͤnig vnd Hoherpriester ist / also vnd nach derselben Natur ruffen wir jn auch an / ehren vñ preisen jhn. 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Wir haben einen grossen Hohenpriester / Ihesum / den Son Gottes (nach seiner Goͤttlichen Natur) der gen Himmel gefahren ist (nach seiner angenom̃enen Menschlichen Natur) So lasset vns nun halten an den Bekaͤndtnuͤssen / dann wir haben nicht einen Hohenpriester / der nicht koͤnne Mitleyden haben mit vnser Schwachheit / sondern der versucht ist allenthalben / gleich wie wir / doch ohne Suͤnde / Darumb lasset vns hinzu tretten mit Frewdigkeit zu dem Gnadenstuel / auff das wir Barmhertzigkeit entpfahen / vnd Gnade finden / auff die Zeit / wann vns Huͤlffe noht sein wird.</p> <p>Vnd baldt darauff: Christus hat sich nicht selbst in diese Ehre gesetzt / das er Hoherpriester wuͤrde / sondern der zu jm gesagt hat: Du bist mein Sohn / vnnd du bist ein Priester in Ewigkeit / </p> </div> </body> </text> </TEI> [37/0093]
Summa / wie vnd nach welcher Natur der HERR Christus vnser Haͤupt / Erloͤser / Gerechtmacher / Mittler / Fuͤrsprecher / Aduocat / Seligmacher oder Heilandt / Koͤnig vnd Hoherpriester ist / also vnd nach derselben Natur ruffen wir jn auch an / ehren vñ preisen jhn. Item / wie wir getaufft werden auff den HERRN Christum / also ehren wir jhn / vnd beten jhn an.
Nun ist aber der HERR Christus nicht allein nach seiner Goͤttlichen Natur / sondern auch nach seiner angenommenen Menschlichen Natur / vnd also nach seinen beyden vnzertrennlichen Naturẽ vnser Haupt / vnser Erloͤser / Mittler / Vorsprecher / Heiland / Koͤnig / Hoherpriester / Ertzbischoff / vñ Versoͤhner / etc. Vnd wir werden getaufft / nicht allein nur auff die Gottheit Christi / sondern alle / die wir in Christum Ihesum getaufft sein / die sein in seinen Todt getaufft / Rom. 6. welchen Todt er erlitten hat nach seinem Fleisch. 1. Pet. 3. Darumb folget vnwidersprechlich war / das wir Christum entweder ehren vnd anbeten sollen nach seinen beyden Naturen gantz vnd vnzertreñlich / oder aber sollen gar keinen Christum haben / vnd also aller Gnaden / alles Trostes / vnd aller Seligkeit beraubet sein. Darumb spricht auch die Epistel zu den Ebreern am 5. Cap. Wir haben einen grossen Hohenpriester / Ihesum / den Son Gottes (nach seiner Goͤttlichen Natur) der gen Himmel gefahren ist (nach seiner angenom̃enen Menschlichen Natur) So lasset vns nun halten an den Bekaͤndtnuͤssen / dann wir haben nicht einen Hohenpriester / der nicht koͤnne Mitleyden haben mit vnser Schwachheit / sondern der versucht ist allenthalben / gleich wie wir / doch ohne Suͤnde / Darumb lasset vns hinzu tretten mit Frewdigkeit zu dem Gnadenstuel / auff das wir Barmhertzigkeit entpfahen / vnd Gnade finden / auff die Zeit / wann vns Huͤlffe noht sein wird.
Vnd baldt darauff: Christus hat sich nicht selbst in diese Ehre gesetzt / das er Hoherpriester wuͤrde / sondern der zu jm gesagt hat: Du bist mein Sohn / vnnd du bist ein Priester in Ewigkeit /
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/93>, abgerufen am 22.07.2024. |