Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.wird. Dann wir behalten den Vnterscheidt der Naturn in Christo / vnd vermengen die Naturn nicht / so wenig in der Anruffung / als in der persönlichen Vereinigung selbst. Wir beten auch das Fleisch Christi nicht an / von wegen seiner wesentlichen vnd natürlichen Eigenschafften / auch nit von wegen der grossen Gaben / damit die Menschheit Christi mehr / höher vnd grösser / dann alle andere Creaturn / begabet ist / welche erschaffene endliche Gaben sein / gleich als were die vrsache der Anruffung vnd des Anbetens im Fleisch Christi selbst / aliquid formaliter haerens in carne Christi, wie wir dann auch nit jrgend eine Verwandlung der Menschlichen Natur in die Gottheit / oder ein exaequationem, Vergleichung der Naturn / dichten noch zulassen / sondern / wie bißher gesagt / sehen wir auff die persönliche vnzertrennliche Vereinigung beyder Naturn / vmb welcher willen / vnd nach Art derselben / wir die hertzliche wahre Anruffung auff die Menschliche Natur in Christo so wol / als auff seine Göttliche / vnd also auff die gantze Person Christi richten / Wie die gantze rechtgläubige Kirche zu jeder zeit geleret hat / vnd die Zeugnüß derselben / so wir baldt erzehlen wöllen / solches klärlich anzeigen werden / auff das alle fromme rechtsinnige Christen gnugsam vnd deutlich sehen dz wir nichts newes haben / halten vnd lehren / sondern den rechten / alten / waren Christlichen Glauben / durch Gottes Gnade / behalten vnd fort setzen / beyde wz die Lehre an jr selbst / vnd auch die wort / Rede vnd Phrases belanget / vnd das demnach die gantze Welt greiffen vnd vrtheilen könne / das vnser Gegentheil / so vns derwegen anfallen / beyde die heilige Schrifft / vnd der alten recht glaubigen Kirchen Bekändtnüß / Lehre vnd Reden zu verdammen sich vnterstehen / Doch vergeblich. Dann wie jhre eigene Wort lauten / die wir zuuor angezogen / schreyen sie one Schew vnd vnuerschampt / das das obiectu, darauff vnser Glaub im Gebet / Ehre / Dienst vnd Anruffung Christi gerichtet ist / vnnd dahin vnd darauff vnser Hertze / Sinn wird. Dann wir behalten den Vnterscheidt der Naturn in Christo / vnd vermengen die Naturn nicht / so wenig in der Anruffung / als in der persoͤnlichen Vereinigung selbst. Wir beten auch das Fleisch Christi nicht an / von wegen seiner wesentlichen vnd natuͤrlichen Eigenschafftẽ / auch nit von wegen der grossen Gaben / damit die Menschheit Christi mehr / hoͤher vnd groͤsser / dann alle andere Creaturn / begabet ist / welche erschaffene endliche Gaben sein / gleich als were die vrsache der Anruffung vnd des Anbetens im Fleisch Christi selbst / aliquid formaliter haerens in carne Christi, wie wir dañ auch nit jrgend eine Verwandlung der Menschlichen Natur in die Gottheit / oder ein exaequationem, Vergleichung der Naturn / dichten noch zulassen / sondern / wie bißher gesagt / sehen wir auff die persoͤnliche vnzertreñliche Vereinigung beyder Naturn / vmb welcher willen / vnd nach Art derselben / wir die hertzliche wahre Anruffung auff die Menschliche Natur in Christo so wol / als auff seine Goͤttliche / vnd also auff die gantze Person Christi richten / Wie die gantze rechtglaͤubige Kirche zu jeder zeit geleret hat / vnd die Zeugnuͤß derselben / so wir baldt erzehlen woͤllen / solches klaͤrlich anzeigen werden / auff das alle fromme rechtsinnige Christen gnugsam vnd deutlich sehen dz wir nichts newes haben / halten vnd lehren / sondern den rechten / alten / waren Christlichen Glauben / durch Gottes Gnade / behalten vnd fort setzen / beyde wz die Lehre an jr selbst / vnd auch die wort / Rede vnd Phrases belanget / vnd das demnach die gantze Welt greiffen vnd vrtheilen koͤnne / das vnser Gegentheil / so vns derwegen anfallẽ / beyde die heilige Schrifft / vnd der alten recht glaubigen Kirchen Bekaͤndtnuͤß / Lehre vnd Reden zu verdammen sich vnterstehen / Doch vergeblich. Dann wie jhre eigene Wort lauten / die wir zuuor angezogen / schreyen sie one Schew vnd vnuerschampt / das das obiectu, darauff vnser Glaub im Gebet / Ehre / Dienst vnd Anruffung Christi gerichtet ist / vnnd dahin vnd darauff vnser Hertze / Sinn <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0086"/> wird. 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wird. Dann wir behalten den Vnterscheidt der Naturn in Christo / vnd vermengen die Naturn nicht / so wenig in der Anruffung / als in der persoͤnlichen Vereinigung selbst.
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Dann wie jhre eigene Wort lauten / die wir zuuor angezogen / schreyen sie one Schew vnd vnuerschampt / das das obiectu, darauff vnser Glaub im Gebet / Ehre / Dienst vnd Anruffung Christi gerichtet ist / vnnd dahin vnd darauff vnser Hertze / Sinn
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/86>, abgerufen am 22.07.2024. |