Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Wort / das Mensch worden / nicht vmb sein selbst willen / sondern darumb vnd von deßwegen / das es mit dem wort oder Son Gottes persönlich vereinigt ist. Wir sagen auch nicht / das wir das blosse Fleisch anbeten / sondern Gottes Fleisch / oder GOTT der Fleisch worden oder Menschliche Natur an sich genommen hat. Item / Die Menschliche Natur Christi sey mit der hohen Ehre / die Gott allein gebühret / anzubeten / Doch nicht / sicut Commentator Damascen. in cap. 8. Lib 3. scribit, cum per seipsam consideratur, non habita ratione Verbi, cui vnitur in vna hypostasi, sed vt attenditur, vnita Verbo in vnitate personae, cui merito debetur adoratio, honor, gloria & benedictio, sicut Apocal. 5. hoc insinuatur, vbi omnes creaturae dicunt sedenti in throno, & agno, benedictio, gloria & potestas, in secula seculorum. Vbi per sedentem in throno diuinitas, & per agnum humanitas Christi designatur. Christus igitur etiam vt homo adorandus est, & in scripturis adorari praedicatur, quod idem quoque sit Deus. Haec ibi. Das ist / Das nicht / wann sie betrachtet wird ohne oder ausserhalb des Worts / mit welchem sie persönlich vereiniget / sondern also / wann sie betrachtet wird / wie sie mit dem Wort persönlich vereinigt / dem billich gebührt die Anruffung / Herrligkeit vnnd Segen / wie Apocal. 5. dieses angedeutet wirdt / da alle Creaturn sprechen: Lob / Ehr vnd Preiß / Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit / sey dem Lamb / vnd dem der auff dem Stuel saß / Dadurch dann / der auff dem Stuel saß / die Gottheit / durch das Lamb aber die Menschliche Natur Christi angezeiget wird. Derwegen auch Christus als ein Mensch anzubeten ist / vnd die Schrifft sagt / das er sol angebetet werden / dieweil er auch Gott sey / etc. Also halten nun vnd lehren vnsere Kirchen / das in vnserm Gebet vnd in der Anruffung Christi vnser Glaub nicht schlechts allein zum Fleisch oder zur angenommenen Menschlichen Natur Christi / als zu einer blossen Creatur gerichtet sey. Item / auch nicht gleich also / wie die Göttliche Natur an vnd für sich selbst angebeten Wort / das Mensch worden / nicht vmb sein selbst willen / sondern darumb vnd von deßwegen / das es mit dem wort oder Son Gottes persoͤnlich vereinigt ist. Wir sagen auch nicht / das wir das blosse Fleisch anbeten / sondern Gottes Fleisch / oder GOTT der Fleisch worden oder Menschliche Natur an sich genommen hat. Item / Die Menschliche Natur Christi sey mit der hohen Ehre / die Gott allein gebuͤhret / anzubeten / Doch nicht / sicut Commentator Damascen. in cap. 8. Lib 3. scribit, cùm per seipsam consideratur, non habita ratione Verbi, cui vnitur in vna hypostasi, sed vt attenditur, vnita Verbo in vnitate personae, cui meritò debetur adoratio, honor, gloria & benedictio, sicut Apocal. 5. hoc insinuatur, vbi omnes creaturae dicunt sedenti in throno, & agno, benedictio, gloria & potestas, in secula seculorum. Vbi per sedentem in throno diuinitas, & per agnum humanitas Christi designatur. Christus igitur etiam vt homo adorandus est, & in scripturis adorari praedicatur, quod idem quoque sit Deus. Haec ibi. Das ist / Das nicht / wann sie betrachtet wird ohne oder ausserhalb des Worts / mit welchem sie persoͤnlich vereiniget / sondern also / wann sie betrachtet wird / wie sie mit dem Wort persoͤnlich vereinigt / dem billich gebuͤhrt die Anruffung / Herrligkeit vnnd Segen / wie Apocal. 5. dieses angedeutet wirdt / da alle Creaturn sprechen: Lob / Ehr vnd Preiß / Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit / sey dem Lamb / vñ dem der auff dem Stuel saß / Dadurch dann / der auff dem Stuel saß / die Gottheit / durch das Lamb aber die Menschliche Natur Christi angezeiget wird. Derwegen auch Christus als ein Mensch anzubeten ist / vnd die Schrifft sagt / das er sol angebetet werden / dieweil er auch Gott sey / etc. Also halten nun vnd lehren vnsere Kirchen / das in vnserm Gebet vnd in der Anruffung Christi vnser Glaub nicht schlechts allein zum Fleisch oder zur angenommenen Menschlichen Natur Christi / als zu einer blossen Creatur gerichtet sey. Item / auch nicht gleich also / wie die Goͤttliche Natur an vnd fuͤr sich selbst angebetẽ <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0085" n="33"/> Wort / das Mensch worden / nicht vmb sein selbst willen / sondern darumb vnd von deßwegen / das es mit dem wort oder Son Gottes persoͤnlich vereinigt ist. Wir sagen auch nicht / das wir das blosse Fleisch anbeten / sondern Gottes Fleisch / oder GOTT der Fleisch worden oder Menschliche Natur an sich genommen hat. Item / Die Menschliche Natur Christi sey mit der hohen Ehre / die Gott allein gebuͤhret / anzubeten / Doch nicht / <hi rendition="#i">sicut Commentator Damascen. in cap. 8. Lib 3. scribit, cùm per seipsam consideratur, non habita ratione Verbi, cui vnitur in vna hypostasi, sed vt attenditur, vnita Verbo in vnitate personae, cui meritò debetur adoratio, honor, gloria & benedictio, sicut Apocal. 5. hoc insinuatur, vbi omnes creaturae dicunt sedenti in throno, & agno, benedictio, gloria & potestas, in secula seculorum. Vbi per sedentem in throno diuinitas, & per agnum humanitas Christi designatur. Christus igitur etiam vt homo adorandus est, & in scripturis adorari praedicatur, quod idem <expan>quoque</expan> sit Deus. Haec ibi</hi>. Das ist / Das nicht / wann sie betrachtet wird ohne oder ausserhalb des Worts / mit welchem sie persoͤnlich vereiniget / sondern also / wann sie betrachtet wird / wie sie mit dem Wort persoͤnlich vereinigt / dem billich gebuͤhrt die Anruffung / Herrligkeit vnnd Segen / wie Apocal. 5. dieses angedeutet wirdt / da alle Creaturn sprechen: Lob / Ehr vnd Preiß / Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit / sey dem Lamb / vñ dem der auff dem Stuel saß / Dadurch dann / der auff dem Stuel saß / die Gottheit / durch das Lamb aber die Menschliche Natur Christi angezeiget wird. Derwegen auch Christus als ein Mensch anzubeten ist / vnd die Schrifft sagt / das er sol angebetet werden / dieweil er auch Gott sey / etc.</p> <p>Also halten nun vnd lehren vnsere Kirchen / das in vnserm Gebet vnd in der Anruffung Christi vnser Glaub nicht schlechts allein zum Fleisch oder zur angenommenen Menschlichen Natur Christi / als zu einer blossen Creatur gerichtet sey. Item / auch nicht gleich also / wie die Goͤttliche Natur an vnd fuͤr sich selbst angebetẽ </p> </div> </body> </text> </TEI> [33/0085]
Wort / das Mensch worden / nicht vmb sein selbst willen / sondern darumb vnd von deßwegen / das es mit dem wort oder Son Gottes persoͤnlich vereinigt ist. Wir sagen auch nicht / das wir das blosse Fleisch anbeten / sondern Gottes Fleisch / oder GOTT der Fleisch worden oder Menschliche Natur an sich genommen hat. Item / Die Menschliche Natur Christi sey mit der hohen Ehre / die Gott allein gebuͤhret / anzubeten / Doch nicht / sicut Commentator Damascen. in cap. 8. Lib 3. scribit, cùm per seipsam consideratur, non habita ratione Verbi, cui vnitur in vna hypostasi, sed vt attenditur, vnita Verbo in vnitate personae, cui meritò debetur adoratio, honor, gloria & benedictio, sicut Apocal. 5. hoc insinuatur, vbi omnes creaturae dicunt sedenti in throno, & agno, benedictio, gloria & potestas, in secula seculorum. Vbi per sedentem in throno diuinitas, & per agnum humanitas Christi designatur. Christus igitur etiam vt homo adorandus est, & in scripturis adorari praedicatur, quod idem quoque sit Deus. Haec ibi. Das ist / Das nicht / wann sie betrachtet wird ohne oder ausserhalb des Worts / mit welchem sie persoͤnlich vereiniget / sondern also / wann sie betrachtet wird / wie sie mit dem Wort persoͤnlich vereinigt / dem billich gebuͤhrt die Anruffung / Herrligkeit vnnd Segen / wie Apocal. 5. dieses angedeutet wirdt / da alle Creaturn sprechen: Lob / Ehr vnd Preiß / Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit / sey dem Lamb / vñ dem der auff dem Stuel saß / Dadurch dann / der auff dem Stuel saß / die Gottheit / durch das Lamb aber die Menschliche Natur Christi angezeiget wird. Derwegen auch Christus als ein Mensch anzubeten ist / vnd die Schrifft sagt / das er sol angebetet werden / dieweil er auch Gott sey / etc.
Also halten nun vnd lehren vnsere Kirchen / das in vnserm Gebet vnd in der Anruffung Christi vnser Glaub nicht schlechts allein zum Fleisch oder zur angenommenen Menschlichen Natur Christi / als zu einer blossen Creatur gerichtet sey. Item / auch nicht gleich also / wie die Goͤttliche Natur an vnd fuͤr sich selbst angebetẽ
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/85 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/85>, abgerufen am 22.07.2024. |