Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Newstedter Buch. pag. 327. Berichtauff die Antilogias / damit dz gegenteil den artickel von der recht fertigung / wie er im Concordi-Buch tracti ert / beschüldiget. Also geben sie für / das auch die verwerffung dieser Reden: Das die Gerechtigkeit des Glaubens die gegenwart guter werck erfordere / etc. Einer erklerung bedürffte. Dergleichen auch die verdammung folgender rede / in welcher die propositio verworffen wirt / das der Gerechtmachende glaube auch dieser sey / so one wahre busse vnd Liebe sey / etc. bedürffe eine Conciliation mit der vorgehenden Rede / vnd mit der verantwortung dieses Gegenwurffs: Der glaube ist nicht alleine. Ergo, So macht er auch nicht alleine gerecht. Item mit der verantwortung dieses Arguments: der Glaube ist ein werck. Ergo, so machen die Werck gerecht. Nun ist aber dises alles dermassen in libro Concordiae ver waret / das es dieser Calumnien gar nicht bedürffet. Dann so viel die erste rede anlanget / erkleret sich das Concordibuch / pag. 280. da sie auch ausgesetzt / das gemeldte phrasis darumb verworffen sey / diweil sie anders nicht / als de causa, von der vrsach der rechtfertigung / könne verstanden werden. Dann was also notwendig gegenwertig ist zur rechtfertigung / das one desselbigen gegenwart die rechtfortigung nicht sein oder geschehen kan / das muß freylich de causa, von der vrsach der Rechtfertigung selbst verstanden werden. Nun kan aber das mit nichten passieren / das die guten werck sollen für ein vrsach der Reichtfertigung gehalten werden / man nenne es Efficientem, eine wirckende vrsach / oder sine qua non, das ist / eine solche vrsach / ohne welche der Sündige Mensch für Gott nicht könne gerecht werden. Die ander Rede betreffendt / verstehet sich selbst / warumb sie verworffen sey / nemlich damit / wann sichere ruchlose leut hören / das die gegenwart guter werck zur Rechtfertigung selbst / als ein vrsach / nicht nötig sey / sie nicht in den wahn geraten / weil sie als ein vrsach der rechtfertigung ausgesetzt / das man derhalben lehre vnd wölle / das der Glaube auch ein rechter Glaube sey / welcher ohne Busse vnd Liebe ist vnd bleibet. Dann ob wol das nicht kan Newstedter Buch. pag. 327. Berichtauff die Antilogias / damit dz gegenteil den artickel võ der recht fertigung / wie er im Concordi-Buch tracti ert / beschuͤldiget. Also geben sie fuͤr / das auch die verwerffung dieser Reden: Das die Gerechtigkeit des Glaubens die gegenwart guter werck erfordere / etc. Einer erklerung beduͤrffte. Dergleichen auch die verdammung folgender rede / in welcher die propositio verworffen wirt / das der Gerechtmachende glaube auch dieser sey / so one wahre busse vnd Liebe sey / etc. beduͤrffe eine Conciliation mit der vorgehenden Rede / vnd mit der verantwortung dieses Gegenwurffs: Der glaube ist nicht alleine. Ergo, So macht er auch nicht alleine gerecht. Item mit der verantwortung dieses Arguments: der Glaube ist ein werck. Ergo, so machen die Werck gerecht. Nun ist aber dises alles dermassen in libro Concordiae ver waret / das es dieser Calumnien gar nicht beduͤrffet. Dann so viel die erste rede anlanget / erkleret sich das Concordibuch / pag. 280. da sie auch ausgesetzt / das gemeldte phrasis darumb verworffen sey / diweil sie anders nicht / als de causa, von der vrsach der rechtfertigung / koͤnne verstanden werden. Dann was also notwendig gegenwertig ist zur rechtfertigung / das one desselbigen gegenwart die rechtfortigung nicht sein oder geschehen kan / das muß freylich de causa, von der vrsach der Rechtfertigung selbst verstanden werden. Nun kan aber das mit nichten passieren / das die guten werck sollen fuͤr ein vrsach der Reichtfertigung gehalten werden / man nenne es Efficientem, eine wirckende vrsach / oder sine qua non, das ist / eine solche vrsach / ohne welche der Suͤndige Mensch fuͤr Gott nicht koͤnne gerecht werden. Die ander Rede betreffendt / verstehet sich selbst / warumb sie verworffen sey / nemlich damit / wann sichere ruchlose leut hoͤren / das die gegenwart guter werck zur Rechtfertigung selbst / als ein vrsach / nicht noͤtig sey / sie nicht in den wahn geraten / weil sie als ein vrsach der rechtfertigung ausgesetzt / das man derhalben lehre vnd woͤlle / das der Glaube auch ein rechter Glaube sey / welcher ohne Busse vnd Liebe ist vnd bleibet. 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Nun ist aber dises alles dermassen in libro Concordiae ver waret / das es dieser Calumnien gar nicht beduͤrffet. Dann so viel die erste rede anlanget / erkleret sich das Concordibuch / pag. 280. da sie auch ausgesetzt / das gemeldte phrasis darumb verworffen sey / diweil sie anders nicht / als de causa, von der vrsach der rechtfertigung / koͤnne verstanden werden. Dann was also notwendig gegenwertig ist zur rechtfertigung / das one desselbigen gegenwart die rechtfortigung nicht sein oder geschehen kan / das muß freylich de causa, von der vrsach der Rechtfertigung selbst verstanden werden.</p> <p>Nun kan aber das mit nichten passieren / das die guten werck sollen fuͤr ein vrsach der Reichtfertigung gehalten werden / man nenne es Efficientem, eine wirckende vrsach / oder sine qua non, das ist / eine solche vrsach / ohne welche der Suͤndige Mensch fuͤr Gott nicht koͤnne gerecht werden.</p> <p>Die ander Rede betreffendt / verstehet sich selbst / warumb sie verworffen sey / nemlich damit / wann sichere ruchlose leut hoͤren / das die gegenwart guter werck zur Rechtfertigung selbst / als ein vrsach / nicht noͤtig sey / sie nicht in den wahn geraten / weil sie als ein vrsach der rechtfertigung ausgesetzt / das man derhalben lehre vnd woͤlle / das der Glaube auch ein rechter Glaube sey / welcher ohne Busse vnd Liebe ist vnd bleibet. 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Also geben sie fuͤr / das auch die verwerffung dieser Reden: Das die Gerechtigkeit des Glaubens die gegenwart guter werck erfordere / etc. Einer erklerung beduͤrffte. Dergleichen auch die verdammung folgender rede / in welcher die propositio verworffen wirt / das der Gerechtmachende glaube auch dieser sey / so one wahre busse vnd Liebe sey / etc. beduͤrffe eine Conciliation mit der vorgehenden Rede / vnd mit der verantwortung dieses Gegenwurffs: Der glaube ist nicht alleine. Ergo, So macht er auch nicht alleine gerecht. Item mit der verantwortung dieses Arguments: der Glaube ist ein werck. Ergo, so machen die Werck gerecht. Nun ist aber dises alles dermassen in libro Concordiae ver waret / das es dieser Calumnien gar nicht beduͤrffet. Dann so viel die erste rede anlanget / erkleret sich das Concordibuch / pag. 280. da sie auch ausgesetzt / das gemeldte phrasis darumb verworffen sey / diweil sie anders nicht / als de causa, von der vrsach der rechtfertigung / koͤnne verstanden werden. Dann was also notwendig gegenwertig ist zur rechtfertigung / das one desselbigen gegenwart die rechtfortigung nicht sein oder geschehen kan / das muß freylich de causa, von der vrsach der Rechtfertigung selbst verstanden werden.
Nun kan aber das mit nichten passieren / das die guten werck sollen fuͤr ein vrsach der Reichtfertigung gehalten werden / man nenne es Efficientem, eine wirckende vrsach / oder sine qua non, das ist / eine solche vrsach / ohne welche der Suͤndige Mensch fuͤr Gott nicht koͤnne gerecht werden.
Die ander Rede betreffendt / verstehet sich selbst / warumb sie verworffen sey / nemlich damit / wann sichere ruchlose leut hoͤren / das die gegenwart guter werck zur Rechtfertigung selbst / als ein vrsach / nicht noͤtig sey / sie nicht in den wahn geraten / weil sie als ein vrsach der rechtfertigung ausgesetzt / das man derhalben lehre vnd woͤlle / das der Glaube auch ein rechter Glaube sey / welcher ohne Busse vnd Liebe ist vnd bleibet. Dann ob wol das nicht kan
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