Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Solcher massen geben sie auch für / das diese rede im ConcordibuchNewstedter Buch. pag. 325. pag. 271. Der Prediger solle nicht zweiffeln / das Gott bey dem gepretigten Wort wölle gegenwertig sein / etc. hette billich sollen besser erkleret werden / sintemal der H. Geist nur in den ausserwelten krefftig sey etc. So doch ein Prediger des Göttlichen worts / dieweil jm die Ausserwelten nicht also bekandt sindt / vnd die schrifft sagt: Das Gott wölle / das allen Menschen geholffen werde / billich an keinen zuhörer verzweiffelt / so lang er am leben ist / vnd das wort hören kan / dan Christus den Schecher auchNewstedter Buch. pag. 325. am letzten ende bekehret / vnd zu gnaden genommen. Also arrodieren sie auch das / da im Christlichen Concordibuch gesagt: Es sey auch allezeit aus dem fülen der Gnade Gottes zu vrteilen / ob wir in gnaden sindt / da sie doch bekennen müssen / das es recht geredt sey / wann solche wort also verstanden werden (wie wirs dann auch anderst nicht verstehen / oder verstanden haben wöllen) das nemlich aus dem füllen oder empfinden der grosheit Göttlicher gnaden / welchs offtmals / sonderlich in den hohen anfechtungen / vnd fühlen deß zorns Gottes / in der gleubigen hertzen sehr schwach vnd gering ist: sonder aus der gewißheit der vnfelbaren gnaden verheissung von vnser Seligkeit vnd Gottes gnaden gegen vns / solle vnd müsse geurteilt werden. Vndist vns nie in sinn komen / das sie dichten / man wölle mit gemeldten worten verstehen / das auch die Vngleubigen sich bereden sollen / das sie gleuben / dieweil die verheissung gemein sey / das der H. Geist durchs Predigampt wölle krefftig seyn. Gleicher weise machen sie ein groß geschrey daruon / das imNewstedter Buch. pag 326. Corcordibuch die ahrt zu reden außgesetzt / das drey vrsachen in der bekerung der Menschen zusamen kommen / etc. da doch in gemeltem Buch / pag. 275. ausdrücklich dabey gesetzt / das also vnd darumb gemelte Phrasis ausgesetzt vnd verworffen wird / wann man solche drey vrsachen Efficientes, das ist / wirckende vrsachen heisset / wie dann vnuerneinlich geschehen ist. Solcher massen geben sie auch fuͤr / das diese rede im ConcordibuchNewstedter Buch. pag. 325. pag. 271. Der Prediger solle nicht zweiffeln / das Gott bey dem gepretigten Wort woͤlle gegenwertig sein / etc. hette billich sollen besser erkleret werden / sintemal der H. Geist nur in den ausserwelten krefftig sey etc. So doch ein Prediger des Goͤttlichen worts / dieweil jm die Ausserwelten nicht also bekandt sindt / vnd die schrifft sagt: Das Gott woͤlle / das allen Menschen geholffen werde / billich an keinen zuhoͤrer verzweiffelt / so lang er am leben ist / vnd das wort hoͤren kan / dan Christus den Schecher auchNewstedter Buch. pag. 325. am letzten ende bekehret / vnd zu gnaden genommen. Also arrodieren sie auch das / da im Christlichen Concordibuch gesagt: Es sey auch allezeit aus dem fuͤlen der Gnade Gottes zu vrteilen / ob wir in gnaden sindt / da sie doch bekennen muͤssen / das es recht geredt sey / wann solche wort also verstanden werden (wie wirs dann auch anderst nicht verstehen / oder verstanden haben woͤllen) das nemlich aus dem fuͤllen oder empfinden der grosheit Goͤttlicher gnaden / welchs offtmals / sonderlich in den hohen anfechtungen / vnd fuͤhlen deß zorns Gottes / in der gleubigen hertzen sehr schwach vnd gering ist: sonder aus der gewißheit der vnfelbaren gnaden verheissung von vnser Seligkeit vnd Gottes gnaden gegen vns / solle vnd muͤsse geurteilt werden. Vndist vns nie in sinn komen / das sie dichten / man woͤlle mit gemeldten worten verstehen / das auch die Vngleubigen sich bereden sollen / das sie gleuben / dieweil die verheissung gemein sey / das der H. Geist durchs Predigampt woͤlle krefftig seyn. Gleicher weise machen sie ein groß geschrey daruon / das imNewstedter Buch. pag 326. Corcordibuch die ahrt zu reden außgesetzt / das drey vrsachen in der bekerung der Menschen zusamen kommen / etc. da doch in gemeltem Buch / pag. 275. ausdruͤcklich dabey gesetzt / das also vnd darumb gemelte Phrasis ausgesetzt vnd verworffen wird / wann man solche drey vrsachen Efficientes, das ist / wirckende vrsachen heisset / wie dann vnuerneinlich geschehen ist. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0621" n="301"/> <p>Solcher massen geben sie auch fuͤr / das diese rede im Concordibuch<note place="right">Newstedter Buch. pag. 325.</note> pag. 271. Der Prediger solle nicht zweiffeln / das Gott bey dem gepretigten Wort woͤlle gegenwertig sein / etc. hette billich sollen besser erkleret werden / sintemal der H. Geist nur in den ausserwelten krefftig sey etc. So doch ein Prediger des Goͤttlichen worts / dieweil jm die Ausserwelten nicht also bekandt sindt / vnd die schrifft sagt: Das Gott woͤlle / das allen Menschen geholffen werde / billich an keinen zuhoͤrer verzweiffelt / so lang er am leben ist / vnd das wort hoͤren kan / dan Christus den Schecher auch<note place="right">Newstedter Buch. pag. 325.</note> am letzten ende bekehret / vnd zu gnaden genommen.</p> <p>Also arrodieren sie auch das / da im Christlichen Concordibuch gesagt: Es sey auch allezeit aus dem fuͤlen der Gnade Gottes zu vrteilen / ob wir in gnaden sindt / da sie doch bekennen muͤssen / das es recht geredt sey / wann solche wort also verstanden werden (wie wirs dann auch anderst nicht verstehen / oder verstanden haben woͤllen) das nemlich aus dem fuͤllen oder empfinden der grosheit Goͤttlicher gnaden / welchs offtmals / sonderlich in den hohen anfechtungen / vnd fuͤhlen deß zorns Gottes / in der gleubigen hertzen sehr schwach vnd gering ist: sonder aus der gewißheit der vnfelbaren gnaden verheissung von vnser Seligkeit vnd Gottes gnaden gegen vns / solle vnd muͤsse geurteilt werden. Vndist vns nie in sinn komen / das sie dichten / man woͤlle mit gemeldten worten verstehen / das auch die Vngleubigen sich bereden sollen / das sie gleuben / dieweil die verheissung gemein sey / das der H. Geist durchs Predigampt woͤlle krefftig seyn.</p> <p>Gleicher weise machen sie ein groß geschrey daruon / das im<note place="right">Newstedter Buch. pag 326.</note> Corcordibuch die ahrt zu reden außgesetzt / das drey vrsachen in der bekerung der Menschen zusamen kommen / etc. da doch in gemeltem Buch / pag. 275. ausdruͤcklich dabey gesetzt / das also vnd darumb gemelte Phrasis ausgesetzt vnd verworffen wird / wann man solche drey vrsachen Efficientes, das ist / wirckende vrsachen heisset / wie dann vnuerneinlich geschehen ist.</p> </div> </body> </text> </TEI> [301/0621]
Solcher massen geben sie auch fuͤr / das diese rede im Concordibuch pag. 271. Der Prediger solle nicht zweiffeln / das Gott bey dem gepretigten Wort woͤlle gegenwertig sein / etc. hette billich sollen besser erkleret werden / sintemal der H. Geist nur in den ausserwelten krefftig sey etc. So doch ein Prediger des Goͤttlichen worts / dieweil jm die Ausserwelten nicht also bekandt sindt / vnd die schrifft sagt: Das Gott woͤlle / das allen Menschen geholffen werde / billich an keinen zuhoͤrer verzweiffelt / so lang er am leben ist / vnd das wort hoͤren kan / dan Christus den Schecher auch am letzten ende bekehret / vnd zu gnaden genommen.
Newstedter Buch. pag. 325.
Newstedter Buch. pag. 325. Also arrodieren sie auch das / da im Christlichen Concordibuch gesagt: Es sey auch allezeit aus dem fuͤlen der Gnade Gottes zu vrteilen / ob wir in gnaden sindt / da sie doch bekennen muͤssen / das es recht geredt sey / wann solche wort also verstanden werden (wie wirs dann auch anderst nicht verstehen / oder verstanden haben woͤllen) das nemlich aus dem fuͤllen oder empfinden der grosheit Goͤttlicher gnaden / welchs offtmals / sonderlich in den hohen anfechtungen / vnd fuͤhlen deß zorns Gottes / in der gleubigen hertzen sehr schwach vnd gering ist: sonder aus der gewißheit der vnfelbaren gnaden verheissung von vnser Seligkeit vnd Gottes gnaden gegen vns / solle vnd muͤsse geurteilt werden. Vndist vns nie in sinn komen / das sie dichten / man woͤlle mit gemeldten worten verstehen / das auch die Vngleubigen sich bereden sollen / das sie gleuben / dieweil die verheissung gemein sey / das der H. Geist durchs Predigampt woͤlle krefftig seyn.
Gleicher weise machen sie ein groß geschrey daruon / das im Corcordibuch die ahrt zu reden außgesetzt / das drey vrsachen in der bekerung der Menschen zusamen kommen / etc. da doch in gemeltem Buch / pag. 275. ausdruͤcklich dabey gesetzt / das also vnd darumb gemelte Phrasis ausgesetzt vnd verworffen wird / wann man solche drey vrsachen Efficientes, das ist / wirckende vrsachen heisset / wie dann vnuerneinlich geschehen ist.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/621>, abgerufen am 23.07.2024. |