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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Hie reden Basilius vnd Chrisostomus viel anderst / dann der heylige Geist / welcher bezeuget / das nicht der verloren Mensche vnd Sünder den anfang mache / vnd nicht nur auff der Erden liege / vnd die Hende biete / sondern das der Mensch todt sey durch die Sünde / der keine Hende Gott bieten könne / aus eygenen krefften / sondern das auch solches / wie auch das Wöllen / Gottes wercke sey / daraus der Christliche leser zu vernemen / das solche Sprü che vom Freyen willen / nicht können gebraucht werden / wie von ermelten Lehrern geschehen / dieweil die heylige Schrifft lauter bezeuget / das auch alle gute gedancken Gottes werck in vns sein / damit wir Gott weder begegnen / noch vns vom Vater ziehen lassen / wann er nicht zuuor durch seinen heyligen Geist in vns gewircket hette / das wir jme die Hende bieten / vnd zu jm begeren köndten / Philip. 1. Aus welchem auch ferner klar zuuernemen / das hieran nicht wol gethan / das die Jugendt in Schulen auff gemelte Authores gewiesen / dieweil sie dlesen Artickel nicht richtig tradiert / etc.

Daher auch dieses verursachet / das vmb so viel desto mehr Chrysostomi vnd Basilij Namen dem Christlichen Concordibuch (die liebe Jugent vnd jedermenniglich zuuerwarnen / wie gemelt) inserirt.

Als dann locis communibus D, Philippi Melanchtonis, die Lehr de viribus humanis nicht richtig / noch formae sanorum verborum ehnlich / so ist ein notthurfft gewesen / das wir die liebe Jugent dessen erinnerten / vnd im Concordibuch für falscher Lere warneten. Es ist vnuerneinlich / das D. Philip. Melanchten / vnser aller Praeceptor, ein hoher fürtrefflicher Man gewesen / der sich vmb die gantze gemeine Christi sehr wol verdienet hat / die hohen Artickel des Christlichen Glaubens fein Methodice tractirt / darumb seine Schrifften mit sonderm fleiß zu lesen sein / aber was gleichwol mit Gottes Wort nit vberein kömpt / müssen

Hie reden Basilius vnd Chrisostomus viel anderst / dann der heylige Geist / welcher bezeuget / das nicht der verloren Mensche vnd Suͤnder den anfang mache / vnd nicht nur auff der Erden liege / vnd die Hende biete / sondern das der Mensch todt sey durch die Suͤnde / der keine Hende Gott bieten koͤnne / aus eygenen krefften / sondern das auch solches / wie auch das Woͤllen / Gottes wercke sey / daraus der Christliche leser zu vernemen / das solche Spruͤ che vom Freyen willen / nicht koͤnnen gebraucht werden / wie von ermelten Lehrern geschehen / dieweil die heylige Schrifft lauter bezeuget / das auch alle gute gedancken Gottes werck in vns sein / damit wir Gott weder begegnen / noch vns vom Vater ziehen lassen / wann er nicht zuuor durch seinen heyligen Geist in vns gewircket hette / das wir jme die Hende bieten / vnd zu jm begeren koͤndten / Philip. 1. Aus welchem auch ferner klar zuuernemen / das hieran nicht wol gethan / das die Jugendt in Schulen auff gemelte Authores gewiesen / dieweil sie dlesen Artickel nicht richtig tradiert / etc.

Daher auch dieses verursachet / das vmb so viel desto mehr Chrysostomi vnd Basilij Namen dem Christlichen Concordibuch (die liebe Jugent vnd jedermenniglich zuuerwarnen / wie gemelt) inserirt.

Als dann locis communibus D, Philippi Melanchtonis, die Lehr de viribus humanis nicht richtig / noch formae sanorum verborum ehnlich / so ist ein notthurfft gewesen / das wir die liebe Jugent dessen erinnerten / vnd im Concordibuch fuͤr falscher Lere warneten. Es ist vnuerneinlich / das D. Philip. Melanchten / vnser aller Praeceptor, ein hoher fuͤrtrefflicher Man gewesen / der sich vmb die gantze gemeine Christi sehr wol verdienet hat / die hohen Artickel des Christlichen Glaubens fein Methodicè tractirt / darumb seine Schrifften mit sonderm fleiß zu lesen sein / aber was gleichwol mit Gottes Wort nit vberein koͤmpt / muͤssen

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[0618] Hie reden Basilius vnd Chrisostomus viel anderst / dann der heylige Geist / welcher bezeuget / das nicht der verloren Mensche vnd Suͤnder den anfang mache / vnd nicht nur auff der Erden liege / vnd die Hende biete / sondern das der Mensch todt sey durch die Suͤnde / der keine Hende Gott bieten koͤnne / aus eygenen krefften / sondern das auch solches / wie auch das Woͤllen / Gottes wercke sey / daraus der Christliche leser zu vernemen / das solche Spruͤ che vom Freyen willen / nicht koͤnnen gebraucht werden / wie von ermelten Lehrern geschehen / dieweil die heylige Schrifft lauter bezeuget / das auch alle gute gedancken Gottes werck in vns sein / damit wir Gott weder begegnen / noch vns vom Vater ziehen lassen / wann er nicht zuuor durch seinen heyligen Geist in vns gewircket hette / das wir jme die Hende bieten / vnd zu jm begeren koͤndten / Philip. 1. Aus welchem auch ferner klar zuuernemen / das hieran nicht wol gethan / das die Jugendt in Schulen auff gemelte Authores gewiesen / dieweil sie dlesen Artickel nicht richtig tradiert / etc. Daher auch dieses verursachet / das vmb so viel desto mehr Chrysostomi vnd Basilij Namen dem Christlichen Concordibuch (die liebe Jugent vnd jedermenniglich zuuerwarnen / wie gemelt) inserirt. Als dann locis communibus D, Philippi Melanchtonis, die Lehr de viribus humanis nicht richtig / noch formae sanorum verborum ehnlich / so ist ein notthurfft gewesen / das wir die liebe Jugent dessen erinnerten / vnd im Concordibuch fuͤr falscher Lere warneten. Es ist vnuerneinlich / das D. Philip. Melanchten / vnser aller Praeceptor, ein hoher fuͤrtrefflicher Man gewesen / der sich vmb die gantze gemeine Christi sehr wol verdienet hat / die hohen Artickel des Christlichen Glaubens fein Methodicè tractirt / darumb seine Schrifften mit sonderm fleiß zu lesen sein / aber was gleichwol mit Gottes Wort nit vberein koͤmpt / muͤssen

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/618>, abgerufen am 07.06.2024.