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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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bleiben bey den worten des Abentmals / wie sie lauten / nicht zweifflende / das / weil Christus / der solche Austeilung seines Leibs vnd Bluts im Abendtmal versprochen / wahrer Gott vnd Mensch in einer vnzertrennlich Person / vnd nach seiner Menschlichen Natur zur rechten hand der Krafft Gottes erhöhet / so bedurff er keins auff vnd niderfarens seines Leibs / sondern könne dasselbe wol on einigeß auff vnd niederfahrens / was er in den worten seines Testaments versprochen hat / leisten.

Zum dritten / wann nun gefraget wirtdt / wie sich denn ein fromm Christlich hertz in den streit von der allgemeinen Gegenwart des Leibes Christi / etc. schicken oder richten soll / ist dieses die klare Antwort: Erstlich / dz die schrifft Eph. 1. vnd 4. aus drück lich sagt / das der geereutzigte vnd aufferstandene Christus nach seiner angenommenen Menschlichen Natur gesetzt sey zur rechten Gottes im Himel / vber alle Fürstenthumb / Gewalt / Macht / Herrschafft / vnd alles was gennent mag werden / nicht allein in dieser Welt / sondern auch in der zukünfftigen / vnd das jhm alles vnter seine Füsse gethan sey / das er alles in allen erfülle. Item: Der hinunter gefahren ist / das ist derselbige / der auffgefaren ist vber alle Himmel / auff das er alles erfülle. Daraus etlicher massen zuuerstehen / wie die angenommene Menschliche natur in Christo erhaben sey / vnd vber alle Creaturen zur rechten Gottes gesetzt / das Christo / auch nach seiner angenomenen Menschlichen natur / alles gegenwertig / vnd er alles in allen dingen wircke. Item / wie das Christliche Concordibuch / pag. 245. 307. recht redet / das Christus nicht allein als Gott / sondern auch als Mensch / jtzo im stand der herrligkeit / allen Crcaturen gegenwertig sey / vnd vber alle Creaturen gegenwertig regiere. Dieses kan von keinen Menschen mit Warheit widersprochen vnd verleugnet werden.

So lassen sich auch die beyde Naturen in Christo / die Göttliche vnd Menschliche / so persönlich / vnzertrenlich / vnaufflößlich vnd indistanter miteinander vereiniget / keines Wegs durch be -

bleiben bey den worten des Abentmals / wie sie lauten / nicht zweifflende / das / weil Christus / der solche Austeilung seines Leibs vnd Bluts im Abendtmal versprochen / wahrer Gott vnd Mensch in einer vnzertrennlich Person / vnd nach seiner Menschlichen Natur zur rechten hand der Krafft Gottes erhoͤhet / so bedurff er keins auff vnd niderfarens seines Leibs / sondern koͤnne dasselbe wol on einigeß auff vnd niederfahrens / was er in den worten seines Testaments versprochen hat / leisten.

Zum dritten / wann nun gefraget wirtdt / wie sich denn ein fromm Christlich hertz in den streit von der allgemeinen Gegenwart des Leibes Christi / etc. schicken oder richten soll / ist dieses die klare Antwort: Erstlich / dz die schrifft Eph. 1. vnd 4. aus druͤck lich sagt / das der geereutzigte vnd aufferstandene Christus nach seiner angenommenen Menschlichen Natur gesetzt sey zur rechten Gottes im Himel / vber alle Fuͤrstenthumb / Gewalt / Macht / Herrschafft / vnd alles was gennent mag werden / nicht allein in dieser Welt / sondern auch in der zukuͤnfftigen / vnd das jhm alles vnter seine Fuͤsse gethan sey / das er alles in allen erfuͤlle. Item: Der hinunter gefahren ist / das ist derselbige / der auffgefaren ist vber alle Himmel / auff das er alles erfuͤlle. Daraus etlicher massen zuuerstehen / wie die angenommene Menschliche natur in Christo erhaben sey / vnd vber alle Creaturen zur rechten Gottes gesetzt / das Christo / auch nach seiner angenomenen Menschlichen natur / alles gegenwertig / vnd er alles in allen dingen wircke. Item / wie das Christliche Concordibuch / pag. 245. 307. recht redet / das Christus nicht allein als Gott / sondern auch als Mensch / jtzo im stand der herrligkeit / allen Crcaturen gegenwertig sey / vnd vber alle Creaturen gegenwertig regiere. Dieses kan von keinen Menschen mit Warheit widersprochen vnd verleugnet werden.

So lassen sich auch die beyde Naturen in Christo / die Goͤttliche vnd Menschliche / so persoͤnlich / vnzertrenlich / vnauffloͤßlich vnd indistanter miteinander vereiniget / keines Wegs durch be -

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[257/0533] bleiben bey den worten des Abentmals / wie sie lauten / nicht zweifflende / das / weil Christus / der solche Austeilung seines Leibs vnd Bluts im Abendtmal versprochen / wahrer Gott vnd Mensch in einer vnzertrennlich Person / vnd nach seiner Menschlichen Natur zur rechten hand der Krafft Gottes erhoͤhet / so bedurff er keins auff vnd niderfarens seines Leibs / sondern koͤnne dasselbe wol on einigeß auff vnd niederfahrens / was er in den worten seines Testaments versprochen hat / leisten. Zum dritten / wann nun gefraget wirtdt / wie sich denn ein fromm Christlich hertz in den streit von der allgemeinen Gegenwart des Leibes Christi / etc. schicken oder richten soll / ist dieses die klare Antwort: Erstlich / dz die schrifft Eph. 1. vnd 4. aus druͤck lich sagt / das der geereutzigte vnd aufferstandene Christus nach seiner angenommenen Menschlichen Natur gesetzt sey zur rechten Gottes im Himel / vber alle Fuͤrstenthumb / Gewalt / Macht / Herrschafft / vnd alles was gennent mag werden / nicht allein in dieser Welt / sondern auch in der zukuͤnfftigen / vnd das jhm alles vnter seine Fuͤsse gethan sey / das er alles in allen erfuͤlle. Item: Der hinunter gefahren ist / das ist derselbige / der auffgefaren ist vber alle Himmel / auff das er alles erfuͤlle. Daraus etlicher massen zuuerstehen / wie die angenommene Menschliche natur in Christo erhaben sey / vnd vber alle Creaturen zur rechten Gottes gesetzt / das Christo / auch nach seiner angenomenen Menschlichen natur / alles gegenwertig / vnd er alles in allen dingen wircke. Item / wie das Christliche Concordibuch / pag. 245. 307. recht redet / das Christus nicht allein als Gott / sondern auch als Mensch / jtzo im stand der herrligkeit / allen Crcaturen gegenwertig sey / vnd vber alle Creaturen gegenwertig regiere. Dieses kan von keinen Menschen mit Warheit widersprochen vnd verleugnet werden. So lassen sich auch die beyde Naturen in Christo / die Goͤttliche vnd Menschliche / so persoͤnlich / vnzertrenlich / vnauffloͤßlich vnd indistanter miteinander vereiniget / keines Wegs durch be -

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/533>, abgerufen am 23.07.2024.