Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.wasser rüret den Leib / vnd weschet das hertze abe / aber solches thut das wort / nicht darumb / das es geredt wirt: sondern weil es mit dem glauben gefasset wird. Ist es aber nicht Christi einsetzung? Warumb spricht er dann in den worten seines Testaments: esset / das ist mein Leib / der für euch gegeben wirdt: Vnd solte diß Abentmal Christi / so viel die substantz anlanget / darumb sein krafft vnd art verlieren / daß nicht alle / die dazu gehen / gleubig sindt / so müste der vnglaub die substantz des Abendtmals Christi selbst endern vnd auffheben? Dargegen aber spricht Paulus Rom. 3. Solte jr vnglaub Gottes glauben auffheben? das sey ferrne. So hat auch vnser Seligmacher Jesus Christus in seinem Testament nicht einen solchen vnterscheid gesetzt / das als es dann alleine soll ein gantz vnd vollkommen Sacrament seyn / wann es von den Fromen vnd gleubigen empfangen wirdt: Wann es aber von bösen oder vngleubigen empfangen wirdt / so soll es kein Sacrament / sondern nur eytel Brot vnd Wein seyn? Was für ein Lesterung auch dieses sey / das sie frey vnuerholen schreyben vnnd schreyen dürffen / daß GOtt oder Christus niemals versprochen habe / das sein wahrer Leib mündtlich soll genossen werden / verstehen fromme hertzen für sich selbst. Dann das sindt ja Christi eygen vnd wahre wort: Nemet hin / esset / das ist mein Leib / die freylich von der mündlichen niessung reden. So viel Augustini sprüch lin anlanget / ist derselbe wieder sie selbst: Dann August: spricht außtrücklich / Si carnaliter accipis, spirituale esse non desinit, sed tibi non est. Vnterscheidet die Substantz des Sacraments oder Abendtmals vnnd Tauffe von dem heilsamen vnd seligen brauch desselben. Brauchestu es one glauben / oder allein fleischlich / spricht er / so hört es darumb nicht auff / das rechte Sacrament zu seyn (verstehe was die vollkommenheit desselben / oder die Substantz anlanget / daraus es nach Christi ordnung bestehet) aber es ists dir nicht / das ist / es ist dir nicht nütze: so viel den brauch anlangt / weil du es ohne glauben empfehest. wasser ruͤret den Leib / vnd weschet das hertze abe / aber solches thut das wort / nicht darumb / das es geredt wirt: sondern weil es mit dem glauben gefasset wird. Ist es aber nicht Christi einsetzung? Warumb spricht er dann in den worten seines Testaments: esset / das ist mein Leib / der fuͤr euch gegeben wirdt: Vnd solte diß Abentmal Christi / so viel die substantz anlanget / darumb sein krafft vnd art verlieren / daß nicht alle / die dazu gehen / gleubig sindt / so muͤste der vnglaub die substantz des Abendtmals Christi selbst endern vnd auffheben? Dargegen aber spricht Paulus Rom. 3. Solte jr vnglaub Gottes glauben auffheben? das sey ferrne. So hat auch vnser Seligmacher Jesus Christus in seinem Testament nicht einen solchen vnterscheid gesetzt / das als es dann alleine soll ein gantz vnd vollkommen Sacrament seyn / wann es von den Fromen vnd gleubigen empfangen wirdt: Wann es aber von boͤsen oder vngleubigen empfangen wirdt / so soll es kein Sacrament / sondern nur eytel Brot vnd Wein seyn? Was fuͤr ein Lesterung auch dieses sey / das sie frey vnuerholen schreyben vnnd schreyen duͤrffen / daß GOtt oder Christus niemals versprochen habe / das sein wahrer Leib muͤndtlich soll genossen werden / verstehen fromme hertzen fuͤr sich selbst. Dann das sindt ja Christi eygen vnd wahre wort: Nemet hin / esset / das ist mein Leib / die freylich von der muͤndlichen niessung reden. So viel Augustini spruͤch lin anlanget / ist derselbe wieder sie selbst: Dann August: spricht außtruͤcklich / Si carnaliter accipis, spirituale esse non desinit, sed tibi non est. Vnterscheidet die Substantz des Sacraments oder Abendtmals vnnd Tauffe von dem heilsamen vnd seligen brauch desselben. Brauchestu es one glauben / oder allein fleischlich / spricht er / so hoͤrt es darumb nicht auff / das rechte Sacrament zu seyn (verstehe was die vollkommenheit desselben / oder die Substantz anlanget / daraus es nach Christi ordnung bestehet) aber es ists dir nicht / das ist / es ist dir nicht nuͤtze: so viel den brauch anlangt / weil du es ohne glauben empfehest. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0495" n="238"/> wasser ruͤret den Leib / vnd weschet das hertze abe / aber solches thut das wort / nicht darumb / das es geredt wirt: sondern weil es mit dem glauben gefasset wird. Ist es aber nicht Christi einsetzung? Warumb spricht er dann in den worten seines Testaments: esset / das ist mein Leib / der fuͤr euch gegeben wirdt: Vnd solte diß Abentmal Christi / so viel die substantz anlanget / darumb sein krafft vnd art verlieren / daß nicht alle / die dazu gehen / gleubig sindt / so muͤste der vnglaub die substantz des Abendtmals Christi selbst endern vnd auffheben? Dargegen aber spricht Paulus Rom. 3. Solte jr vnglaub Gottes glauben auffheben? das sey ferrne.</p> <p>So hat auch vnser Seligmacher Jesus Christus in seinem Testament nicht einen solchen vnterscheid gesetzt / das als es dann alleine soll ein gantz vnd vollkommen Sacrament seyn / wann es von den Fromen vnd gleubigen empfangen wirdt: Wann es aber von boͤsen oder vngleubigen empfangen wirdt / so soll es kein Sacrament / sondern nur eytel Brot vnd Wein seyn? Was fuͤr ein Lesterung auch dieses sey / das sie frey vnuerholen schreyben vnnd schreyen duͤrffen / daß GOtt oder Christus niemals versprochen habe / das sein wahrer Leib muͤndtlich soll genossen werden / verstehen fromme hertzen fuͤr sich selbst. Dann das sindt ja Christi eygen vnd wahre wort: Nemet hin / esset / das ist mein Leib / die freylich von der muͤndlichen niessung reden. So viel Augustini spruͤch lin anlanget / ist derselbe wieder sie selbst: Dann August: spricht außtruͤcklich / Si carnaliter accipis, spirituale esse non desinit, sed tibi non est. Vnterscheidet die Substantz des Sacraments oder Abendtmals vnnd Tauffe von dem heilsamen vnd seligen brauch desselben. Brauchestu es one glauben / oder allein fleischlich / spricht er / so hoͤrt es darumb nicht auff / das rechte Sacrament zu seyn (verstehe was die vollkommenheit desselben / oder die Substantz anlanget / daraus es nach Christi ordnung bestehet) aber es ists dir nicht / das ist / es ist dir nicht nuͤtze: so viel den brauch anlangt / weil du es ohne glauben empfehest.</p> </div> </body> </text> </TEI> [238/0495]
wasser ruͤret den Leib / vnd weschet das hertze abe / aber solches thut das wort / nicht darumb / das es geredt wirt: sondern weil es mit dem glauben gefasset wird. Ist es aber nicht Christi einsetzung? Warumb spricht er dann in den worten seines Testaments: esset / das ist mein Leib / der fuͤr euch gegeben wirdt: Vnd solte diß Abentmal Christi / so viel die substantz anlanget / darumb sein krafft vnd art verlieren / daß nicht alle / die dazu gehen / gleubig sindt / so muͤste der vnglaub die substantz des Abendtmals Christi selbst endern vnd auffheben? Dargegen aber spricht Paulus Rom. 3. Solte jr vnglaub Gottes glauben auffheben? das sey ferrne.
So hat auch vnser Seligmacher Jesus Christus in seinem Testament nicht einen solchen vnterscheid gesetzt / das als es dann alleine soll ein gantz vnd vollkommen Sacrament seyn / wann es von den Fromen vnd gleubigen empfangen wirdt: Wann es aber von boͤsen oder vngleubigen empfangen wirdt / so soll es kein Sacrament / sondern nur eytel Brot vnd Wein seyn? Was fuͤr ein Lesterung auch dieses sey / das sie frey vnuerholen schreyben vnnd schreyen duͤrffen / daß GOtt oder Christus niemals versprochen habe / das sein wahrer Leib muͤndtlich soll genossen werden / verstehen fromme hertzen fuͤr sich selbst. Dann das sindt ja Christi eygen vnd wahre wort: Nemet hin / esset / das ist mein Leib / die freylich von der muͤndlichen niessung reden. So viel Augustini spruͤch lin anlanget / ist derselbe wieder sie selbst: Dann August: spricht außtruͤcklich / Si carnaliter accipis, spirituale esse non desinit, sed tibi non est. Vnterscheidet die Substantz des Sacraments oder Abendtmals vnnd Tauffe von dem heilsamen vnd seligen brauch desselben. Brauchestu es one glauben / oder allein fleischlich / spricht er / so hoͤrt es darumb nicht auff / das rechte Sacrament zu seyn (verstehe was die vollkommenheit desselben / oder die Substantz anlanget / daraus es nach Christi ordnung bestehet) aber es ists dir nicht / das ist / es ist dir nicht nuͤtze: so viel den brauch anlangt / weil du es ohne glauben empfehest.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |