Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.gem Grunde nimmermehr kan erwiesen werden: Sintemal der Apostel nur also redet: Der mensch prüffe sich selbst / vnd esse also von diesem Brot / vnd trincke von diesem Kelche: Dann wer vnwirdig dauon jsset vnd trincket / der jsset vnd trincket jme das gerichte / dann er vnterscheidet nicht den Leib des HERREN. Da hörestu von keiner zwifachen wirdigkeit der Person vnd der handlung selbst: Sondern nur das ein jeder / der zum Abentmal gehen will / zusehen soll / das ers wirdig / das ist / im Glauben seines zerknirschten hertzens gebrauche / vnd nicht vnwirdig / das ist / ohne Newsteder Buch. pag. 109. Vom Capernaitischen essen des Leibs Christi.wahre büß vnd glauben. Zum sechtzehenden / kommen sie auff das Capernatische essen des Leibs Christi / dadurch das fleisch Christi mit Zenen zerrissen werde / vnd asseuerieren dürstiglich / das der wahre Leib Christi auff keinerley weise / sie sey so subtil / so geistlich / so Himelisch / so vbernatürlich als sie jmmer wölle oder könne / gessen oder mit dem Munde empfangen werde. Dann solch essen sey dem wort Gottes stracks zu wider. Nun heist aber Christus in verbis Coenae seine Jünger nemmen vnd essen / vnd spricht / sie sollen den Leib nemen vnd essen / der in Todt gegeben ist / vnd das Blut trincken / das für der welt sünde vergossen ist: spricht aber nicht: Glaubet / das ist mein Leib / sondern esset / das ist mein Leib / glaubet das ist mein Blut / sondern trincket das ist mein Blut des newen Testaments. So mus ja warlich der ware Leib Christi mit dem munde empfangen vnd gessen / vnd das wahre Blut Christi mit dem Munde getruncken werden. Vnd weil solch Essen vnd Trincken nicht geschicht natürlicher weise / wie man sonst ander Fleisch jsset / etc. So mus es auff ein ander vbernatürliche Himlische weise geschehen / die jm Christus selbst fürbehalten. Vnd wie Lutherus in seiner grossen bekentnüs intractatu de idendica praedicatione sich fein erkleret / weil von dem Brot / gem Grunde nimmermehr kan erwiesen werden: Sintemal der Apostel nur also redet: Der mensch pruͤffe sich selbst / vnd esse also von diesem Brot / vnd trincke von diesem Kelche: Dann wer vnwirdig dauon jsset vnd trincket / der jsset vnd trincket jme das gerichte / dann er vnterscheidet nicht den Leib des HERREN. Da hoͤrestu von keiner zwifachen wirdigkeit der Person vnd der handlung selbst: Sondern nur das ein jeder / der zum Abentmal gehen will / zusehen soll / das ers wirdig / das ist / im Glauben seines zerknirschten hertzens gebrauche / vnd nicht vnwirdig / das ist / ohne Newsteder Buch. pag. 109. Vom Capernaitischen essen des Leibs Christi.wahre buͤß vnd glauben. Zum sechtzehenden / kommen sie auff das Capernatische essen des Leibs Christi / dadurch das fleisch Christi mit Zenen zerrissen werde / vnd asseuerieren duͤrstiglich / das der wahre Leib Christi auff keinerley weise / sie sey so subtil / so geistlich / so Himelisch / so vbernatuͤrlich als sie jmmer woͤlle oder koͤnne / gessen oder mit dem Munde empfangen werde. Dann solch essen sey dem wort Gottes stracks zu wider. Nun heist aber Christus in verbis Coenae seine Juͤnger nemmen vnd essen / vnd spricht / sie sollen den Leib nemen vnd essen / der in Todt gegeben ist / vnd das Blut trincken / das fuͤr der welt suͤnde vergossen ist: spricht aber nicht: Glaubet / das ist mein Leib / sondern esset / das ist mein Leib / glaubet das ist mein Blut / sondern trincket das ist mein Blut des newen Testaments. So mus ja warlich der ware Leib Christi mit dem munde empfangen vnd gessen / vnd das wahre Blut Christi mit dem Munde getruncken werden. Vnd weil solch Essen vnd Trincken nicht geschicht natuͤrlicher weise / wie man sonst ander Fleisch jsset / etc. So mus es auff ein ander vbernatuͤrliche Himlische weise geschehen / die jm Christus selbst fuͤrbehalten. Vnd wie Lutherus in seiner grossen bekentnuͤs intractatu de idendica praedicatione sich fein erkleret / weil von dem Brot / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0442"/> gem Grunde nimmermehr kan erwiesen werden: Sintemal der Apostel nur also redet: Der mensch pruͤffe sich selbst / vnd esse also von diesem Brot / vnd trincke von diesem Kelche: Dann wer vnwirdig dauon jsset vnd trincket / der jsset vnd trincket jme das gerichte / dann er vnterscheidet nicht den Leib des HERREN. Da hoͤrestu von keiner zwifachen wirdigkeit der Person vnd der handlung selbst: Sondern nur das ein jeder / der zum Abentmal gehen will / zusehen soll / das ers wirdig / das ist / im Glauben seines zerknirschten hertzens gebrauche / vnd nicht vnwirdig / das ist / ohne <note place="left">Newsteder Buch. pag. 109. Vom Capernaitischen essen des Leibs Christi.</note>wahre buͤß vnd glauben.</p> <p>Zum sechtzehenden / kommen sie auff das Capernatische essen des Leibs Christi / dadurch das fleisch Christi mit Zenen zerrissen werde / vnd asseuerieren duͤrstiglich / das der wahre Leib Christi auff keinerley weise / sie sey so subtil / so geistlich / so Himelisch / so vbernatuͤrlich als sie jmmer woͤlle oder koͤnne / gessen oder mit dem Munde empfangen werde. Dann solch essen sey dem wort Gottes stracks zu wider.</p> <p>Nun heist aber Christus in verbis Coenae seine Juͤnger nemmen vnd essen / vnd spricht / sie sollen den Leib nemen vnd essen / der in Todt gegeben ist / vnd das Blut trincken / das fuͤr der welt suͤnde vergossen ist: spricht aber nicht: Glaubet / das ist mein Leib / sondern esset / das ist mein Leib / glaubet das ist mein Blut / sondern trincket das ist mein Blut des newen Testaments. So mus ja warlich der ware Leib Christi mit dem munde empfangen vnd gessen / vnd das wahre Blut Christi mit dem Munde getruncken werden.</p> <p>Vnd weil solch Essen vnd Trincken nicht geschicht natuͤrlicher weise / wie man sonst ander Fleisch jsset / etc. So mus es auff ein ander vbernatuͤrliche Himlische weise geschehen / die jm Christus selbst fuͤrbehalten.</p> <p>Vnd wie Lutherus in seiner grossen bekentnuͤs intractatu de idendica praedicatione sich fein erkleret / weil von dem Brot / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0442]
gem Grunde nimmermehr kan erwiesen werden: Sintemal der Apostel nur also redet: Der mensch pruͤffe sich selbst / vnd esse also von diesem Brot / vnd trincke von diesem Kelche: Dann wer vnwirdig dauon jsset vnd trincket / der jsset vnd trincket jme das gerichte / dann er vnterscheidet nicht den Leib des HERREN. Da hoͤrestu von keiner zwifachen wirdigkeit der Person vnd der handlung selbst: Sondern nur das ein jeder / der zum Abentmal gehen will / zusehen soll / das ers wirdig / das ist / im Glauben seines zerknirschten hertzens gebrauche / vnd nicht vnwirdig / das ist / ohne wahre buͤß vnd glauben.
Newsteder Buch. pag. 109. Vom Capernaitischen essen des Leibs Christi. Zum sechtzehenden / kommen sie auff das Capernatische essen des Leibs Christi / dadurch das fleisch Christi mit Zenen zerrissen werde / vnd asseuerieren duͤrstiglich / das der wahre Leib Christi auff keinerley weise / sie sey so subtil / so geistlich / so Himelisch / so vbernatuͤrlich als sie jmmer woͤlle oder koͤnne / gessen oder mit dem Munde empfangen werde. Dann solch essen sey dem wort Gottes stracks zu wider.
Nun heist aber Christus in verbis Coenae seine Juͤnger nemmen vnd essen / vnd spricht / sie sollen den Leib nemen vnd essen / der in Todt gegeben ist / vnd das Blut trincken / das fuͤr der welt suͤnde vergossen ist: spricht aber nicht: Glaubet / das ist mein Leib / sondern esset / das ist mein Leib / glaubet das ist mein Blut / sondern trincket das ist mein Blut des newen Testaments. So mus ja warlich der ware Leib Christi mit dem munde empfangen vnd gessen / vnd das wahre Blut Christi mit dem Munde getruncken werden.
Vnd weil solch Essen vnd Trincken nicht geschicht natuͤrlicher weise / wie man sonst ander Fleisch jsset / etc. So mus es auff ein ander vbernatuͤrliche Himlische weise geschehen / die jm Christus selbst fuͤrbehalten.
Vnd wie Lutherus in seiner grossen bekentnuͤs intractatu de idendica praedicatione sich fein erkleret / weil von dem Brot /
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