Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

Zum vierden / wöllen sie nicht gestendig sein / das etliche ausDz etliche in haltung des Abendmals die wort der einsetzung gar ausgelassen. dz gegenteil fleucht von den worten der Einsetzung Schwenckfeldt. Zwinglins vnd Oecolanpadins wider Luterun. Caluinus wider West phalum. Boquinus wider Hesshusium. Victorinus. Sturmius wider Papum. jhrem Gesellen / in haltung des Abendtmals / die Wort der einsetzung gar ausgelassen / etc. Nun ist aber solchs für dieser zeit in gedruck ten schrifften durch Joachimum Westphalum Hamburgensem / für der gantzen Christenheit / wie jhnen nicht vnbewust / ausgefüret / wann vnd wo es geschehen / dabey wirs nachmals bewenden lassen. Sie geben auch für / es sey vnser gedicht / als solten sie die verba Coenae flichen / sich für denselben fürchten vnd entsetzen / als die jnen das gebrandte Liedt / wie Lutherus redet / anthun. Wie können sie es aber verneinen: sintemal einer aus jrem mittel in öffentlichem druck von sich geschrieben / man müsse die Wort (das ist mein Leib) aus den Augen thun / dann sie hindern den geistlichen verstandt. So ist jhnen auch nicht vnbekandt / wessen diese folgende schöne rede sein: Man werffe jhnen drey oder vier wort als eine Helenam für: Item verba Christi esse nobis velut clypeum Aiacis, das wir vns auff Christi wort verlassen / gleich wie Aiax auff seinen Schilt. Item: Fidem nostram in hoc articulo niti vna voce corporis. Vnser glaub in diesen Artickel stehe auff dem einigen wörtlein / Leib. Item, An arbitremur Spiritum sanctum esse syllabarum supputatorem: Ob wir dann meinen / das der H. Geist eben die syllaben in worten zele: oder das jm so viel an wenig syllaben gelegen sey: Item, verba Testamenti Christi sinistro oculo esse aspicienda: die wort des Testaments Christi müsse man mit dem lincken Aug ansehen. Item Margaritas abijciunt, purpuram non sentiunt, concham dentibus fren dunt, vt limacem vorent. Item, in humana & terrena deorsum oculos figunt, vbi coturnices querunt in tentorio Israelis, coelestis panis & cibi omnino ignari. Die Perlen werffen sie weg / die purpur fülen sie nicht / das schneckenheußlein zubeissen sie mit den zenen / das sie die schnecken fressen: Item / sie sehn nur auffs menschliche vnd jrdisehe / vnd suchen die wachteln im leger der Israeliten / aber von den rechten himelbrod wissen sie nichts. Ja sie heissen selbst

Zum vierden / woͤllen sie nicht gestendig sein / das etliche ausDz etliche in haltung des Abendmals die wort der einsetzung gar ausgelassen. dz gegenteil fleucht von den worten der Einsetzung Schwenckfeldt. Zwinglins vñ Oecolãpadins wider Luterũ. Caluinus wider West phalum. Boquinus wider Hesshusium. Victorinus. Sturmius wider Papum. jhrem Gesellen / in haltung des Abendtmals / die Wort der einsetzung gar ausgelassen / etc. Nun ist aber solchs fuͤr dieser zeit in gedruck ten schrifften durch Joachimum Westphalum Hamburgensem / fuͤr der gantzen Christenheit / wie jhnen nicht vnbewust / ausgefuͤret / wann vnd wo es geschehen / dabey wirs nachmals bewenden lassen. Sie geben auch fuͤr / es sey vnser gedicht / als solten sie die verba Coenae flichen / sich fuͤr denselben fuͤrchten vnd entsetzen / als die jnen das gebrandte Liedt / wie Lutherus redet / anthun. Wie koͤnnen sie es aber verneinen: sintemal einer aus jrem mittel in oͤffentlichem druck von sich geschrieben / man muͤsse die Wort (das ist mein Leib) aus den Augen thun / dann sie hindern den geistlichen verstandt. So ist jhnen auch nicht vnbekandt / wessen diese folgende schoͤne rede sein: Man werffe jhnen drey oder vier wort als eine Helenam fuͤr: Item verba Christi esse nobis velut clypeum Aiacis, das wir vns auff Christi wort verlassen / gleich wie Aiax auff seinen Schilt. Item: Fidem nostram in hoc articulo niti vna voce corporis. Vnser glaub in diesen Artickel stehe auff dem einigen woͤrtlein / Leib. Item, An arbitremur Spiritum sanctum esse syllabarum supputatorem: Ob wir dann meinen / das der H. Geist eben die syllaben in worten zele: oder das jm so viel an wenig syllaben gelegen sey: Item, verba Testamenti Christi sinistro oculo esse aspicienda: die wort des Testaments Christi muͤsse man mit dem lincken Aug ansehen. Item Margaritas abijciunt, purpuram non sentiunt, concham dentibus fren dunt, vt limacem vorent. Item, in humana & terrena deorsum oculos figunt, vbi coturnices quęrunt in tentorio Israelis, coelestis panis & cibi omninò ignari. Die Perlen werffen sie weg / die purpur fuͤlen sie nicht / das schneckenheußlein zubeissen sie mit den zenẽ / das sie die schnecken fressen: Item / sie sehn nur auffs mẽschliche vñ jrdisehe / vñ suchen die wachteln im leger der Israelitẽ / aber von dẽ rechtẽ himelbrod wissen sie nichts. Ja sie heissen selbst

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0419" n="200"/>
        <p>Zum vierden / wo&#x0364;llen sie nicht gestendig sein / das etliche aus<note place="right">Dz etliche in haltung des Abendmals die wort der                          einsetzung gar ausgelassen. dz gegenteil fleucht von den worten der                          Einsetzung Schwenckfeldt. Zwinglins vn&#x0303; Oecola&#x0303;padins wider Luteru&#x0303;. Caluinus wider West phalum. Boquinus                          wider Hesshusium. Victorinus. Sturmius wider Papum.</note> jhrem Gesellen /                      in haltung des Abendtmals / die Wort der einsetzung gar ausgelassen / etc. Nun                      ist aber solchs fu&#x0364;r dieser zeit in gedruck ten schrifften durch Joachimum                      Westphalum Hamburgensem / fu&#x0364;r der gantzen Christenheit / wie jhnen nicht                      vnbewust / ausgefu&#x0364;ret / wann vnd wo es geschehen / dabey wirs nachmals bewenden                      lassen. Sie geben auch fu&#x0364;r / es sey vnser gedicht / als solten sie die verba                      Coenae flichen / sich fu&#x0364;r denselben fu&#x0364;rchten vnd entsetzen / als die jnen das                      gebrandte Liedt / wie Lutherus redet / anthun. Wie ko&#x0364;nnen sie es aber verneinen:                      sintemal einer aus jrem mittel in o&#x0364;ffentlichem druck von sich geschrieben / man                      mu&#x0364;sse die Wort (das ist mein Leib) aus den Augen thun / dann sie hindern den                      geistlichen verstandt. So ist jhnen auch nicht vnbekandt / wessen diese folgende                      scho&#x0364;ne rede sein: Man werffe jhnen drey oder vier wort als eine Helenam fu&#x0364;r:                      Item verba Christi esse nobis velut clypeum Aiacis, das wir vns auff Christi                      wort verlassen / gleich wie Aiax auff seinen Schilt. Item: Fidem nostram in hoc                      articulo niti vna voce corporis. Vnser glaub in diesen Artickel stehe auff dem                      einigen wo&#x0364;rtlein / Leib. Item, An arbitremur Spiritum sanctum esse syllabarum                      supputatorem: Ob wir dann meinen / das der H. Geist eben die syllaben in worten                      zele: oder das jm so viel an wenig syllaben gelegen sey: Item, verba Testamenti                      Christi sinistro oculo esse aspicienda: die wort des Testaments Christi mu&#x0364;sse                      man mit dem lincken Aug ansehen. Item Margaritas abijciunt, purpuram non                      sentiunt, concham dentibus fren dunt, vt limacem vorent. Item, in humana                      &amp; terrena deorsum oculos figunt, vbi coturnices qu&#x0119;runt in tentorio                      Israelis, coelestis panis &amp; cibi omninò ignari. Die Perlen werffen sie                      weg / die purpur fu&#x0364;len sie nicht / das schneckenheußlein zubeissen sie mit den                          zene&#x0303; / das sie die schnecken fressen: Item / sie sehn nur                      auffs me&#x0303;schliche vn&#x0303; jrdisehe / vn&#x0303;                      suchen die wachteln im leger der Israelite&#x0303; / aber von de&#x0303; rechte&#x0303; himelbrod wissen sie nichts. Ja sie                      heissen selbst
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[200/0419] Zum vierden / woͤllen sie nicht gestendig sein / das etliche aus jhrem Gesellen / in haltung des Abendtmals / die Wort der einsetzung gar ausgelassen / etc. Nun ist aber solchs fuͤr dieser zeit in gedruck ten schrifften durch Joachimum Westphalum Hamburgensem / fuͤr der gantzen Christenheit / wie jhnen nicht vnbewust / ausgefuͤret / wann vnd wo es geschehen / dabey wirs nachmals bewenden lassen. Sie geben auch fuͤr / es sey vnser gedicht / als solten sie die verba Coenae flichen / sich fuͤr denselben fuͤrchten vnd entsetzen / als die jnen das gebrandte Liedt / wie Lutherus redet / anthun. Wie koͤnnen sie es aber verneinen: sintemal einer aus jrem mittel in oͤffentlichem druck von sich geschrieben / man muͤsse die Wort (das ist mein Leib) aus den Augen thun / dann sie hindern den geistlichen verstandt. So ist jhnen auch nicht vnbekandt / wessen diese folgende schoͤne rede sein: Man werffe jhnen drey oder vier wort als eine Helenam fuͤr: Item verba Christi esse nobis velut clypeum Aiacis, das wir vns auff Christi wort verlassen / gleich wie Aiax auff seinen Schilt. Item: Fidem nostram in hoc articulo niti vna voce corporis. Vnser glaub in diesen Artickel stehe auff dem einigen woͤrtlein / Leib. Item, An arbitremur Spiritum sanctum esse syllabarum supputatorem: Ob wir dann meinen / das der H. Geist eben die syllaben in worten zele: oder das jm so viel an wenig syllaben gelegen sey: Item, verba Testamenti Christi sinistro oculo esse aspicienda: die wort des Testaments Christi muͤsse man mit dem lincken Aug ansehen. Item Margaritas abijciunt, purpuram non sentiunt, concham dentibus fren dunt, vt limacem vorent. Item, in humana & terrena deorsum oculos figunt, vbi coturnices quęrunt in tentorio Israelis, coelestis panis & cibi omninò ignari. Die Perlen werffen sie weg / die purpur fuͤlen sie nicht / das schneckenheußlein zubeissen sie mit den zenẽ / das sie die schnecken fressen: Item / sie sehn nur auffs mẽschliche vñ jrdisehe / vñ suchen die wachteln im leger der Israelitẽ / aber von dẽ rechtẽ himelbrod wissen sie nichts. Ja sie heissen selbst Dz etliche in haltung des Abendmals die wort der einsetzung gar ausgelassen. dz gegenteil fleucht von den worten der Einsetzung Schwenckfeldt. Zwinglins vñ Oecolãpadins wider Luterũ. Caluinus wider West phalum. Boquinus wider Hesshusium. Victorinus. Sturmius wider Papum.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/419
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/419>, abgerufen am 22.07.2024.