Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.ser hohen sachen gefolget / vnd Christi wort nach derselben tollen gedancken gemeistert / vnd reformieret? Lieber hat nicht Carlstadt sein [fremdsprachliches Material] aus der Vernunfft gesponnen? Hat nicht Zwingel sein significat oder deuteley zum theil aus der Vernunfft gesogen / zum theil aus einem Traum von einem Man / den er / ob er schwartz oder weiß gewesen / selbst nicht kennen können / gelernet? Hat nicht Oecolampadius eben aus solcher Quell auch seine zeicheley: Corpus, pro figura corporis? Haben nicht Schwenckfelt / Campanus / vnd die andern jre speculationes, de sacra Coena, von der tollen Vernunfft entlehnet? Hat nicht die thörichte vernunfft Victorino dictiert / das mann in auslegung der Wort des Abendmals mit dem rechten Auge auff die Veter sehen solle / mit dem lincken Aug auff die Wort des Testaments EHristi? Vnd was dergleichen mehr köndte mit bestendigem Grunde von jhren Gesellen angezogen werden. Vnser Gegentheil machet viel vergebliche Wort dieses ohrts vom brauch vnd Mißbrauch der philosophiae: Vnd wöllens nicht von jhnen gesagt haben / das sie aus Philosophischen principijs / oder vernünfftigen gründen die deutung der wort des Abendmals nemen solten: sondern allein ex analogia Sacramentorum & articulis fidei, das ist / aus der gleichheit der Sacramenten vnd Articuln des Glaubens. Lieber sind dann dieses Articuli fidei / wann Aristoteles vnd andere Philosophi sprechen: Vnum corpus non est nisi in vno loco. Impossibile est vnum corpus simul in pluribus locis esse. Ein einiger Leib ist nicht mehr als an einem ort. Es ist vnmüglich / das ein einiger Leib zugleich an vielen orten seyn könne. Aus welchen Zwingel in colloquio zu Marpurg / Anno 29. wieder Lutherum disputiret. Item Martyr vnd Beza haben geschrieben / Nulla vi fieri posse, vt vnum corpus simul in multis locis vel vbique sit. Es könne durch keine macht noch gewalt zuwegen gebracht werden / das ein ser hohen sachen gefolget / vnd Christi wort nach derselben tollen gedancken gemeistert / vnd reformieret? Lieber hat nicht Carlstadt sein [fremdsprachliches Material] aus der Vernunfft gesponnen? Hat nicht Zwingel sein significat oder deuteley zum theil aus der Vernunfft gesogen / zum theil aus einem Traum von einem Man / den er / ob er schwartz oder weiß gewesen / selbst nicht kennen koͤnnen / gelernet? Hat nicht Oecolampadius eben aus solcher Quell auch seine zeicheley: Corpus, pro figura corporis? Haben nicht Schwenckfelt / Campanus / vnd die andern jre speculationes, de sacra Coena, von der tollen Vernunfft entlehnet? Hat nicht die thoͤrichte vernunfft Victorino dictiert / das mann in auslegung der Wort des Abendmals mit dem rechten Auge auff die Veter sehen solle / mit dem lincken Aug auff die Wort des Testaments EHristi? Vnd was dergleichen mehr koͤndte mit bestendigem Grunde von jhren Gesellen angezogen werden. Vnser Gegentheil machet viel vergebliche Wort dieses ohrts vom brauch vnd Mißbrauch der philosophiae: Vnd woͤllens nicht von jhnen gesagt haben / das sie aus Philosophischen principijs / oder vernuͤnfftigen gruͤnden die deutung der wort des Abendmals nemen solten: sondern allein ex analogia Sacramentorum & articulis fidei, das ist / aus der gleichheit der Sacramenten vnd Articuln des Glaubens. Lieber sind dann dieses Articuli fidei / wann Aristoteles vnd andere Philosophi sprechen: Vnum corpus non est nisi in vno loco. Impossibile est vnum corpus simul in pluribus locis esse. Ein einiger Leib ist nicht mehr als an einem ort. Es ist vnmuͤglich / das ein einiger Leib zugleich an vielen orten seyn koͤnne. Aus welchen Zwingel in colloquio zu Marpurg / Anno 29. wieder Lutherum disputiret. Item Martyr vnd Beza haben geschrieben / Nulla vi fieri posse, vt vnum corpus simul in multis locis vel vbique sit. Es koͤnne durch keine macht noch gewalt zuwegen gebracht werden / das ein <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0417" n="199"/> ser hohen sachen gefolget / vnd Christi wort nach derselben tollen gedancken gemeistert / vnd reformieret?</p> <p>Lieber hat nicht Carlstadt sein <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> aus der Vernunfft gesponnen? Hat nicht Zwingel sein significat oder deuteley zum theil aus der Vernunfft gesogen / zum theil aus einem Traum von einem Man / den er / ob er schwartz oder weiß gewesen / selbst nicht kennen koͤnnen / gelernet? Hat nicht Oecolampadius eben aus solcher Quell auch seine zeicheley: Corpus, pro figura corporis? Haben nicht Schwenckfelt / Campanus / vnd die andern jre speculationes, de sacra Coena, von der tollen Vernunfft entlehnet? Hat nicht die thoͤrichte vernunfft Victorino dictiert / das mann in auslegung der Wort des Abendmals mit dem rechten Auge auff die Veter sehen solle / mit dem lincken Aug auff die Wort des Testaments EHristi? Vnd was dergleichen mehr koͤndte mit bestendigem Grunde von jhren Gesellen angezogen werden.</p> <p>Vnser Gegentheil machet viel vergebliche Wort dieses ohrts vom brauch vnd Mißbrauch der philosophiae: Vnd woͤllens nicht von jhnen gesagt haben / das sie aus Philosophischen principijs / oder vernuͤnfftigen gruͤnden die deutung der wort des Abendmals nemen solten: sondern allein ex analogia Sacramentorum & articulis fidei, das ist / aus der gleichheit der Sacramenten vnd Articuln des Glaubens. Lieber sind dann dieses Articuli fidei / wann Aristoteles vnd andere Philosophi sprechen: Vnum corpus non est nisi in vno loco. Impossibile est vnum corpus simul in pluribus locis esse. Ein einiger Leib ist nicht mehr als an einem ort. Es ist vnmuͤglich / das ein einiger Leib zugleich an vielen orten seyn koͤnne. Aus welchen Zwingel in colloquio zu Marpurg / Anno 29. wieder Lutherum disputiret. Item Martyr vnd Beza haben geschrieben / Nulla vi fieri posse, vt vnum corpus simul in multis locis vel <expan>vbique</expan> sit. Es koͤnne durch keine macht noch gewalt zuwegen gebracht werden / das ein </p> </div> </body> </text> </TEI> [199/0417]
ser hohen sachen gefolget / vnd Christi wort nach derselben tollen gedancken gemeistert / vnd reformieret?
Lieber hat nicht Carlstadt sein _ aus der Vernunfft gesponnen? Hat nicht Zwingel sein significat oder deuteley zum theil aus der Vernunfft gesogen / zum theil aus einem Traum von einem Man / den er / ob er schwartz oder weiß gewesen / selbst nicht kennen koͤnnen / gelernet? Hat nicht Oecolampadius eben aus solcher Quell auch seine zeicheley: Corpus, pro figura corporis? Haben nicht Schwenckfelt / Campanus / vnd die andern jre speculationes, de sacra Coena, von der tollen Vernunfft entlehnet? Hat nicht die thoͤrichte vernunfft Victorino dictiert / das mann in auslegung der Wort des Abendmals mit dem rechten Auge auff die Veter sehen solle / mit dem lincken Aug auff die Wort des Testaments EHristi? Vnd was dergleichen mehr koͤndte mit bestendigem Grunde von jhren Gesellen angezogen werden.
Vnser Gegentheil machet viel vergebliche Wort dieses ohrts vom brauch vnd Mißbrauch der philosophiae: Vnd woͤllens nicht von jhnen gesagt haben / das sie aus Philosophischen principijs / oder vernuͤnfftigen gruͤnden die deutung der wort des Abendmals nemen solten: sondern allein ex analogia Sacramentorum & articulis fidei, das ist / aus der gleichheit der Sacramenten vnd Articuln des Glaubens. Lieber sind dann dieses Articuli fidei / wann Aristoteles vnd andere Philosophi sprechen: Vnum corpus non est nisi in vno loco. Impossibile est vnum corpus simul in pluribus locis esse. Ein einiger Leib ist nicht mehr als an einem ort. Es ist vnmuͤglich / das ein einiger Leib zugleich an vielen orten seyn koͤnne. Aus welchen Zwingel in colloquio zu Marpurg / Anno 29. wieder Lutherum disputiret. Item Martyr vnd Beza haben geschrieben / Nulla vi fieri posse, vt vnum corpus simul in multis locis vel vbique sit. Es koͤnne durch keine macht noch gewalt zuwegen gebracht werden / das ein
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |