Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

stament nicht mehr Zeiehen seynd / wie im Alten / welches durch dieses New vollendet. Also das Wort: (Im meinem Blut) lest sich auch nicht für ein zeichen des Bluts Christi auslegen: Dann das newe Testament nicht durch ein zeichen des Bluts Christi / Sondern durchs warhafftige Blut Christi selbst auffgerichtet vnd bestettiget worden.

Zum andern / kann des Gegentheils meinung auch darumb nicht statt haben: Das die andern Euangelisten / Mattheus vnd Marcus / dise Wort haben: Hic enim est sanguis meus noui testamenti, qui pro multis effunditur in remissionem peccatorum, Dann das ist mein Blut des newen Testaments / das für vielen vergossen wirdt / zur Vergebung der Sünden. Welche Wort klar geben / wie die Phrases de poculo in Paulo vnd Luca zu verstehen sey / nemlich / nicht von einem Gedenckzeichen deß abwesenden Bluts Christi / sondern von dem warhafftigen Blut Christi des newen Testaments / welchs er zur Vergebung der Sünden vergossen hat. Dann das Blut deß newen Testaments ist ja kein Gedenekzeichen deß abwesenden Bluts Christi / sondern das Blut Christi selbst / durch welches das newe Testament gemacht vnb bekrefftiget ist.

Zum dritten / darumb' / das auch diese Wort [fremdsprachliches Material], Quod poculum pro vobis effunditur, welches Lucas brauchet / vnd dieselbige stracks auff den Kelch / so vns im Abendtmal gereicht widt / richtet (wie alle Gelehrten / so der Sprachen kündig / wissen) diesen vnd keinen andern verstand geben / dann das / so in gesegnetem Kelch gegenwertig ist / vnd gereicht wirdt / das die Communicanten aus dem gesegneten Kelch empfangen vnd Trincken / ist das Blut / so zur Vergebung der Sünden vergossen ist. Darumb es nicht alleine Wein ist / das in dem Kelch / vnd mit demselben ausgetheilet wirdt / der ein Gedenckzeichen sey des abwesenden Bluts

stament nicht mehr Zeiehen seynd / wie im Alten / welches durch dieses New vollendet. Also das Wort: (Im meinem Blut) lest sich auch nicht fuͤr ein zeichen des Bluts Christi auslegen: Dann das newe Testament nicht durch ein zeichen des Bluts Christi / Sondern durchs warhafftige Blut Christi selbst auffgerichtet vnd bestettiget worden.

Zum andern / kann des Gegentheils meinung auch darumb nicht statt haben: Das die andern Euangelisten / Mattheus vnd Marcus / dise Wort haben: Hic enim est sanguis meus noui testamenti, qui pro multis effunditur in remissionem peccatorum, Dann das ist mein Blut des newen Testaments / das fuͤr vielen vergossen wirdt / zur Vergebung der Suͤnden. Welche Wort klar geben / wie die Phrases de poculo in Paulo vnd Luca zu verstehen sey / nemlich / nicht von einem Gedenckzeichen deß abwesenden Bluts Christi / sondern von dem warhafftigen Blut Christi des newen Testaments / welchs er zur Vergebung der Suͤnden vergossen hat. Dann das Blut deß newen Testaments ist ja kein Gedenekzeichen deß abwesenden Bluts Christi / sondern das Blut Christi selbst / durch welches das newe Testament gemacht vnb bekrefftiget ist.

Zum dritten / darumb’ / das auch diese Wort [fremdsprachliches Material], Quod poculum pro vobis effunditur, welches Lucas brauchet / vnd dieselbige stracks auff den Kelch / so vns im Abendtmal gereicht widt / richtet (wie alle Gelehrten / so der Sprachen kuͤndig / wissen) diesen vnd keinen andern verstand geben / dann das / so in gesegnetem Kelch gegenwertig ist / vnd gereicht wirdt / das die Communicanten aus dem gesegneten Kelch empfangen vnd Trincken / ist das Blut / so zur Vergebung der Suͤnden vergossen ist. Darumb es nicht alleine Wein ist / das in dem Kelch / vnd mit demselben ausgetheilet wirdt / der ein Gedenckzeichen sey des abwesenden Bluts

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0385" n="183"/>
stament nicht                      mehr Zeiehen seynd / wie im Alten / welches durch dieses New vollendet. Also das                      Wort: (Im meinem Blut) lest sich auch nicht fu&#x0364;r ein zeichen des Bluts Christi                      auslegen: Dann das newe Testament nicht durch ein zeichen des Bluts Christi /                      Sondern durchs warhafftige Blut Christi selbst auffgerichtet vnd bestettiget                      worden.</p>
        <p>Zum andern / kann des Gegentheils meinung auch darumb nicht statt haben: Das die                      andern Euangelisten / Mattheus vnd Marcus / dise Wort haben: Hic enim est                      sanguis meus noui testamenti, qui pro multis effunditur in remissionem                      peccatorum, Dann das ist mein Blut des newen Testaments / das fu&#x0364;r vielen                      vergossen wirdt / zur Vergebung der Su&#x0364;nden. Welche Wort klar geben / wie die                      Phrases de poculo in Paulo vnd Luca zu verstehen sey / nemlich / nicht von einem                      Gedenckzeichen deß abwesenden Bluts Christi / sondern von dem warhafftigen Blut                      Christi des newen Testaments / welchs er zur Vergebung der Su&#x0364;nden vergossen hat.                      Dann das Blut deß newen Testaments ist ja kein Gedenekzeichen deß abwesenden                      Bluts Christi / sondern das Blut Christi selbst / durch welches das newe                      Testament gemacht vnb bekrefftiget ist.</p>
        <p>Zum dritten / darumb&#x2019; / das auch diese Wort <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>, Quod                      poculum pro vobis effunditur, welches Lucas brauchet / vnd dieselbige stracks                      auff den Kelch / so vns im Abendtmal gereicht widt / richtet (wie alle Gelehrten                      / so der Sprachen ku&#x0364;ndig / wissen) diesen vnd keinen andern verstand geben /                      dann das / so in gesegnetem Kelch gegenwertig ist / vnd gereicht wirdt / das die                      Communicanten aus dem gesegneten Kelch empfangen vnd Trincken / ist das Blut /                      so zur Vergebung der Su&#x0364;nden vergossen ist. Darumb es nicht alleine Wein ist /                      das in dem Kelch / vnd mit demselben ausgetheilet wirdt / der ein Gedenckzeichen                      sey des abwesenden Bluts
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[183/0385] stament nicht mehr Zeiehen seynd / wie im Alten / welches durch dieses New vollendet. Also das Wort: (Im meinem Blut) lest sich auch nicht fuͤr ein zeichen des Bluts Christi auslegen: Dann das newe Testament nicht durch ein zeichen des Bluts Christi / Sondern durchs warhafftige Blut Christi selbst auffgerichtet vnd bestettiget worden. Zum andern / kann des Gegentheils meinung auch darumb nicht statt haben: Das die andern Euangelisten / Mattheus vnd Marcus / dise Wort haben: Hic enim est sanguis meus noui testamenti, qui pro multis effunditur in remissionem peccatorum, Dann das ist mein Blut des newen Testaments / das fuͤr vielen vergossen wirdt / zur Vergebung der Suͤnden. Welche Wort klar geben / wie die Phrases de poculo in Paulo vnd Luca zu verstehen sey / nemlich / nicht von einem Gedenckzeichen deß abwesenden Bluts Christi / sondern von dem warhafftigen Blut Christi des newen Testaments / welchs er zur Vergebung der Suͤnden vergossen hat. Dann das Blut deß newen Testaments ist ja kein Gedenekzeichen deß abwesenden Bluts Christi / sondern das Blut Christi selbst / durch welches das newe Testament gemacht vnb bekrefftiget ist. Zum dritten / darumb’ / das auch diese Wort _ , Quod poculum pro vobis effunditur, welches Lucas brauchet / vnd dieselbige stracks auff den Kelch / so vns im Abendtmal gereicht widt / richtet (wie alle Gelehrten / so der Sprachen kuͤndig / wissen) diesen vnd keinen andern verstand geben / dann das / so in gesegnetem Kelch gegenwertig ist / vnd gereicht wirdt / das die Communicanten aus dem gesegneten Kelch empfangen vnd Trincken / ist das Blut / so zur Vergebung der Suͤnden vergossen ist. Darumb es nicht alleine Wein ist / das in dem Kelch / vnd mit demselben ausgetheilet wirdt / der ein Gedenckzeichen sey des abwesenden Bluts

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/385
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/385>, abgerufen am 25.11.2024.