Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

vnd form anlanget / Als das Christus in den Worten seines Testaments deutlich vnd klar verspricht / Das er seinen warhafftigen Leib / der für vns in Todt gegeben / vnnd sein warhafftiges Blut / welches für vnser Sünde vergossen ist / in seinem heiligen Abendtmal gegenwertig außtheilen wil / welches sonst von keinem Sacrament / weder des alten noch newen Testaments / solcher gestalt kan oder mag gesagt werden. Dann diese Verheissung ist sonst bey keinemNewstadter Buch. pag. 45. Ob im Sacrament des Leibs vnd Bluts Christi allein den Gleubigen verheissen vnd gegeben wetde. Ambrosius Wolfftus wider Lu therum. fol. 131. 132. Sacrament / als bey diesem alleine. Wann nun fromme Hertzen auff dieses Stücklein mit Fleiß Acht geben / vnd es allezeit für Augen haben / können sie von dem Gegentheil nicht leichtlich betrogen vnd vmbgeführet werden.

Vom Gebrauch der Sacrament in gemein ists vnnöhtig dieses Orts weitleufftig zu disputieren / allein darauff ist mit Ernst zu sehen / das vnser Gegentheil schreibet / das in Sacramenten allein den Gleubigen verheissen vnd gegeben werde / den Vngleubigen aber nicht.

Dann ob wol / wann man vom rechten Gebrauch der Sacrament redet / wahr ist / Das allein die Gleubigen die Krafft vnd Nutz der Sacrament empfahen / vnnd nicht die Vngleubige: So ist aber dannoch dieses nicht wahr / das die Sacramenta in vnd für sich / so viel jre Substantz oder Wesen anlanget / derenthalben nit solten vollkömmenliche Sacrament sein / wann ein Vngleubiger derselben geniessen thete Dann der Vnglaub gibt oder nimpt der Substantz oder Wesen des Sacraments / für sich gar nichts. Sintemal die Sacrament / so viel jr Wesen angehet / nit auff jemandts Glauben oder Vnglauben gegründet oder nicht gegründet sindt. Sondern ailein auff die Wort der Einsetzung vnd Warheit Christi selbst / wie solches auch Augustin. lib. 3 contra Donatistas cap 14. mit diesen schönen Worten bekrefftiget: Non interest, cum de Sacramenti integritate & sanctitate tractatur, quid credat, aut quali fide imbutus sit ille, qui accipit Sacramentum. Interest quidem plurimun ad salutis vian, sed ad Sacramenti quaestionen nihil interest.

vnd form anlanget / Als das Christus in den Worten seines Testaments deutlich vnd klar verspricht / Das er seinen warhafftigen Leib / der fuͤr vns in Todt gegeben / vnnd sein warhafftiges Blut / welches fuͤr vnser Suͤnde vergossen ist / in seinem heiligen Abendtmal gegenwertig außtheilen wil / welches sonst von keinem Sacrament / weder des alten noch newen Testaments / solcher gestalt kan oder mag gesagt werden. Dañ diese Verheissung ist sonst bey keinemNewstadter Buch. pag. 45. Ob im Sacrament des Leibs vñ Bluts Christi allein den Gleubigẽ verheissen vnd gegeben wetde. Ambrosius Wolfftus wider Lu therum. fol. 131. 132. Sacrament / als bey diesem alleine. Wann nun fromme Hertzen auff dieses Stuͤcklein mit Fleiß Acht geben / vnd es allezeit fuͤr Augen haben / koͤnnen sie von dem Gegentheil nicht leichtlich betrogen vnd vmbgefuͤhret werden.

Vom Gebrauch der Sacrament in gemein ists vnnoͤhtig dieses Orts weitleufftig zu disputieren / allein darauff ist mit Ernst zu sehen / das vnser Gegentheil schreibet / das in Sacramenten allein den Gleubigen verheissen vnd gegeben werde / den Vngleubigen aber nicht.

Dann ob wol / wann man vom rechten Gebrauch der Sacrament redet / wahr ist / Das allein die Gleubigen die Krafft vnd Nutz der Sacrament empfahen / vnnd nicht die Vngleubige: So ist aber dannoch dieses nicht wahr / das die Sacramenta in vnd fuͤr sich / so viel jre Substantz oder Wesen anlanget / derenthalben nit solten vollkoͤm̃enliche Sacrament sein / wann ein Vngleubiger derselben geniessen thete Dann der Vnglaub gibt oder nimpt der Substantz oder Wesen des Sacraments / fuͤr sich gar nichts. Sintemal die Sacrament / so viel jr Wesen angehet / nit auff jemandts Glauben oder Vnglaubẽ gegruͤndet oder nicht gegruͤndet sindt. Sondern ailein auff die Wort der Einsetzung vnd Warheit Christi selbst / wie solches auch Augustin. lib. 3 contra Donatistas cap 14. mit diesen schoͤnen Worten bekrefftiget: Non interest, cùm de Sacramenti integritate & sanctitate tractatur, quid credat, aut quali fide imbutus sit ille, qui accipit Sacramentum. Interest quidem plurimũ ad salutis viã, sed ad Sacramẽti quaestionẽ nihil interest.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0367" n="174"/>
vnd form anlanget / Als das                      Christus in den Worten seines Testaments deutlich vnd klar verspricht / Das er                      seinen warhafftigen Leib / der fu&#x0364;r vns in Todt gegeben / vnnd sein warhafftiges                      Blut / welches fu&#x0364;r vnser Su&#x0364;nde vergossen ist / in seinem heiligen Abendtmal                      gegenwertig außtheilen wil / welches sonst von keinem Sacrament / weder des                      alten noch newen Testaments / solcher gestalt kan oder mag gesagt werden. Dan&#x0303; diese Verheissung ist sonst bey keinem<note place="right">Newstadter Buch. pag. 45. Ob im Sacrament des Leibs vn&#x0303; Bluts                          Christi allein den Gleubige&#x0303; verheissen vnd gegeben wetde.                          Ambrosius Wolfftus wider Lu therum. fol. 131. 132.</note> Sacrament / als                      bey diesem alleine. Wann nun fromme Hertzen auff dieses Stu&#x0364;cklein mit Fleiß Acht                      geben / vnd es allezeit fu&#x0364;r Augen haben / ko&#x0364;nnen sie von dem Gegentheil nicht                      leichtlich betrogen vnd vmbgefu&#x0364;hret werden.</p>
        <p>Vom Gebrauch der Sacrament in gemein ists vnno&#x0364;htig dieses Orts weitleufftig zu                      disputieren / allein darauff ist mit Ernst zu sehen / das vnser Gegentheil                      schreibet / das in Sacramenten allein den Gleubigen verheissen vnd gegeben werde                      / den Vngleubigen aber nicht.</p>
        <p>Dann ob wol / wann man vom rechten Gebrauch der Sacrament redet / wahr ist / Das allein die Gleubigen die Krafft vnd Nutz der Sacrament empfahen / vnnd nicht die Vngleubige: So ist aber dannoch dieses nicht wahr / das die <hi rendition="#i">Sacramenta</hi> in vnd fu&#x0364;r sich / so viel jre Substantz oder Wesen anlanget                      / derenthalben nit solten vollko&#x0364;m&#x0303;enliche Sacrament sein / wann                      ein Vngleubiger derselben geniessen thete Dann der Vnglaub gibt oder nimpt der                      Substantz oder Wesen des Sacraments / fu&#x0364;r sich gar nichts. Sintemal die                      Sacrament / so viel jr Wesen angehet / nit auff jemandts Glauben oder                          Vnglaube&#x0303; gegru&#x0364;ndet oder nicht gegru&#x0364;ndet sindt. Sondern ailein                      auff die Wort der Einsetzung vnd Warheit Christi selbst / wie solches auch <hi rendition="#i">Augustin. lib. 3 contra Donatistas cap 14.</hi> mit diesen                      scho&#x0364;nen Worten bekrefftiget: <hi rendition="#i">Non interest, cùm de Sacramenti                          integritate &amp; sanctitate tractatur, quid credat, aut quali fide                          imbutus sit ille, qui accipit Sacramentum. Interest quidem plurimu&#x0303; ad salutis via&#x0303;, sed ad Sacrame&#x0303;ti quaestione&#x0303; nihil interest.
</hi></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[174/0367] vnd form anlanget / Als das Christus in den Worten seines Testaments deutlich vnd klar verspricht / Das er seinen warhafftigen Leib / der fuͤr vns in Todt gegeben / vnnd sein warhafftiges Blut / welches fuͤr vnser Suͤnde vergossen ist / in seinem heiligen Abendtmal gegenwertig außtheilen wil / welches sonst von keinem Sacrament / weder des alten noch newen Testaments / solcher gestalt kan oder mag gesagt werden. Dañ diese Verheissung ist sonst bey keinem Sacrament / als bey diesem alleine. Wann nun fromme Hertzen auff dieses Stuͤcklein mit Fleiß Acht geben / vnd es allezeit fuͤr Augen haben / koͤnnen sie von dem Gegentheil nicht leichtlich betrogen vnd vmbgefuͤhret werden. Newstadter Buch. pag. 45. Ob im Sacrament des Leibs vñ Bluts Christi allein den Gleubigẽ verheissen vnd gegeben wetde. Ambrosius Wolfftus wider Lu therum. fol. 131. 132. Vom Gebrauch der Sacrament in gemein ists vnnoͤhtig dieses Orts weitleufftig zu disputieren / allein darauff ist mit Ernst zu sehen / das vnser Gegentheil schreibet / das in Sacramenten allein den Gleubigen verheissen vnd gegeben werde / den Vngleubigen aber nicht. Dann ob wol / wann man vom rechten Gebrauch der Sacrament redet / wahr ist / Das allein die Gleubigen die Krafft vnd Nutz der Sacrament empfahen / vnnd nicht die Vngleubige: So ist aber dannoch dieses nicht wahr / das die Sacramenta in vnd fuͤr sich / so viel jre Substantz oder Wesen anlanget / derenthalben nit solten vollkoͤm̃enliche Sacrament sein / wann ein Vngleubiger derselben geniessen thete Dann der Vnglaub gibt oder nimpt der Substantz oder Wesen des Sacraments / fuͤr sich gar nichts. Sintemal die Sacrament / so viel jr Wesen angehet / nit auff jemandts Glauben oder Vnglaubẽ gegruͤndet oder nicht gegruͤndet sindt. Sondern ailein auff die Wort der Einsetzung vnd Warheit Christi selbst / wie solches auch Augustin. lib. 3 contra Donatistas cap 14. mit diesen schoͤnen Worten bekrefftiget: Non interest, cùm de Sacramenti integritate & sanctitate tractatur, quid credat, aut quali fide imbutus sit ille, qui accipit Sacramentum. Interest quidem plurimũ ad salutis viã, sed ad Sacramẽti quaestionẽ nihil interest.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/367
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/367>, abgerufen am 22.11.2024.