Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Weil dann aus solcher persönlichen Mittheilung der Maiestet vnd Krafft keine Enderung oder Verwandlung folget / sondern gleichwol neben derselben ein jede Natur jhr Wesen / wesentliche Eigenschafft vnd Krafft vnuerruckt behelt / so kan auch weder Identitas essentiae, Das ist / Die Gleichheit des Wesens / noch der Monophysiten Irrthumb / welche nur eine Natur vnd Wesen in Christo gedichtet haben / mit Grunde vnd Bestande dem Concordien Buch zugeleget werden. Betreffendt das sie ohn Vnterlaß treiben / Quod reipsa fitpag. 286. 287. Antwort auff die Eynrede / de proprio in quarto modo. Danaeus in examine contra Chemnit. pag. 47. 63. 294. commune, disijt esse proprtum in quarte modo. Item ex Nazianzeno, Proprtetas mutationem nescit: quonam enim modo proprietatis nomen sustinere queat, si moueatur atque mutetur? Da nun der angenommenen Menschlichen Natur Christi solten Göttliche Eigenschafften / als allmächtige Gewalt vnd dergleichen / warhafftig mitgetheilet werden / so müste der Leib Christi aus Marien angenommen eines Wesens sein vnnd werden mit der Gottheit selbst / etc. Ist auff solche jhre vngegründte vnd gantz nichtige Eynrede / beydes im Christlichen Concordien Buch vnd sonsten / beständig vnd warhafftig geantwortet worden / Das solch jhr Argument als dann gelten würde / wann wir lehren / Das die Eigenschafft der Göttlichen Natur der angenommen Menschlichen Natur also mithetheilet / das sie derselben wesentliche Eigenschafften würden. Solches sey aber vnsere Lehre nicht / darumb könne auch jhr Argument wider vns nicht schliessen. Wir lehren gar das Gegenspiel / Quod propria nunquam egrediantur sua subtecta. Das ist / Das die wesentliche Eigenschafften der Göttlichen Natur CHRisti / der angenommenen Menschlichen Natur wesentliche Eigenschafften nimmermehr werden / Wie kan vns dann mit einigem Schein vnd Grunde der Warheit Schuld gegeben werden / das aus vnserer Lehre erfolgen solte oder müste / das der Leib aus Maria angenommen eines Wesens mit der Gottheit Christi sein solte / oder dz wir eine Enderung der wesent - Weil dann aus solcher persoͤnlichen Mittheilung der Maiestet vñ Krafft keine Enderung oder Verwandlung folget / sondern gleichwol neben derselben ein jede Natur jhr Wesen / wesentliche Eigenschafft vñ Krafft vnuerruckt behelt / so kan auch weder Identitas essentiae, Das ist / Die Gleichheit des Wesens / noch der Monophysiten Irrthumb / welche nur eine Natur vnd Wesen in Christo gedichtet haben / mit Grunde vnd Bestande dem Concordien Buch zugeleget werden. Betreffendt das sie ohn Vnterlaß treiben / Quòd reipsa fitpag. 286. 287. Antwort auff die Eynrede / de proprio in quarto modo. Danaeus in examine contra Chemnit. pag. 47. 63. 294. commune, disijt esse proprtum in quarte modo. Item ex Nazianzeno, Proprtetas mutationem nescit: quonam enim modo proprietatis nomen sustinere queat, si moueatur atque mutetur? Da nun der angenommenen Menschlichen Natur Christi solten Goͤttliche Eigenschafften / als allmaͤchtige Gewalt vnd dergleichen / warhafftig mitgetheilet werden / so muͤste der Leib Christi aus Marien angenommen eines Wesens sein vnnd werden mit der Gottheit selbst / etc. Ist auff solche jhre vngegruͤndte vnd gantz nichtige Eynrede / beydes im Christlichen Concordien Buch vnd sonsten / bestaͤndig vnd warhafftig geantwortet worden / Das solch jhr Argument als dann gelten wuͤrde / wann wir lehren / Das die Eigenschafft der Goͤttlichẽ Natur der angenommen Menschlichen Natur also mithetheilet / das sie derselben wesentliche Eigenschafften wuͤrden. Solches sey aber vnsere Lehre nicht / darumb koͤnne auch jhr Argument wider vns nicht schliessen. Wir lehren gar das Gegenspiel / Quòd propria nunquam egrediantur sua subtecta. Das ist / Das die wesentliche Eigenschafften der Goͤttlichen Natur CHRisti / der angenommenen Menschlichen Natur wesentliche Eigenschafften nimmermehr werden / Wie kan vns dann mit einigem Schein vnd Grunde der Warheit Schuld gegeben werden / das aus vnserer Lehre erfolgen solte oder muͤste / das der Leib aus Maria angenommen eines Wesens mit der Gottheit Christi sein solte / oder dz wir eine Enderung der wesent - <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0263" n="122"/> <p>Weil dann aus solcher persoͤnlichen Mittheilung der Maiestet vñ Krafft keine Enderung oder Verwandlung folget / sondern gleichwol neben derselben ein jede Natur jhr Wesen / wesentliche Eigenschafft vñ Krafft vnuerruckt behelt / so kan auch weder <hi rendition="#i">Identitas essentiae</hi>, Das ist / Die Gleichheit des Wesens / noch der <hi rendition="#i">Monophysiten</hi> Irrthumb / welche nur eine Natur vnd Wesen in Christo gedichtet haben / mit Grunde vnd Bestande dem Concordien Buch zugeleget werden.</p> <p>Betreffendt das sie ohn Vnterlaß treiben / <hi rendition="#i">Quòd reipsa fit</hi><note place="right">pag. 286. 287. 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Weil dann aus solcher persoͤnlichen Mittheilung der Maiestet vñ Krafft keine Enderung oder Verwandlung folget / sondern gleichwol neben derselben ein jede Natur jhr Wesen / wesentliche Eigenschafft vñ Krafft vnuerruckt behelt / so kan auch weder Identitas essentiae, Das ist / Die Gleichheit des Wesens / noch der Monophysiten Irrthumb / welche nur eine Natur vnd Wesen in Christo gedichtet haben / mit Grunde vnd Bestande dem Concordien Buch zugeleget werden.
Betreffendt das sie ohn Vnterlaß treiben / Quòd reipsa fit commune, disijt esse proprtum in quarte modo. Item ex Nazianzeno, Proprtetas mutationem nescit: quonam enim modo proprietatis nomen sustinere queat, si moueatur atque mutetur? Da nun der angenommenen Menschlichen Natur Christi solten Goͤttliche Eigenschafften / als allmaͤchtige Gewalt vnd dergleichen / warhafftig mitgetheilet werden / so muͤste der Leib Christi aus Marien angenommen eines Wesens sein vnnd werden mit der Gottheit selbst / etc. Ist auff solche jhre vngegruͤndte vnd gantz nichtige Eynrede / beydes im Christlichen Concordien Buch vnd sonsten / bestaͤndig vnd warhafftig geantwortet worden / Das solch jhr Argument als dann gelten wuͤrde / wann wir lehren / Das die Eigenschafft der Goͤttlichẽ Natur der angenommen Menschlichen Natur also mithetheilet / das sie derselben wesentliche Eigenschafften wuͤrden. Solches sey aber vnsere Lehre nicht / darumb koͤnne auch jhr Argument wider vns nicht schliessen. Wir lehren gar das Gegenspiel / Quòd propria nunquam egrediantur sua subtecta. Das ist / Das die wesentliche Eigenschafften der Goͤttlichen Natur CHRisti / der angenommenen Menschlichen Natur wesentliche Eigenschafften nimmermehr werden / Wie kan vns dann mit einigem Schein vnd Grunde der Warheit Schuld gegeben werden / das aus vnserer Lehre erfolgen solte oder muͤste / das der Leib aus Maria angenommen eines Wesens mit der Gottheit Christi sein solte / oder dz wir eine Enderung der wesent -
pag. 286. 287. Antwort auff die Eynrede / de proprio in quarto modo. Danaeus in examine contra Chemnit. pag. 47. 63. 294.
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