Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Da eben darumb das Concordien Buch gestellet ist / weil von diesen Dingen allerley geschrieben / das man in Kirchen vnd Schulen ein Anleitung vnd Nachrichtung haben möchte / weiß man sich in rebus & in phrasibus in den schwebenden controuersijs hinfürter verhalten solle. Vnd stehet zu der Verantwortung / welcher Namen genennet werden / ob jhr Wort vnd Meynung auch trewlich vnd recht von vnserm Gegentheil angezogen sey. Was nun das erste Paradoxon anlanget / de gradibus praesentiae Dei, discerniert das Concordi Buch vnter der Vereinigung der beyden Naturen in Christo / welche persönlich / vnzertrennlich vnd vnaufflößlich ist / vnnd vnter der Eynwonung der Gottheit in den Heiligen in diesem Leben / welche nur nach der Gnade geschicht / vnd darzu zertrennlich ist. Vnd ist (Gott Lob) dem Concordi Buch nie in Sinn kommen / gemeldte gradus zu confundieren / Aber hieuon soll baldt hernach ferrner Bericht folgen. Solte aber von jemandts hieuon nicht geredt oder geschrieben seyen / wie es der Typus sanorum verborum erheischt / das wöllen wir hiemit nicht gebillichet haben. Also / was das ander Paradoxum / von der Vermischung der persönlichen Vereinigung vnd communicationis Idiomatum, angehet / wird im Concordi Buch vnio hypostatica & communicatio Idiomatum, als causa & effectus, mit klaren Worten vnterschieden / vnd werden mit nichten in einander vermenget. Hat aber sonst jemand vnbedächtlich hieuon sich vernemmen lassen / der wird hiemit nit canonisiert / sondern werden billicher die jenigen / so daran schüldig sein / darumb besprochen vnd zu rede gesetzt. Das man aber dasselbige dem Christlichen Concordi Buch zumessen vnd auffdringen will / welches im selben öffentlich vnd außdrücklich improbiert wird / das ist ein zimlich Stücklein. Ebener Massen hält es sich auch mit dem dritten Paradoxo / Das Christlich Concordien Buch machet nicht / probiert vnd billichet auch nicht confusionem der Wörter / abstractum vnd -con Da eben darumb das Concordien Buch gestellet ist / weil von diesen Dingen allerley geschrieben / das man in Kirchen vñ Schulen ein Anleitung vnd Nachrichtung haben moͤchte / weiß man sich in rebus & in phrasibus in den schwebenden controuersijs hinfuͤrter verhalten solle. Vnd stehet zu der Verantwortung / welcher Namen genennet werden / ob jhr Wort vnd Meynung auch trewlich vnd recht von vnserm Gegentheil angezogen sey. Was nun das erste Paradoxon anlanget / de gradibus praesentiae Dei, discerniert das Concordi Buch vnter der Vereinigung der beyden Naturẽ in Christo / welche persoͤnlich / vnzertrennlich vnd vnauffloͤßlich ist / vnnd vnter der Eynwonung der Gottheit in den Heiligen in diesem Leben / welche nur nach der Gnade geschicht / vnd darzu zertrennlich ist. Vnd ist (Gott Lob) dem Concordi Buch nie in Sinn kommen / gemeldte gradus zu confundieren / Aber hieuon soll baldt hernach ferrner Bericht folgen. Solte aber von jemandts hieuon nicht geredt oder geschrieben seyen / wie es der Typus sanorum verborum erheischt / das woͤllen wir hiemit nicht gebillichet haben. Also / was das ander Paradoxum / von der Vermischung der persoͤnlichen Vereinigung vnd communicationis Idiomatum, angehet / wird im Concordi Buch vnio hypostatica & communicatio Idiomatum, als causa & effectus, mit klaren Worten vnterschieden / vnd werden mit nichten in einander vermenget. Hat aber sonst jemand vnbedaͤchtlich hieuon sich vernemmen lassen / der wird hiemit nit canonisiert / sondern werden billicher die jenigen / so daran schuͤldig sein / darumb besprochen vnd zu rede gesetzt. Das man aber dasselbige dem Christlichen Concordi Buch zumessen vnd auffdringen will / welches im selben oͤffentlich vnd außdruͤcklich improbiert wird / das ist ein zimlich Stuͤcklein. 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Was nun das erste Paradoxon anlanget / de gradibus praesentiae Dei, discerniert das Concordi Buch vnter der Vereinigung der beyden Naturẽ in Christo / welche persoͤnlich / vnzertrennlich vnd vnauffloͤßlich ist / vnnd vnter der Eynwonung der Gottheit in den Heiligen in diesem Leben / welche nur nach der Gnade geschicht / vnd darzu zertrennlich ist. Vnd ist (Gott Lob) dem Concordi Buch nie in Sinn kommen / gemeldte gradus zu confundieren / Aber hieuon soll baldt hernach ferrner Bericht folgen. Solte aber von jemandts hieuon nicht geredt oder geschrieben seyen / wie es der Typus sanorum verborum erheischt / das woͤllen wir hiemit nicht gebillichet haben.
Also / was das ander Paradoxum / von der Vermischung der persoͤnlichen Vereinigung vnd communicationis Idiomatum, angehet / wird im Concordi Buch vnio hypostatica & communicatio Idiomatum, als causa & effectus, mit klaren Worten vnterschieden / vnd werden mit nichten in einander vermenget. Hat aber sonst jemand vnbedaͤchtlich hieuon sich vernemmen lassen / der wird hiemit nit canonisiert / sondern werden billicher die jenigen / so daran schuͤldig sein / darumb besprochen vnd zu rede gesetzt.
Das man aber dasselbige dem Christlichen Concordi Buch zumessen vnd auffdringen will / welches im selben oͤffentlich vnd außdruͤcklich improbiert wird / das ist ein zimlich Stuͤcklein.
Ebener Massen haͤlt es sich auch mit dem dritten Paradoxo / Das Christlich Concordien Buch machet nicht / probiert vnd billichet auch nicht confusionem der Woͤrter / abstractum vnd -con
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/246>, abgerufen am 22.07.2024. |