Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

Ephes. 1. Ad Phil. 2. Admonit. pag. 258. Apologia Anhalt. pag. 23. Danaeus in examine contra Chemnitium. pag. 398.jhm alles vnter seine Füsse gethan / Es ist jhm ein Name gegeben / der vber alle Namen ist: Sein nur de summad gnitate vnd von dem Ampt Christi zu verstehen / vnd nicht von einer allmechtigen Krafft / etc. Sie sollen aber wissen / das wir jrem blossen Gedicht / so sie auß jrem eigen Kopff spinnen / nimmermehr werden Glauben geben / sie beweisen es dann anderst / als sie bißher gethan haben. Dann sie sein nicht Christus / so sind sie auch keine Propheten oder Apostel / das wir alles / was sie nur fürbringen / bald für Glaubens Artickel müssen auff vnd annemmen.

Aber zur Sache / angezogene Sprüche / ob sie wol die Person Christi nennen / ist doch kein Zweiffel / das sie eigentlich auff Von der Regel der gantzen alten Kirchen / was die H. Schrifft sagt / das Christus in der Zeitempfangen hab / das sey von seiner angenomenen Menschheit / vnd nit von der Gottheit zu verstehen.die andere / Das ist / Auff die angenommene Menschliche Natur in der Person Christi / vnd keines Wegs auff die Göttliche vnd ewige Natur deuten. Vrsach ist diese: Dann der Göttlichen Natur Christi kan in der Zeit nichts gegeben werden / das sie von Ewigkeit nit gehabt. Vnd da jhr was köndte gegeben werden / folgete vnwidersprechlich / das sie nicht wahrer allmechtiger Gott were.

Daher auch alle Patres diese vnd dergleichen Sprüch der Schrifft / welche melden / das Christo in der Zeit was gegeben sey / nur vnd allein in der Person auff seine angenommene Menschliche Natur / als der gegeben werden kan / deuten / nach der bekandten Regel: Quaecunque scriptura Christum in tempore accepisse dicit, de humanitate eius & non de diuinitate intelligenda sunt, Das ist / Alles / was die Schrifft meldet / das Christo in der Zeit gegeben sey / das soll vnd mus man von seiner angenommenen Menschlichen Natur / vnd nit von seiner Gottheit verstehen / Wie auch Leo epist. 81. schreibet: Quicquid accepit in tempore Christus, secundum hominem accepit, cui, quae non habuit, conferuntur. Nam secundum potentiam Verbi, indifferenter omnia, quae habet Pater, etiam Filius habet: Et quae in forma serui a Patre accepit, eadem in forma Dei etiam ipse donauit. Das ist / Alles / wz Christus in der Zeit empfangen hat / das hat er nach seiner angenommenen Menschlichen

Ephes. 1. Ad Phil. 2. Admonit. pag. 258. Apologia Anhalt. pag. 23. Danaeus in examine contra Chemnitium. pag. 398.jhm alles vnter seine Fuͤsse gethan / Es ist jhm ein Name gegeben / der vber alle Namen ist: Sein nur de summad gnitate vnd von dem Ampt Christi zu verstehen / vnd nicht von einer allmechtigen Krafft / etc. Sie sollen aber wissen / das wir jrem blossen Gedicht / so sie auß jrem eigen Kopff spinnen / nimmermehr werden Glauben geben / sie beweisen es dañ anderst / als sie bißher gethan haben. Dañ sie sein nicht Christus / so sind sie auch keine Propheten oder Apostel / das wir alles / was sie nur fuͤrbringen / bald fuͤr Glaubens Artickel muͤssen auff vnd annemmen.

Aber zur Sache / angezogene Spruͤche / ob sie wol die Person Christi nennen / ist doch kein Zweiffel / das sie eigentlich auff Von der Regel der gantzẽ altẽ Kirchen / was die H. Schrifft sagt / das Christus in der Zeitempfangẽ hab / das sey von seiner angenomenen Menschheit / vnd nit von der Gottheit zu verstehen.die andere / Das ist / Auff die angenom̃ene Menschliche Natur in der Person Christi / vnd keines Wegs auff die Goͤttliche vñ ewige Natur deuten. Vrsach ist diese: Dañ der Goͤttlichen Natur Christi kan in der Zeit nichts gegeben werden / das sie von Ewigkeit nit gehabt. Vnd da jhr was koͤndte gegeben werden / folgete vnwidersprechlich / das sie nicht wahrer allmechtiger Gott were.

Daher auch alle Patres diese vñ dergleichẽ Spruͤch der Schrifft / welche melden / das Christo in der Zeit was gegeben sey / nur vnd allein in der Person auff seine angenom̃ene Menschliche Natur / als der gegeben werden kan / deuten / nach der bekandten Regel: Quaecunque scriptura Christum in tempore accepisse dicit, de humanitate eius & non de diuinitate intelligenda sunt, Das ist / Alles / was die Schrifft meldet / das Christo in der Zeit gegeben sey / das soll vnd mus man von seiner angenommenen Menschlichen Natur / vnd nit von seiner Gottheit verstehen / Wie auch Leo epist. 81. schreibet: Quicquid accepit in tempore Christus, secundùm hominem accepit, cui, quae non habuit, conferuntur. Nam secundùm potentiam Verbi, indifferenter omnia, quae habet Pater, etiam Filius habet: Et quae in forma serui à Patre accepit, eadem in forma Dei etiam ipse donauit. Das ist / Alles / wz Christus in der Zeit empfangen hat / das hat er nach seiner angenommenen Menschlichen

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0198"/><note place="left">Ephes. 1. Ad Phil. 2. Admonit. pag. 258. Apologia                          Anhalt. pag. 23. Danaeus in examine contra Chemnitium. pag. 398.</note>jhm                      alles vnter seine Fu&#x0364;sse gethan / Es ist jhm ein Name gegeben / der vber alle                      Namen ist: Sein nur <hi rendition="#i">de summad gnitate</hi> vnd von dem Ampt                      Christi zu verstehen / vnd nicht von einer allmechtigen Krafft / etc. Sie sollen                      aber wissen / das wir jrem blossen Gedicht / so sie auß jrem eigen Kopff spinnen                      / nimmermehr werden Glauben geben / sie beweisen es dan&#x0303; anderst /                      als sie bißher gethan haben. Dan&#x0303; sie sein nicht Christus / so                      sind sie auch keine Propheten oder Apostel / das wir alles / was sie nur                      fu&#x0364;rbringen / bald fu&#x0364;r Glaubens Artickel mu&#x0364;ssen auff vnd annemmen.</p>
        <p>Aber zur Sache / angezogene Spru&#x0364;che / ob sie wol die Person Christi nennen / ist                      doch kein Zweiffel / das sie eigentlich auff <note place="left">Von der                          Regel der gantze&#x0303; alte&#x0303; Kirchen / was die H.                          Schrifft sagt / das Christus in der Zeitempfange&#x0303; hab / das                          sey von seiner angenomenen Menschheit / vnd nit von der Gottheit zu                          verstehen.</note>die andere / Das ist / Auff die angenom&#x0303;ene                      Menschliche Natur in der Person Christi / vnd keines Wegs auff die Go&#x0364;ttliche                          vn&#x0303; ewige Natur deuten. Vrsach ist diese: Dan&#x0303;                      der Go&#x0364;ttlichen Natur Christi kan in der Zeit nichts gegeben werden / das sie von                      Ewigkeit nit gehabt. Vnd da jhr was ko&#x0364;ndte gegeben werden / folgete                      vnwidersprechlich / das sie nicht wahrer allmechtiger Gott were.</p>
        <p>Daher auch alle <hi rendition="#i">Patres</hi> diese vn&#x0303;                          dergleiche&#x0303; Spru&#x0364;ch der Schrifft / welche melden / das Christo                      in der Zeit was gegeben sey / nur vnd allein in der Person auff seine angenom&#x0303;ene Menschliche Natur / als der gegeben werden kan / deuten /                      nach der bekandten Regel: <hi rendition="#i"><expan>Quaecunque</expan> scriptura Christum in                          tempore accepisse dicit, de humanitate eius &amp; non de diuinitate                          intelligenda sunt</hi>, Das ist / Alles / was die Schrifft meldet / das                      Christo in der Zeit gegeben sey / das soll vnd mus man von seiner angenommenen                      Menschlichen Natur / vnd nit von seiner Gottheit verstehen / Wie auch <hi rendition="#i">Leo epist. 81.</hi> schreibet: <hi rendition="#i">Quicquid                          accepit in tempore Christus, secundùm hominem accepit, cui, quae non habuit,                          conferuntur. Nam secundùm potentiam Verbi, indifferenter omnia, quae habet                          Pater, etiam Filius habet: Et quae in forma serui à Patre accepit, eadem in                          forma Dei etiam ipse donauit.</hi> Das ist / Alles / wz Christus in der Zeit                      empfangen hat / das hat er nach seiner angenommenen Menschlichen
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0198] jhm alles vnter seine Fuͤsse gethan / Es ist jhm ein Name gegeben / der vber alle Namen ist: Sein nur de summad gnitate vnd von dem Ampt Christi zu verstehen / vnd nicht von einer allmechtigen Krafft / etc. Sie sollen aber wissen / das wir jrem blossen Gedicht / so sie auß jrem eigen Kopff spinnen / nimmermehr werden Glauben geben / sie beweisen es dañ anderst / als sie bißher gethan haben. Dañ sie sein nicht Christus / so sind sie auch keine Propheten oder Apostel / das wir alles / was sie nur fuͤrbringen / bald fuͤr Glaubens Artickel muͤssen auff vnd annemmen. Ephes. 1. Ad Phil. 2. Admonit. pag. 258. Apologia Anhalt. pag. 23. Danaeus in examine contra Chemnitium. pag. 398. Aber zur Sache / angezogene Spruͤche / ob sie wol die Person Christi nennen / ist doch kein Zweiffel / das sie eigentlich auff die andere / Das ist / Auff die angenom̃ene Menschliche Natur in der Person Christi / vnd keines Wegs auff die Goͤttliche vñ ewige Natur deuten. Vrsach ist diese: Dañ der Goͤttlichen Natur Christi kan in der Zeit nichts gegeben werden / das sie von Ewigkeit nit gehabt. Vnd da jhr was koͤndte gegeben werden / folgete vnwidersprechlich / das sie nicht wahrer allmechtiger Gott were. Von der Regel der gantzẽ altẽ Kirchen / was die H. Schrifft sagt / das Christus in der Zeitempfangẽ hab / das sey von seiner angenomenen Menschheit / vnd nit von der Gottheit zu verstehen. Daher auch alle Patres diese vñ dergleichẽ Spruͤch der Schrifft / welche melden / das Christo in der Zeit was gegeben sey / nur vnd allein in der Person auff seine angenom̃ene Menschliche Natur / als der gegeben werden kan / deuten / nach der bekandten Regel: Quaecunque scriptura Christum in tempore accepisse dicit, de humanitate eius & non de diuinitate intelligenda sunt, Das ist / Alles / was die Schrifft meldet / das Christo in der Zeit gegeben sey / das soll vnd mus man von seiner angenommenen Menschlichen Natur / vnd nit von seiner Gottheit verstehen / Wie auch Leo epist. 81. schreibet: Quicquid accepit in tempore Christus, secundùm hominem accepit, cui, quae non habuit, conferuntur. Nam secundùm potentiam Verbi, indifferenter omnia, quae habet Pater, etiam Filius habet: Et quae in forma serui à Patre accepit, eadem in forma Dei etiam ipse donauit. Das ist / Alles / wz Christus in der Zeit empfangen hat / das hat er nach seiner angenommenen Menschlichen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/198
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/198>, abgerufen am 22.11.2024.