Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.des Eysens verwandelt würde / sondern das es seine Eigenschafften demselbigen warhafftig mittheilet. Vnnd Cyrillus spricht: Quemadmodum si quis scintillem ignis in foeno aut palea occultauerit, totum inde ignitum necessario fiet: Sic Verbum Dei tanquam scintilla in naturam nostram immissum, totam inde inflammauit, atque ad vitam reduxit. Item: In carbone, tanquam in imagine, licet conspicere adunatum quidem humanitati Deum Verbum, non tamen proiecisse, quod fuerat: transformasse autem magis assumptam naturam in suam gloriam & operationem, &c. Das ist / Gleich als wann einer ein Füncklein Fewers in Hew oder Stoppeln verbirgt / so wird es daruon gantz voller Fewers: Also ist das Wort oder Sohn Gottes / als ein Fewer Funcke / durch die persönliche Vereinigung in die angenommene Natur gesencket / vnd hat sie gantz angezündet vnd lebendig gemacht. Item: In einer Kolen kan man als in einem Fürbilde sehen / das der Sohn Gottes / mit der angenommenen Menschlichen Natur vereinigt / doch nicht abgelegt hat / das er gewesen / sondern das er vielmehr die angenommene Menschliche Natur zu seiner Herrligkeit vnd Wirckung erhaben vnd gebracht hat. Summa / die Orthodoxa antiquitas handelt in gedachtem Gleichnüß vom fewrigen Eysen / von diesen dreyen Stücken. Das erste ist das: Gleich wie die zwey vnterschiedne Wesen / des Fewers vnd Eysens / zusammen vereinigt werden / one Verwandelung oder Exequation jhres Wesens vnnd wesentlichen Eigenschafften: Also seind auch die zwo Naturen in Christo in einer Person / ohne Verwandelung oder Exequation / oder Abtilgung jhres Wesens vnnd wesentlichen Eigenschafften / vnzertrennlich zusammen verbunden. Das ander ist: Das wie das Fewer dem Eysen / von wegen der Vereinigung / seine wesentliche Eigenschafften zu leuchten vnd zu brennen mittheilet / one einige Vermischung vnd Verwandlung derselben: Also theile die Göttliche Natur des Sohns Gottes / jhrer angenommenen Menschlichen Natur / von des Eysens verwandelt wuͤrde / sondern das es seine Eigenschafften demselbigen warhafftig mittheilet. Vnnd Cyrillus spricht: Quemadmodum si quis scintillem ignis in foeno aut palea occultauerit, totum inde ignitum necessariò fiet: Sic Verbum Dei tanquam scintilla in naturam nostram immissum, totam inde inflammauit, atque ad vitam reduxit. Item: In carbone, tanquam in imagine, licet conspicere adunatum quidem humanitati Deum Verbum, non tamen proiecisse, quod fuerat: transformasse autem magis assumptam naturam in suam gloriam & operationem, &c. Das ist / Gleich als wann einer ein Fuͤncklein Fewers in Hew oder Stoppeln verbirgt / so wird es daruon gantz voller Fewers: Also ist das Wort oder Sohn Gottes / als ein Fewer Funcke / durch die persoͤnliche Vereinigung in die angenommene Natur gesencket / vnd hat sie gantz angezuͤndet vnd lebendig gemacht. Item: In einer Kolen kan man als in einem Fuͤrbilde sehen / das der Sohn Gottes / mit der angenommenen Menschlichen Natur vereinigt / doch nicht abgelegt hat / das er gewesen / sondern das er vielmehr die angenommene Menschliche Natur zu seiner Herrligkeit vñ Wirckung erhaben vnd gebracht hat. Summa / die Orthodoxa antiquitas handelt in gedachtem Gleichnuͤß vom fewrigen Eysen / von diesen dreyen Stuͤcken. Das erste ist das: Gleich wie die zwey vnterschiedne Wesen / des Fewers vnd Eysens / zusammen vereinigt werden / one Verwandelung oder Exequation jhres Wesens vnnd wesentlichen Eigenschafften: Also seind auch die zwo Naturen in Christo in einer Person / ohne Verwandelung oder Exequation / oder Abtilgung jhres Wesens vnnd wesentlichen Eigenschafften / vnzertrennlich zusammen verbunden. Das ander ist: Das wie das Fewer dem Eysen / von wegẽ der Vereinigung / seine wesentliche Eigenschafften zu leuchten vñ zu brennen mittheilet / one einige Vermischung vñ Verwandlung derselben: Also theile die Goͤttliche Natur des Sohns Gottes / jhrer angenommenen Menschlichen Natur / von <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0189" n="85"/> des Eysens verwandelt wuͤrde / sondern das es seine Eigenschafften demselbigen warhafftig mittheilet. 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Item: In einer Kolen kan man als in einem Fuͤrbilde sehen / das der Sohn Gottes / mit der angenommenen Menschlichen Natur vereinigt / doch nicht abgelegt hat / das er gewesen / sondern das er vielmehr die angenommene Menschliche Natur zu seiner Herrligkeit vñ Wirckung erhaben vnd gebracht hat.</p> <p>Summa / die <hi rendition="#i">Orthodoxa antiquitas</hi> handelt in gedachtem Gleichnuͤß vom fewrigen Eysen / von diesen dreyen Stuͤcken. Das erste ist das: Gleich wie die zwey vnterschiedne Wesen / des Fewers vnd Eysens / zusammen vereinigt werden / one Verwandelung oder Exequation jhres Wesens vnnd wesentlichen Eigenschafften: Also seind auch die zwo Naturen in Christo in einer Person / ohne Verwandelung oder Exequation / oder Abtilgung jhres Wesens vnnd wesentlichen Eigenschafften / vnzertrennlich zusammen verbunden. Das ander ist: Das wie das Fewer dem Eysen / von wegẽ der Vereinigung / seine wesentliche Eigenschafften zu leuchten vñ zu brennen mittheilet / one einige Vermischung vñ Verwandlung derselben: Also theile die Goͤttliche Natur des Sohns Gottes / jhrer angenommenen Menschlichen Natur / von </p> </div> </body> </text> </TEI> [85/0189]
des Eysens verwandelt wuͤrde / sondern das es seine Eigenschafften demselbigen warhafftig mittheilet. Vnnd Cyrillus spricht: Quemadmodum si quis scintillem ignis in foeno aut palea occultauerit, totum inde ignitum necessariò fiet: Sic Verbum Dei tanquam scintilla in naturam nostram immissum, totam inde inflammauit, atque ad vitam reduxit. Item: In carbone, tanquam in imagine, licet conspicere adunatum quidem humanitati Deum Verbum, non tamen proiecisse, quod fuerat: transformasse autem magis assumptam naturam in suam gloriam & operationem, &c. Das ist / Gleich als wann einer ein Fuͤncklein Fewers in Hew oder Stoppeln verbirgt / so wird es daruon gantz voller Fewers: Also ist das Wort oder Sohn Gottes / als ein Fewer Funcke / durch die persoͤnliche Vereinigung in die angenommene Natur gesencket / vnd hat sie gantz angezuͤndet vnd lebendig gemacht. Item: In einer Kolen kan man als in einem Fuͤrbilde sehen / das der Sohn Gottes / mit der angenommenen Menschlichen Natur vereinigt / doch nicht abgelegt hat / das er gewesen / sondern das er vielmehr die angenommene Menschliche Natur zu seiner Herrligkeit vñ Wirckung erhaben vnd gebracht hat.
Summa / die Orthodoxa antiquitas handelt in gedachtem Gleichnuͤß vom fewrigen Eysen / von diesen dreyen Stuͤcken. Das erste ist das: Gleich wie die zwey vnterschiedne Wesen / des Fewers vnd Eysens / zusammen vereinigt werden / one Verwandelung oder Exequation jhres Wesens vnnd wesentlichen Eigenschafften: Also seind auch die zwo Naturen in Christo in einer Person / ohne Verwandelung oder Exequation / oder Abtilgung jhres Wesens vnnd wesentlichen Eigenschafften / vnzertrennlich zusammen verbunden. Das ander ist: Das wie das Fewer dem Eysen / von wegẽ der Vereinigung / seine wesentliche Eigenschafften zu leuchten vñ zu brennen mittheilet / one einige Vermischung vñ Verwandlung derselben: Also theile die Goͤttliche Natur des Sohns Gottes / jhrer angenommenen Menschlichen Natur / von
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/189>, abgerufen am 22.07.2024. |