Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.das alles / was jhm für kommen ist / hat er können vrtheilen vnd leh ren / darumb / das die Gottheit / die allein alle Ding sihet vnd weiß / in jhm persönlich gegenwertig war. Zu dem hat auch D. Luther mit eingeführten Worten Carolstats Gesellschafft / die Widertäuffer / angegriffen / welche damals allbereit angefangen hatten die seminarta des Irrthumbs / das Christus nach seiner angenommenen Menschlichen Natur in die Gottheit verwandelt / vnd auffgehöret hette eine Creatur zu sein / etc. zu spargiern / welcher Irrthumb hernach durch Krautwalden vnd Schwenckfeldt / seine Discipul / weit ist außgebreitet worden. Zum fünffzehenden fahren sie fort / sich zuentschüldigen / dasAdmonit. pag. 87. jhnen daran vnrecht geschehe / da von jhnen gesagt / als solten sie lehren / das Christo / als Menschen nichts zuzuschreiben / so vber die Art vnd Eigenschafft seiner Menschlichen Natur geht / haltens dafür / wann sie nuhr sagen / die Menschliche Natur sey mit der Gottheit vereinigt / welchs vber die Natur ist / vnnd habe vnaußsprechliche Gaben empfangen / so aller Creaturen Gaben vbertreffen / sey es eben gnug. Das sie aber auch der Göttlichen Eigenschafften in der Person / von wegen vnd nach Art der persönlichen Vereinigung / selbst theilhafftig worde sey / das vernemen sie frey herauß vnd vnuerholen. Weil aber diese jrrige Meynung biß anhero zum Vberfluß danider geschlagen vnd wiederlegt / halten wir / das es dieses Ohrts vnuonnöhten / viel Wort mit jhnen ferrner darüber zu verlieren. Zum sechtzehenden / geben sie für / es sey ein lauter Gedicht /Admonit. pag. 87. Ob Christus strack in seiner Menschwerdung / nach seiner Menchlichen Natur das sie lehren solten / das Christo nach seiner Aufferstehung alle Macht sol wider gegeben sein / gleich als hette er sie vor der Auffer stehung nicht gehabt / etc. Nun ist es am hellen Tage vnd Weltkündig / das solche Lehr von jrer Gesellen etlichen für dieser Zeit öffentlich in schola Vviteberg eben mit diesen Worten dictiert / das / Mir ist alle Gewalt gegeben / solle so viel heissen / als / Mir ist alle Macht wider gegeben oder restituiret. Das können sie nicht verneinen / das alles / was jhm fuͤr kommen ist / hat er koͤnnen vrtheilen vñ leh ren / darumb / das die Gottheit / die allein alle Ding sihet vñ weiß / in jhm persoͤnlich gegenwertig war. Zu dem hat auch D. Luther mit eingefuͤhrten Worten Carolstats Gesellschafft / die Widertaͤuffer / angegriffen / welche damals allbereit angefangẽ hatten die seminarta des Irrthumbs / das Christus nach seiner angenommenen Menschlichen Natur in die Gottheit verwandelt / vnd auffgehoͤret hette eine Creatur zu sein / etc. zu spargiern / welcher Irrthumb hernach durch Krautwalden vnd Schwenckfeldt / seine Discipul / weit ist außgebreitet worden. Zum fuͤnffzehenden fahren sie fort / sich zuentschuͤldigen / dasAdmonit. pag. 87. jhnen daran vnrecht geschehe / da von jhnen gesagt / als solten sie lehren / das Christo / als Menschen nichts zuzuschreiben / so vber die Art vñ Eigenschafft seiner Menschlichen Natur geht / haltens dafuͤr / wann sie nuhr sagen / die Menschliche Natur sey mit der Gottheit vereinigt / welchs vber die Natur ist / vnnd habe vnaußsprechliche Gaben empfangen / so aller Creaturen Gaben vbertreffen / sey es eben gnug. Das sie aber auch der Goͤttlichen Eigenschafften in der Person / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / selbst theilhafftig wordè sey / das vernemen sie frey herauß vnd vnuerholen. Weil aber diese jrrige Meynung biß anhero zum Vberfluß danider geschlagen vnd wiederlegt / halten wir / das es dieses Ohrts vnuonnoͤhten / viel Wort mit jhnen ferrner daruͤber zu verlieren. Zum sechtzehenden / geben sie fuͤr / es sey ein lauter Gedicht /Admonit. pag. 87. Ob Christus strack in seiner Menschwerdung / nach seiner Menchlichen Natur das sie lehren solten / das Christo nach seiner Aufferstehung alle Macht sol wider gegeben sein / gleich als hette er sie vor der Auffer stehung nicht gehabt / etc. Nun ist es am hellen Tage vñ Weltkuͤndig / das solche Lehr von jrer Gesellen etlichẽ fuͤr dieser Zeit oͤffentlich in schola Vviteberg eben mit diesen Worten dictiert / das / Mir ist alle Gewalt gegebẽ / solle so viel heissen / als / Mir ist alle Macht wider gegeben oder restituiret. 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Das sie aber auch der Goͤttlichen Eigenschafften in der Person / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / selbst theilhafftig wordè sey / das vernemen sie frey herauß vnd vnuerholen. Weil aber diese jrrige Meynung biß anhero zum Vberfluß danider geschlagen vnd wiederlegt / halten wir / das es dieses Ohrts vnuonnoͤhten / viel Wort mit jhnen ferrner daruͤber zu verlieren.</p> <p>Zum sechtzehenden / geben sie fuͤr / es sey ein lauter Gedicht /<note place="right">Admonit. pag. 87. 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das alles / was jhm fuͤr kommen ist / hat er koͤnnen vrtheilen vñ leh ren / darumb / das die Gottheit / die allein alle Ding sihet vñ weiß / in jhm persoͤnlich gegenwertig war. Zu dem hat auch D. Luther mit eingefuͤhrten Worten Carolstats Gesellschafft / die Widertaͤuffer / angegriffen / welche damals allbereit angefangẽ hatten die seminarta des Irrthumbs / das Christus nach seiner angenommenen Menschlichen Natur in die Gottheit verwandelt / vnd auffgehoͤret hette eine Creatur zu sein / etc. zu spargiern / welcher Irrthumb hernach durch Krautwalden vnd Schwenckfeldt / seine Discipul / weit ist außgebreitet worden.
Zum fuͤnffzehenden fahren sie fort / sich zuentschuͤldigen / das jhnen daran vnrecht geschehe / da von jhnen gesagt / als solten sie lehren / das Christo / als Menschen nichts zuzuschreiben / so vber die Art vñ Eigenschafft seiner Menschlichen Natur geht / haltens dafuͤr / wann sie nuhr sagen / die Menschliche Natur sey mit der Gottheit vereinigt / welchs vber die Natur ist / vnnd habe vnaußsprechliche Gaben empfangen / so aller Creaturen Gaben vbertreffen / sey es eben gnug. Das sie aber auch der Goͤttlichen Eigenschafften in der Person / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / selbst theilhafftig wordè sey / das vernemen sie frey herauß vnd vnuerholen. Weil aber diese jrrige Meynung biß anhero zum Vberfluß danider geschlagen vnd wiederlegt / halten wir / das es dieses Ohrts vnuonnoͤhten / viel Wort mit jhnen ferrner daruͤber zu verlieren.
Admonit. pag. 87. Zum sechtzehenden / geben sie fuͤr / es sey ein lauter Gedicht / das sie lehren solten / das Christo nach seiner Aufferstehung alle Macht sol wider gegeben sein / gleich als hette er sie vor der Auffer stehung nicht gehabt / etc. Nun ist es am hellen Tage vñ Weltkuͤndig / das solche Lehr von jrer Gesellen etlichẽ fuͤr dieser Zeit oͤffentlich in schola Vviteberg eben mit diesen Worten dictiert / das / Mir ist alle Gewalt gegebẽ / solle so viel heissen / als / Mir ist alle Macht wider gegeben oder restituiret. Das koͤnnen sie nicht verneinen /
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/177>, abgerufen am 16.02.2025. |