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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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nig besehen / vnd ob sie dann so gar rein vnd schön seind / nach der Regel Göttlichs Worts erwegen. Dann was gieng vns doch für Noth an / oder warumb solten wir Lust haben / noch andere mehr paradoxa ohne Grundt vnd Vrsach zu erdencken / vnd jhnen auff zudichten / da wir leider (Gott erbarms) allzuviel Stück haben / darüber wir mit Schmertzen Noth halben mit jhnen müssen vneinig sein vnd streiten / wo wir anders die Göttliche Warheit nicht verleugnen wöllen. Vnd Gott weis / das vns nichts liebers vnd angenemers begegnen köndte / dann wann wir in den streitigen Puncten nach der Regel der Warheit / köndten zu gründtlicher / beständiger vnd Gott wolgefälliger Vereinigung kommen. Es ist auch (das Gott weiß) vnser Gemüt vnd Meynung gar nicht / das wir wolten die Trennung noch grosser machen / vnd die Hertzen mutwillig noch weiter von einander reissen / da sie sich näher zur Warheit finden würden. Ja es thut vns im Hertzen wehe / das wir sehen müssen / da im Christlichen Concordiae Buch die fürnembsten Stück / in rebus & phrasibus, mit Fleis erkläret / vnnd mit gebührendem Vnterscheidt für allen Missverstand gnugsam verwahret / Als de reali communicatione, von der warhafftigen Mittheilung / sie doch solche declarationes wider sehen noch hören wöllen / sondern alles durch jhre Missdeutung vnd Calumnien verkehren vnd zum ärgesten deuten / als were es darumb zu thun / das hierüber ja nimmermehr Einigkeit möchte getroffen / sondern jmmerdar ein Zanck nach dem andern hieraus gesponnen solt werden / Vnd da wölle der Christliche Leser ja fleissig acht auff geben.

Erstlich aber wöllen sie nicht geständig sein / das sie lehren solten / das Gott mit der angenommenen Menschlichen Natur realitir, Das ist / Mit der That vnd Warheit nichts solte gemein haben / Dann also formieren sie die Wort des Christlichen Concordien Buchs / in statu controuersiae, da von dem Häuptstreit gehandeltNewstädter Buch. pag. 63. / jres Gefallens / vnd zu jrem Vortheil / entschüldigen sich darauff / das jnen zweyfach vnrecht geschehen / vnd das wir jre Wort

nig besehen / vnd ob sie dann so gar rein vnd schoͤn seind / nach der Regel Goͤttlichs Worts erwegen. Dann was gieng vns doch fuͤr Noth an / oder warumb solten wir Lust haben / noch andere mehr paradoxa ohne Grundt vnd Vrsach zu erdencken / vnd jhnen auff zudichten / da wir leider (Gott erbarms) allzuviel Stuͤck haben / daruͤber wir mit Schmertzen Noth halben mit jhnen muͤssen vneinig sein vnd streiten / wo wir anders die Goͤttliche Warheit nicht verleugnen woͤllen. Vnd Gott weis / das vns nichts liebers vnd angenemers begegnen koͤndte / dann wañ wir in den streitigen Puncten nach der Regel der Warheit / koͤndten zu gruͤndtlicher / bestaͤndiger vnd Gott wolgefaͤlliger Vereinigung kommen. Es ist auch (das Gott weiß) vnser Gemuͤt vnd Meynung gar nicht / das wir wolten die Trennung noch grosser machen / vnd die Hertzen mutwillig noch weiter von einander reissen / da sie sich naͤher zur Warheit finden wuͤrden. Ja es thut vns im Hertzen wehe / das wir sehen muͤssen / da im Christlichen Concordiae Buch die fuͤrnembsten Stuͤck / in rebus & phrasibus, mit Fleis erklaͤret / vnnd mit gebuͤhrendem Vnterscheidt fuͤr allen Missverstand gnugsam verwahret / Als de reali communicatione, von der warhafftigen Mittheilung / sie doch solche declarationes wider sehen noch hoͤren woͤllen / sondern alles durch jhre Missdeutung vnd Calumnien verkehren vnd zum aͤrgesten deuten / als were es darumb zu thun / das hieruͤber ja nimmermehr Einigkeit moͤchte getroffen / sondern jmmerdar ein Zanck nach dem andern hieraus gesponnen solt werden / Vnd da woͤlle der Christliche Leser ja fleissig acht auff geben.

Erstlich aber woͤllen sie nicht gestaͤndig sein / das sie lehren solten / das Gott mit der angenommenẽ Menschlichen Natur realitir, Das ist / Mit der That vnd Warheit nichts solte gemein haben / Dann also formieren sie die Wort des Christlichen Concordien Buchs / in statu controuersiae, da von dem Haͤuptstreit gehandeltNewstaͤdter Buch. pag. 63. / jres Gefallens / vnd zu jrem Vortheil / entschuͤldigen sich darauff / das jnen zweyfach vnrecht geschehen / vnd das wir jre Wort

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[61/0141] nig besehen / vnd ob sie dann so gar rein vnd schoͤn seind / nach der Regel Goͤttlichs Worts erwegen. Dann was gieng vns doch fuͤr Noth an / oder warumb solten wir Lust haben / noch andere mehr paradoxa ohne Grundt vnd Vrsach zu erdencken / vnd jhnen auff zudichten / da wir leider (Gott erbarms) allzuviel Stuͤck haben / daruͤber wir mit Schmertzen Noth halben mit jhnen muͤssen vneinig sein vnd streiten / wo wir anders die Goͤttliche Warheit nicht verleugnen woͤllen. Vnd Gott weis / das vns nichts liebers vnd angenemers begegnen koͤndte / dann wañ wir in den streitigen Puncten nach der Regel der Warheit / koͤndten zu gruͤndtlicher / bestaͤndiger vnd Gott wolgefaͤlliger Vereinigung kommen. Es ist auch (das Gott weiß) vnser Gemuͤt vnd Meynung gar nicht / das wir wolten die Trennung noch grosser machen / vnd die Hertzen mutwillig noch weiter von einander reissen / da sie sich naͤher zur Warheit finden wuͤrden. Ja es thut vns im Hertzen wehe / das wir sehen muͤssen / da im Christlichen Concordiae Buch die fuͤrnembsten Stuͤck / in rebus & phrasibus, mit Fleis erklaͤret / vnnd mit gebuͤhrendem Vnterscheidt fuͤr allen Missverstand gnugsam verwahret / Als de reali communicatione, von der warhafftigen Mittheilung / sie doch solche declarationes wider sehen noch hoͤren woͤllen / sondern alles durch jhre Missdeutung vnd Calumnien verkehren vnd zum aͤrgesten deuten / als were es darumb zu thun / das hieruͤber ja nimmermehr Einigkeit moͤchte getroffen / sondern jmmerdar ein Zanck nach dem andern hieraus gesponnen solt werden / Vnd da woͤlle der Christliche Leser ja fleissig acht auff geben. Erstlich aber woͤllen sie nicht gestaͤndig sein / das sie lehren solten / das Gott mit der angenommenẽ Menschlichen Natur realitir, Das ist / Mit der That vnd Warheit nichts solte gemein haben / Dann also formieren sie die Wort des Christlichen Concordien Buchs / in statu controuersiae, da von dem Haͤuptstreit gehandelt / jres Gefallens / vnd zu jrem Vortheil / entschuͤldigen sich darauff / das jnen zweyfach vnrecht geschehen / vnd das wir jre Wort Newstaͤdter Buch. pag. 63.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/141>, abgerufen am 27.11.2024.